Während Gegner Refrath sieglos ist, hat Mülheim dreimal gewonnen. Favorit seien aber die anderen, sagt Teamchef Hohenberg. Viel spricht für BVM.
Es ist eine besondere Ausgangslage vor dem Wochenspieltag in der Badminton-Bundesliga: Der 1. BV Mülheim reist zum Deutschen Meister TV Refrath (Di., 19 Uhr, Sporthalle Steinbreche, Bergisch Gladbach). Eins der beiden Teams hat noch kein Spiel gewonnen, das andere alle drei. Alles klar?
Natürlich nicht – denn während der 1. BVM auf der Erfolgswelle reitet, dümpelt Refrath im Keller. Doch Vorsicht: Das alles sei nur eine „tabellarische Momentaufnahme“, heißt es aus dem Mülheimer Lager.
Denn der BV fuhr bisher eher Siege gegen schwache Gegner, Refrath dagegen traf auf Schwergewichte wie Union Lüdinghausen oder Titelfavorit Bischmisheim. (Der Meister gestattete Neuling 1. BC Wippersheim allerdings auch den ersten Bundesliga-Sieg.)
Steffen Hohenberg, Mülheimer Teamchef, stellt aber klar: „Die Refrather sind amtierende Deutscher Meister und somit die Gejagten.“
Mülheim hat beste Erinnerungen an den TVR
Dass sich der Rekordmeister aus Mülheim gegen die Rheinländer nicht verstecken muss, hat er in der vergangenen Saison bereits gezeigt. Der 4:3-Heimsieg war ein entscheidender Schritt auf dem Weg Richtung Play-offs. Und erstmalig seit diesem Erfolg wird beim 1. BVM auch wieder ein Spieler an Bord sein, der acht Monate schmerzlich vermisst wurde: Niluka Karunaratne.
„Dass er endlich ein neues Visum erhalten hat, stimmt mich außerordentlich positiv für Dienstag“, so Hohenberg zum Comeback seiner Nummer Eins aus Sri Lanka. So wird am Dienstag Karunaratne im ersten Herreneinzel voraussichtlich auf Lars Schänzler treffen – der Nachfolger des nach Bischmisheim abgewanderten Fabian Roth konnte noch keinen Punkt holen. Umso besser dagegen punktet der 16-jährige Nhat Nguyen, amtierender irischer Meister im Herreneinzel, der seinen Einzelerfolgen auch Taten in der Bundesliga folgen ließ: Mit drei Siegen ist der Jüngste bislang auch der Erfolgreichste beim TV Refrath.
Mülheimer Doppel optimal in Form
„Ich bin zuversichtlich, auch in Refrath zu punkten“, sagt Steffen Hohenberg und setzt dabei vor allem auf seine Doppel: Sowohl das Mülheimer Mixed Robin Tabeling und Johanna Goliszewski als auch das neu formierte Herrendoppel mit Tabeling und Adam Halle sind noch unbezwungen.
Also: Auch wenn die Mülheimer die Favoritenrolle weit von sich weisen – als krasser Außenseiter fahren sie bestimmt nicht nach Refrath.