Moers. Der neue Trainer des Fußball-Landesligisten wird Co-Trainer beim Regionalliga-Aufsteiger KFC Uerdingen – Christian Mikolajczak macht‘s.

Bevor der neue Trainer bei Fußball-Landesligist SV Scherpenberg so richtig da war, ist er auch schon wieder weg. Offiziell sollte René Lewejohann mit Start der Sommervorbereitung am 8. Juli sein Amt als Scherpenberger Trainer antreten, war aber selbstverständlich seit seiner Präsentation Anfang April bereits in die Planungen involviert. Jetzt sagte er den Moersern aufgrund eines höherklassigen Angebots wieder ab, sodass der Sportliche Leiter Sven Schützek und Co beim SVS kurzfristig wieder auf Trainersuche gehen müssen.

Nicht unbeträchtlich war der Einschnitt durch den anstehenden Trainerwechsel und groß war die Freude über die vermeintliche Verpflichtung des neuen Mannes. Nach fünf Jahren endete mit Saisonabschluss die Amtszeit von Ralf Gemmer als Scherpenberger Coach. Ex-Profi René Lewejohann, der sieben Einsätze in der 2. Liga für Rot-Weiß Ahlen hatte, war zuvor unter anderem Trainer im Nachwuchs des FC Schalke 04, sowie Co-Trainer bei Regionalligist Rot-Weiß Ahlen und U19-Bundesligist Rot-Weiß Oberhausen, wurde vom sportlichen Leiter Sven Schützek mit großer Begeisterung als Nachfolger präsentiert.

Sven Schützek: „Ich musste mich erstmal hinsetzen“

„Rene war unsere Wunschlösung“, sagte gestern Schützek. Seit Montagabend weiß der Sportliche Leiter, dass diese Wunschlösung nun doch keine Wirklichkeit wird. „Da haben wir alle nicht mit gerechnet“, gibt er unumwunden zu. „Ich habe Montagmittag noch mit René wegen eines Spielers telefoniert“, berichtet er, wobei von der baldigen Absage noch keine Rede gewesen sei. „Am Abend hat er mich nochmal angerufen und mir gesagt, dass er ein anderes Angebot erhalten hat und dieses annehmen wird“, so Schützek weiter. „Ich musste mich erstmal hinsetzen“, macht er aus seiner Überraschung kein Geheimnis.

„Wir haben René geholt und alles dafür getan, um ihm ein bestmögliches Umfeld zu bereiten“, erklärt der Sportliche Leiter, was den eigentlich designierten Trainer aber nicht davon abhielt, letztlich doch abzuspringen: „Er sieht für sich jetzt die Chance, etwas im Profifußball zu machen.“ Übereinstimmend mit anderen Medien berichtet unter anderem der Reviersport, dass es sich dabei um die Position des Co-Trainers unter dem noch nicht feststehenden neuen Trainer bei Regionalliga-Aufsteiger KFC Uerdingen handelt.

Sunay Acar will sich zu den aktuellen Ereignissen vorerst nicht äußern

Ein Kandidat, der für den SV Scherpenberg übrigens wohl nicht infrage kommt, ist Sunay Acar, vormals Trainer beim SV Straelen und VfB Homberg. Der steht nämlich nach allgemeinem Kenntnisstand bereits beim KFC Uerdingen als Cheftrainer unter Vertrag. Allerdings haben sich seit seiner Unterschrift jedoch die Führungsverhältnisse bei den Krefeldern des KFC verändert. Momentan wird beim KFC über die Position diskutiert, Acar geht von seiner Vertragserfüllung aus, ist deshalb vorerst auch nicht frei für andere Vereine. Auf Anfrage der Redaktion wollte sich Sunay Acar zu den aktuellen Ereignissen vorerst nicht weiter äußern.

Geht von seiner Vertragserfüllung beim KFC Uerdingen aus und will sich vorerst nicht weiter dazu äußern: Sunay Acar.
Geht von seiner Vertragserfüllung beim KFC Uerdingen aus und will sich vorerst nicht weiter dazu äußern: Sunay Acar. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

„Ich bin natürlich sehr enttäuscht, aber für mich steht jetzt im Vordergrund, dass ich einen neuen Trainer suchen muss“, sagt Schützek mit Blick auf die unerwartet vakant gewordene Schlüsselposition. „Seit der Meldung sind natürlich Leute auf mich zugekommen“, hätten sich allerdings auch schon erste Interessenten gemeldet und auch der ursprüngliche Kandidatenkreis aus dem Frühjahr könnte jetzt wieder in den Fokus rücken: „Natürlich gibt es auch noch Trainer, die ich jetzt kontaktiere. Als wir uns für René entschieden haben, mussten wir damit ja auch anderen Kandidaten absagen, bei denen es eine enge Entscheidung war.“

Die Zeit drängt beim SV Scherpenberg

Dass die Zeit drängt, ist der Führungsriege um Vereinschef Kay Bartkowiak und Marketing-Berater Sven Nöthel rund dreieinhalb Wochen vor Trainingsstart klar. „Kay, Sven und ich haben uns ausgetauscht und wir haben das Ziel, nächste Woche einen neuen Trainer zu präsentieren“, kündigt Schützek an und schickt nach: „Ich bin guter Dinge, denn die Mannschaft ist gut.“ Und zumindest aus dem Spielerkader rechnen die Verantwortlichen nicht mit weiteren Abspringern.

Christian Mikolajczak, hier noch als Trainer vom Vogelheimer SV, macht es beim SV Scherpenberg.
Christian Mikolajczak, hier noch als Trainer vom Vogelheimer SV, macht es beim SV Scherpenberg. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

DER NEUE TRAINER IST SCHON DA

Bereits Dienstag-Nachmittag meldete der SV Scherpenberg Vollzug bei der Trainersuche. So wird Christian Mikolajczak den SVS zur neuen Saison als Trainer übernehmen. Der ehemalige Profi mit 13 Bundesliga-Einsätze für Schalke 04, 152 Spiele in der 2. Liga unter anderem für Hannover 96, trainierte zuletzt in der vergangenen Saison den Vogelheimer SV, stand aber beim VfB Speldorf, FSV Duisburg und FC Kray auch schon in der Oberliga an der Linie. „Micki war schon bei der Trainersuche im Frühjahr in der engeren Auswahl und war sofort wieder Feuer und Flamme“, versichert der Sportliche Leiter Sven Schützek. „Er wohnt in Moers, kennt die Liga und einige unserer Spieler.“