Moers. Nach fast viereinhalb Jahren gehen der SV Scherpenberg und Ralf Gemmer getrennte Wege. Eine folgerichtige Entscheidung. Ein Kommentar.
Eigentlich liest sich jene Bilanz ja gut, die Ralf Gemmer als Cheftrainer beim SV Scherpenberg nach viereinhalb Jahren hinterlässt. Vierter Platz im ersten Coronajahr, dann Achter, danach Dritter. Der zweite Platz aus der vergangenen Spielzeit war allerdings nur auf dem Papier die beste Ausbeute. In Wirklichkeit hatten Gemmer und sein Team den sicher geglaubten Oberliga-Aufstieg auf der Zielgeraden nahezu fahrlässig verspielt. Die Vizemeisterschaft war deshalb ein sportlicher Tiefpunkt für den Trainer und die meisten seiner Spieler.
Ziel Oberliga mit einem neuen Sportlichen Leiter
Kay Bartkowiak hatte das schmerzlich verpasste Wunschziel zum Nachdenken angeregt. Der Vereinschef hatte in Ralf Gemmer nicht nur als Trainer und Sportleiter, sondern auch als Freund das volle Vertrauen in alle sportlichen Dinge gelegt. Dies vertraglich bis zum Sommer 2027. Dazu hatte sich Bartkowiak so gut wie nie wirklich eingemischt. Die neue Idee nun: Mit Hilfe eines externen Sportleiters soll Moers nach mehr als vier Jahrzehnten wieder auf die Fußball-Oberliga-Landkarte.
Sven Schützek war schon im alten Jahr lange ein Thema, stieg dann nach Weihnachten tatsächlich ein. Doch vom Start weg kamen Sportleiter und Trainer nicht auf einen Nenner. Schützek wollte mit Ideen, frischem Wind und Enthusiasmus auf die Oberliga hinarbeiten. Gemmer indes lieber am in seinen Augen bewährten Personal festhalten. Das Team blieb in dieser Spielzeit mit aktuell Platz zwölf vieles schuldig und hat sich vom Ziel weit entfernt, erneut ein Wort um den Aufstieg mitzusprechen.
Eine folgerichtige Trennung beim SV Scherpenberg
Unbequeme Entscheidungen wären die Folge gewesen. Die Trennung zum Saisonende vom Trainer scheint deshalb folgerichtig. Ralf Gemmer wird keine Schwierigkeiten haben, ein neues Betätigungsfeld zu finden. Und die Scherpenberger dürften sich um die Nachfolge kaum sorgen. Dafür ist der Posten einfach zu attraktiv. Es gilt nun schlicht, mit einem geeigneten Chef an der Seitenlinie eine Mannschaft aufzubauen, die das Format hat, um den Oberliga-Aufstieg mitzuspielen. Und die in letzter Konsequenz daran glaubt und auch alles dafür tut. Der SV Scherpenberg steht also weiter unter einer gewissen Spannung.