Moers. Der neue Trainer vom SV Scherpenberg hat klare Vorstellungen davon, wie seine Mannschaft kommende Saison erfolgreich spielen soll.
Nach einem turbulenten Wochenbeginn steht seit Dienstagnachmittag fest, dass der SV Scherpenberg mit Christian Mikolajczak als Trainer in die kommende Fußball-Landesliga-Saison geht. Nachdem der eigentlich vorgesehene René Lewejohann, wie berichtet, Montagabend überraschend von Bord gegangen war, war die Position weniger als 24 Stunden vakant. Beim ehemaligen Profi Mikolajczak half, dass die Scherpenberger mit ihm an gute Gespräche aus dem Frühjahr anknüpfen konnten und er zudem in Moers wohnt. Während es sportlich in der Rückrunde für den SV Scherpenberg im Mittelfeld der Landesliga um wenig ging, war neben dem Fußballplatz einiges los
Christian Mikolajczak, ehemaliger Profispieler beim Erstligist Schalke 04
Anfang April verkündeten Verein und Trainer Ralf Gemmer das Ende dessen Amtszeit zum Saisonende nach zuvor fünf Jahren beim SVS. Im weiteren Verlauf des Monats wurde mit René Lewejohann, ehemaliger Profi in der 2. Liga bei LR Ahlen und zuletzt als Nachwuchstrainer beim FC Schalke 04 tätig, ein neuer Trainer präsentiert. In dieser Woche nahm das Thema dann unerwartet nochmal richtig Fahrt auf. Am Montagabend informierte Lewejohann den Sportlichen Leiter Sven Schützek, dass er ein höherklassiges Angebot, dem Vernehmen nach als Co-Trainer beim KFC Uerdingen, vorliegen habe und dieses annehmen werde. Der Scherpenberger Führungszirkel um Schützek, Marketing-Berater Sven Nöthel und Vereinschef Kay Bartkowiak brauchte plötzlich wieder einen Trainer.
„Wir haben intern sofort einen engen Kandidatenkreis festgelegt und ich haben den Dienstag über mit mehreren Trainern gesprochen“, berichtet Schützek, der bereits bei der ersten Trainersuche im April mit Christian Mikolajczak gesprochen hatte und nun unter anderem bei ihm nochmals anklopfte. Mikolajczak sei „sofort wieder Feuer und Flamme“ gewesen und konnte schließlich noch am Dienstagnachmittag offiziell als neuer Trainer präsentiert werden. „Ich kenne ihn schon von HöNie, wo er Kapitän der Meistermannschaft in der Oberliga war“, erinnert sich Schützek, der in der Aufstiegssaison 2013/2014 unter Georg Mewes Co-Trainer beim SV Hönnepel-Niedermörmter war. Über den neuen SVS-Trainer sagt er: „Micky kennt die Liga, kennt einige unserer Spieler und wohnt in Moers. Damit passt er optimal und das war am Ende ausschlaggebend. Ich freue mich natürlich, dass wir die Lücke so schnell schließen konnten. Wir suchen jetzt noch einen Innenverteidiger und dann freue ich mich auf die Saison mit unserem neuen Trainer.“
Scherpenberger Spieler reagieren „sehr positiv“
Kurz vor der offiziellen Bekanntgabe wurden telefonisch und mit elektronischen Nachrichten auch die Spieler informiert. „Die Reaktion war sehr positiv“, berichtet Schützek. Auch der 43-jährige neue Trainer blickt positiv auf seine neue Aufgabe. „Ich freue mich sehr darauf“, sagt Christian Mikolajczak, der mittlerweile in Moers wohnt, und bestätigt: „Wir haben ja vorher schon ein intensives und gutes Gespräch geführt. Wir waren da schon auf einer Linie und wissen, dass viel Potenzial in der Mannschaft und dem Verein steckt.“
Seit Ende seiner aktiven Laufbahn trainierte er den VfB Speldorf in der Landes- und Oberliga, den FSV Duisburg und den FC Kray in der Oberliga, sowie in der Essener Bezirksliga, TuS Essen-West und in den vergangenen beiden Jahren den Vogelheimer SV. Dass die nächste Station Scherpenberg sein könnte, hatte sich eigentlich mit der Präsentation von Lewejohann erledigt. „Das ist Fußball, manchmal kann es schnell gehen“, sagt Mikolajczak mit einem Schmunzeln. „Scherpenberg ist für mich schon immer eine sehr gute Adresse gewesen und jetzt, da ich in Moers wohne, natürlich eine super Geschichte.“
Kaderplanung und Vorbereitungspläne bleiben bestehen
Schützek und Lewejohann hatten die neue Saison bereits weitgehend vorbereitet. „Der Kader steht und die Vorbereitung ist geplant, das ist auf einer Seite natürlich positiv“, findet der neue Trainer, der so freilich in diesen Punkten nicht mehr viel Einfluss nehmen kann, betont aber: „Man muss vor allem das Positive sehen.“ So ist bis zum Trainingsstart nicht mehr viel zu tun und Mikolajczak findet mit Blick auf seine kommenden Schützlinge: „Der Kader ist sehr gut zusammengestellt.“
Davon, wie dieser Kader in Zukunft Fußball spielen soll, hat der Trainer eine klare Vorstellung. „Ich bin ein Freund davon, Ballbesitz zu haben und mit Dampf nach vorne spielen“, sagt er und skizziert weiter: „Wenn wir den Ball verlieren, möchte ich, dass wir ihn uns im Gegenpressing schnell zurückholen. Generell möchte ich aktiv nach vorne verteidigen. Das bedeutet auch, dass die Jungs in einem guten Fitnesszustand sein müssen.“ Da passt es gut, dass bereits vor der Veränderung auf der Trainerposition der Vorbereitungsstart vom 8. Juli vorgezogen worden war, wie Sven Schützek erklärt: „Wir werden am 1. Juli mit einer Woche vor allem mit viel Athletiktraining starten.“