Herne. Westfalia Herne hat dem DSC Wanne-Eickel beim 7:2 eine herbe Derby-Klatsche zugefügt. Die Gäste hatten mehrere strittige Szenen gesehen.
Westfalia Herne hat das Derby gegen den DSC Wanne-Eickel mit 7:2 (2:0) vor offiziell 300 Zuschauern für sich entschieden und hält als Tabellenvierter den Anschluss an Westfalenliga-Spitzenreiter TSG Sprockhövel. (Hier ist der Liveticker zum Nachlesen.)
„Wir haben da weitergemacht, wo wir letzte Woche gegen Wacker Obercastrop aufgehört haben“, sagte SCW-Coach Christian Knappmann nach dem Spiel. „Wir waren extrem gut in Ballbesitz und in der ersten halben Stunde total dominant. Danach - und das ist das Einzige, was ich heute zu kritisieren habe - haben wir ein bisschen den Fuß vom Gaspedal genommen und den DSC ein bisschen schnuppern lassen“, so Knappmann weiter. „Man darf einfach gegen zehn Mann keine zwei Gegentore schucken.“ 70 Minuten sei der SCW „übertrieben gut“ gewesen.
Sein Gegenüber, Wannes Co-Trainer Davide Basile, räumte ein, die Westfalia habe den reiferen, den erwachseneren Fußball gespielt. Immer wieder kam bei Basile aber auch durch, dass Entscheidungen des Schiedsrichters die Partie aus Sicht der Gäste zwar nicht entschieden, aber doch beeinflusst hätten.
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So etwa bei den beiden Strafstößen, die im Endeffekt für die Herner 2:0-Pausenführung gesorgt hatten: Zunächst kam Samir Bouachria im DSC-Strafraum nach einem Kontakt mit Yunus Ayaz zu Fall. Der Unparteiische Simon Real entschied auf Elfmeter, den Marcus Piossek zur 1:0-Führung verwandelte (26.). Acht Minuten später grätschte Jan Apolinarski gegen Ilker Berberoglu, wieder zeigte Real auf den Punkt. Diesmal verwandelte Maurice Bank (34.).
Danach kamen die Gäste, die in den ersten 30 Minuten viel zu mutlos agiert hatten, besser ins Spiel. Zunächst traf Lucas Kretschmer nach feiner Einzelaktion im SCW-Strafraum lediglich das Lattenkreuz (37.), dann brachte Bouachria Gerard Lubkoll im Strafraum zu Boden, als dieser einen Steilpass erlaufen wollte. Die Schiri-Pfeife blieb stumm (39.).
Dann setzte Kretschmer den Ball aus aussichtsreicher Position deutlich über die Latte (39.), und den Kontakt von Moritz Brüggemann mit Marco Kampmann bewertete der Schiedsrichter erneut als nicht efmeterwürdig (40.) In der Nachspielzeit hatte auch Nils Buchwalder den Anschlusstreffer nochmal auf dem Fuß, vergab aber ebenfalls (45.+3). Allerdings hätte der SCW seine Halbzeitführung auch noch ausbauen können. DSC-Keeper Max Schmidt rettete in höchster Not gegen Collins Agita und Bank (44.), ein Kopfball von Berberoglu ging daneben (45.+7).
Wanne suchte auch nach dem Seitenwechsel seine Chance. Der eingewechselte Justin Lubkoll zielte zu hoch (53.), einen Fernschuss von Salih Arabaci klärte SCW-Keeper Daniel Dudek mit den Fingerspitzen zur Ecke (63.), DSC-Kapitän Xhino Kadiu verfehlte den langen Pfosten knapp (64.). Dazwischen hatten die Gäste Glück bei einem Freistoß von Migel-Max Schmeling, der abgefälscht an die Latte gelenkt wurde (60.).
Das 3:0 fiel wieder nach einer strittigen Situation. Im Mittelfeld setzte sich Agita gegen Arabaci durch. Der DSC hatte ein Foul gesehen, aber ein Pfiff kam nicht. Agita marschierte weiter, sein Schuss wurde abgefälscht und trudelte in die lange Ecke (69.). Innenverteidiger Yunus Ayaz regte sich so über die Schiedsrichterentscheidung auf, dass Real ihm Gelb-Rot zeigte.
Die Westfalia setzte sofort nach, Bank erzielte mit dem 4:0 seinen zweiten Treffer des Tages (70.), der die Entscheidung zu sein schien. Aber der DSC kam in Unterzahl noch einmal heran. Zunächst verkürzte Arabaci (76.), und dann erzielt Kadiu per Handelfmeter das 4:2 (79.). Das 5:2 vom Tokiya Monno war die Entscheidung, der Japaner ließ gleich noch das 6:2 folgen (81., 88.). Den Schlusspunkt zum 7:2 setzte Nikola Crnogorac (90.+3).
Tore: 1:0 Piossek (26., FE), 2:0 Bank (34., FE), 3:0 Agita (69.), 4:0 Bank (70.), 4:1 Arabaci (76.), 4:2 Kadiu (79., FE), 5:2 Monno (81.), 6:2 Monno (88.), 7:2 Crnogorac (90.+3)
Westfalia Herne: Dudek; Brüggemann (82. Lepinski), Silaj, Piossek, Bank (84. Shigeno), Cosgun (56. Monno), Berberoglu (64. Tome), Tsuzuki, Bouachria (88. Crnogorac), Agita, Schmeling
DSC Wanne-Eickel: Schmidt; Ayaz, Kubiak, Buchwalder (88. Acar), Erdmann (46. Arabaci/80. Tang)), G. Lubkoll, Kadiu, Kretschmer, Apolinarski (46. J. Lubkoll), Beilfuß, Kampmann
Bes. Vork.: Gelb-Rote Karte gegen Yunus Ayaz (DSC) wegen Meckerns (69.)
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