Herne. Beim 0:3 gegen die Hannover Indians bleibt der Herner EV zum zweiten Mal zu Hause ohne Torerfolg. Dabei war der Start vielversprechend.

Nach vier Auswärtsspielen in Folge hatte der Herner EV am Sonntag wieder Heimrecht, doch genützt hat es den Miners nichts. Die Gysenberger unterlagen den Hannover Indians vor 886 Zuschauern mit 0:3 (0:1, 0:1, 0:1) und blieben zum zweiten Mal in dieser Saison auf eigenem Eis ohne Tor.

Dabei machte die Anfangsphase den Anhängern der Gastgeber durchaus Mut. Rasmus Lundh Hahnebeck hatte schon nach wenigen Sekunden den ersten aussichtsreichen Abschluss, dann kam Dennis Swinnen zum Schuss, doch damit war es mit den brisanten Aktionen vor dem Tor von Hannovers Keeper Timo Herden auch schon vorbei.

Herner EV lässt fünf Überzahlsituationen ungenutzt

Nach wenigen Minuten entschieden sich auch die Indians, am Spiel teilzunehmen und sie taten es auf die effektive Art. Ihre erste und einzige Überzahl nutzten die Gäste zur Führung, während der HEV sämtliche Powerplays des Abends, insgesamt fünf an der Zahl, ausließ – Kummer dieser Art sind die Herner Fans in dieser Saison inzwischen gewohnt.

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Doch sie unterstützten ihr Team lautstark, obwohl das einmal mehr die bekannten Schwächen in der Offensive zeigte. Hannover verteidigte konzentriert, ging nach vorne überschaubares Risiko und tat insgesamt gerade genug, um den HEV vom eigenen Tor fern zu halten.

Was auf der Gegenseite anbrannte, war meist sichere Beute für David Miserotti-Böttcher. Der Herner Goalie machte im ersten Spiel gegen seine ehemaligen Teamkollegen einen soliden Job, doch auch beim zweiten Gegentor war er machtlos. Hannover spielte einen einfachen Gegenangriff, fand den freien Mann und die Scheibe zappelte im langen Eck.

HEV-Trainer Dirk Schmitz
HEV-Trainer Dirk Schmitz © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Die Gysenberger brachten ähnliche Aktionen nicht aufs Eis. Es fehlten die Spielzüge, die geeignet gewesen wären, für echte Gefahr vor dem Indians-Tor zu sorgen und die Herner Schussstatistik des Wochenendes sprach am Ende wieder einmal Bände. Nur 21 Schüsse gaben die Miners am Sonntag auf das gegnerische Tor ab, am Freitag in Leipzig waren es sogar nur 15 gewesen – eine nicht verheilende Wunde, in die Trainer Dirk Schmitz erneut seine Finger legen musste.

„Wir müssen einfach mehr Chancen kreieren. Dabei sind wir gut ins Spiel gekommen und der Kampf war da. Dann wollten wir wieder zu viel und kriegen den Konter zum 0:2. Auch in Überzahl scheint es einfach nicht zu passen. Wir versuchen, einen Spieler zu finden, der uns da helfen kann“, erklärte der Herner Trainer anschließend – wohl wissend, dass der Markt in dieser Saisonphase wenig Brauchbares und noch weniger Bezahlbares hergibt.

Wirklich gefährlich war seine Mannschat auch im letzten Drittel nicht geworden. Hannover spielte seine Routine aus und kam auch bei zwei Herner Powerplays nicht mehr in Bedrängnis. „Wir sind auch in Unterzahl fokussiert geblieben“, meinte Gästetrainer Raphael Joly, obwohl auch er in Sachen Attacke noch viel Luft nach oben bei seiner Mannschaft gesehen hatte. Zum dritten Tor hatte es in der Schlussphase gegen weiterhin wenig kreative Herner dennoch gereicht.

Für den Verlierer gab es trotzdem den Applaus seiner Fans. Die Herner Anhänger honorierten damit das Bemühen ihrer Mannschaft, auch wenn die einmal mehr spielerisch und auch körperlich nicht mitgehalten hatte.

  • Tore: 0:1 (6:29, 5-4), 0:2 (25:50), 0:3 (52:08).
  • Strafminuten: Herne 2+5 (Heyer) – Hannover 10+5.

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