Herne/Wanne-Eickel. Nach dem Abbruch des Kreispokalfinals zwischen Wanne 11 und Westfalia Herne äußern sich die Verantwortlichen und der Fußballkreis. So geht es jetzt weiter.

Eklat im Herner Kreispokalfinale der B-Junioren: Der SV Wanne 11 führte gegen Westfalia Herne mit 2:0, als es einen Kopfstoß eines Wanne-Eickelers gegen einen Westfalia-Spieler gab. Diese Situation löste Tumulte auf und neben dem Platz aus. Der Schiedsrichter brach die Begegnung daraufhin ab. So äußern sich Vertreter der beiden Finalisten sowie der Fußballkreis zu den Vorfällen.

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Der SV Wanne 11 hatte die Weichen innerhalb der ersten Halbzeit auf Sieg gestellt. Treffer durch Mouhmad Draz (15.) und Ismael Khaili El Khair hatten für die 2:0-Führung gesorgt. Nach dem Seitenwechsel lief die Begegnung allerdings aus dem Ruder.

„Mir blieb nichts anderes mehr übrig, als die Polizei zu rufen“

Auslöser war eine Situation nach 53 Minuten, da soll ein Spieler von Wanne 11 einem Westfalia-Akteur einen Kopfstoß verpasst haben. „Es gab nach einer Kopfnuss Tumulte auf dem Platz. Der Spieler, der sie bekommen hat, hat den anderen Spieler daraufhin geschubst, daher sind die beiden Roten Karten korrekt“, sagt Jugend-Pokalspielleiter Denis Wessel.

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Wessel weiter: „Die Spieler mussten Innenraum verlassen und dabei durch viele Zuschauer verschiedener Vereine hindurch. Dabei kam es zu einer Rangelei, ich würde sagen, einer kleineren Schlägerei. Mir blieb nichts anderes mehr übrig, als die Polizei zu rufen.“ Zunächst war die Partie nur unterbrochen. „Ich habe mich mit dem Schiedsrichter besprochen, die Sicherheit war nicht mehr gegeben“, so Wessel. „Eine Option war, die Partie am selben Tag unter Ausschluss der Öffentlichkeit spielen zu lassen. Aber das ging nicht, weil danach ja noch das Finale der A-Junioren war. Ich habe mich mit dem Verantwortlichen der Polizei besprochen, der Schiedsrichter hat daraufhin abgebrochen.“

Was war zwischen den Zuschauern und den Spielern vorgefallen? „Nach der Roten Karte gegen meinen Spieler wurde dieser von Zuschauern, die Wanne 11 zuzuordnen sind, weiter provoziert, so dass die Situation immer mehr eskalierte und ein Riesentumult entstand. Das war am Ender auch der Grund für den Abbruch“, sagt SCW-Coach Dustin Wilk. Es gebe eine Vorgeschichte zu den Vorfällen. „Der Spieler, der sich zur Kopfnuss hinreißen ließ, hat sich auch in der Vergangenheit gegen uns einiges geleistet.“

„Wir räumen hier in aller Deutlichkeit auch das Fehlverhalten einiger Zuschauer des SV Wanne 11 ein. Dieses wurde aber in erster Linie durch Beleidigungen und Provokationen des Spielers von Westfalia Herne beim Verlassen des Platzes herbeigeführt“, heißt es vom Jugendvorstand der 11-er um Olaf Liersch. Die Wanne-Eickeler befürworten eine Aufklärung der Vorfälle sowie Strafen gegen die Verantwortlichen. „Nur so kann gewährleistet werden, dass solche Ereignisse nicht zur Normalität werden und der Sport weiterhin ein positives Erlebnis für alle bleibt. Bedauerlicherweise wurde dieses Erlebnis unseren nämlich genommen.“

Wie es nun weitergeht, welche Konsequenzen der Spielabbruch für wen hat, wie der Kreispokal-Wettbewerb gewertet wird, das alles ist momentan noch offen. Laut Dennis Wessel gibt es drei mögliche Szenarien für das Urteil des Kreissportgerichts: „Beide sind raus, einer ist weiter, oder eine Neuansetzung.“

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