Das Uhlenhorster Duell zwischen Mülheim und Meister Hamburg endet 2:2 – ein Punkt, der bejubelt wird. Dabei war für Mülheim sogar noch mehr drin.

Kurz vor Schluss wurde es plötzlich voll auf dem Nebenplatz am Uhlenhorstweg: Viele Zuschauer kamen nach Spielende der Herrenpartie im Waldstadion vorbei und wollten wohl nur einmal über den Zaun schauen, wie hoch die Mülheimer Damen gegen die deutschen Meisterinnen von Uhlenhorst Hamburg verloren.

Doch dann blieben die meisten stehen, denn sie sahen die packenden Schlussminuten eines ausgeglichenen Spiels.

2:2 stand es zwischen den Mülheimer und den Hamburger Uhlen. Es ging hin und her, beide Mannschaften waren körperlich am Limit und spielten nicht ganz fehlerfrei. Hamburg drückte, Mülheim konterte und bekam sogar noch eine kurze Ecke.

Uhlenhorst nimmt Hamburgs Abwehr auseinander

Katharina Kiefer scheiterte aber an der Hamburger Torhüterin, so dass 2:2 auch das Endergebnis war. Vom am Eingang aufgestauten Publikum gab es verdientermaßen schallenden Applaus. Ein verdienter Punkt für die Mülheimerinnen, aber einer mit gemischten Gefühlen. Denn Mülheim hätte das Spiel, so absurd das klingen mag, früher für sich entscheiden können.

Jubel bei den Uhlenhorsterinnen nach dem etwas überraschenden 1:1-Ausgelichstreffer. Es war der Auftakt zu einer
Jubel bei den Uhlenhorsterinnen nach dem etwas überraschenden 1:1-Ausgelichstreffer. Es war der Auftakt zu einer © Ute Gabriel

Denn nach dem 0:1-Weckruf nach drei Minuten nahmen auch die Gastgeberinnen am Spiel teil. Direkt den ersten Abschluss nutzte Emma Boermans auf Zuspiel von Dinah Grote zum unmittelbaren Ausgleich. Dass Hamburg das Spiel völlig dominierte, kam den Mülheimerinnen entgegen – sie eroberten viele Bälle, konterten schnell und zielstrebig und hatten ein klares Chancenplus.

Dinah Grote verdaddelte eine Zwei-gegen-Eins-Situation (12.), Lynn Neuheuser schoss nach gutem Lauf knapp daneben (21.), bevor Hanna Valentin dann doch die verdiente (!) Führung erzielte. Der Meister war geschockt - und Mülheim spielte das aus.

In Halbzeit zwei gehen dem HTCU die Kräfte aus

Mit gnadenlosen Gegenstößen über die schnelle und immer gefährliche, nur im Abschluss glücklose Dinah Grote nahm Uhlenhorst die Hamburger Abwehr teilweise auseinander. Nur: Zweimal Grote, Boermans, Valentin – keine konnte ihre Chancen nutzen. Das wäre fast bestraft worden.

Auf der anderen Seite parierte die überragende Eileen Gudermann zwei kurze Ecken (und einmal noch den Nachschuss). Die starke Torwärtin hinten und der Chancenwucher vorne sorgten für den 2:1-Pausenstand. „Wenn wir da öfter treffen, kommt Hamburg wahrscheinlich nicht mehr zurück“, dachte sich Kapitänin Katharina Windfeder über diese Phase nach Spielende.

In Hälfte zwei wurde das Spiel zerfahrener, insbesondere Mülheim fehlte die Kraft, Konter noch richtig auszuspielen. Hamburg drückte, bekam auch Chancen und traf schließlich zum Ausgleich. Mehr passierte nicht, weil auch dem UHC die Kräfte ausgingen und Gudermann noch einige Male stark parierte.

„Das hätten wir uns nicht erträumen können“

„Zwei unterschiedliche Halbzeiten“, hatte Trainer Mark Spieker gesehen, „wir haben gut gekontert, es aber verpasst, den Sack zuzumachen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann viele Körner gelassen. Aber insgesamt haben wir hier ein extrem geiles Spiel gegen den deutschen Meister gemacht.“

Und auch Katharina Windfeder war mit dem Ergebnis „mehr als zufrieden. Hier hätte wohl keiner auf uns getippt. Dieses Ergebnis hätten wir uns nicht erträumen können.“

>> SO HABEN SIE GESPIELT

HTC Uhlenhorst -
UHC Hamburg 2:2 (2:1)

Tore: 0:1 (3.), 1:1 Boermans (5.), 2:1 Valentin (22.), 2:2 (52.)
HTCU-Kader (Wochenende): Gudermann, Bartkowiak - Windfeder, Meister, Schaunig, Terber, Valentin, Von Hülsen, K. Kiefer, M. Kiefer, Neuheuser, T. Martin Pelegrina, Hoffmann, Birkner, Boermans, Sturm, Grote
Ecken: 2 (0 Tore) / 3 (0 Tore) Gelbe Karte: Stapenhorst, UHC (70.)
Zuschauer: 150 SR: D. Scharwächter / T. Schmidt