Herne/Wanne-Eickel. In der Bezirksliga 9 waren die vier Spitzenmannschaften am neunten Spieltag unter sich. Der FC Marokko verlor dabei Platz eins, der BV Herne-Süd verpasste die Chance auf den Platz an der Sonne.

Zwei Spieltage lang führte der FC Marokko Herne die Bezirksliga-Tabelle an. Nach der 2:4 (2:4)-Niederlage im Spitzenspiel beim FC 96 Recklinghausen jedoch musste der Aufsteiger dem Kontrahenten wieder den Platz an der Spitze überlassen. Punktgleich hinter 96, aber mit dem schlechteren Torverhältnis, liegt Marokko nun auf Platz zwei – einen Zähler vor Lokalrivale BV Herne-Süd, der im zweiten Topspiel des Tages beim SC Hassel (4.) unentschieden spielte.

Marokko startete mustergültig in das Spitzenspiel, Reda Fenni schoss die Herner bereits in der 6. Spielminute in Führung. Doch Recklinghausen hielt mit und traf zum Ausgleich (13.). Aus Vorsicht wechselte Aissam Barroudi dann Sechser Mazeine Jouny aus, der sich früh den Gelben Karton eingehandelt hatte, und beging damit einen folgenschweren Fehler. Die FC-Hintermannschaft brauchte jedenfalls zu lange, um sich neu zu sortieren und Recklinghausen nutzte diese Phase zur Vorentscheidung. Mit drei Treffern binnen sechs Minuten zogen die 96er bis auf 4:1 davon. „Ich hab noch nie die Abwehr so schwimmen sehen“, staunte auch Vorsitzender Mustafa Mokhtari.

FC Marokko: Reda Fenni steht schon bei zwölf Treffern

Fenni weckte zwar mit seinem zwölften Saisontor zum 2:4 kurz vor der Halbzeitpause noch einmal leise Hoffnung, verpasste aber selbst bei zwei Riesenmöglichkeiten in den Anfangsminuten der zweiten Hälfte, dass es noch einmal richtig spannend werden konnte.

Auch interessant

Der BV Herne-Süd verkürzte unterdessen den Abstand auf das Führungsduo bis auf einen Punkt. In einem „typischen 0:0-Spiel“ (Trainer André Fuchs) teilten sich die Süder die Zähler mit dem SC Hassel. In dem an Chancen armen Spiel hatte Mohammed Rahmouni in der Nachspielzeit noch die beste Herner Möglichkeit, zielte aber bei seiner Volleyabnahme zu hoch.

Unschön waren manche Begleitumstände der Partie. „Da ist Hassel seinem Ruf wieder einmal gerecht geworden“, beschrieb Fuchs verschiedene Szenen und eine Rudelbildung. Özkan Cagir etwa sei auf den Hinterkopf geschlagen worden. Fuchs spielt auf Vorkommnisse mit Hasseler Beteiligung zum Beispiel in Spielen gegen Kirchhellen oder Herne 70 an: „Das bestätigt leider das, was schon ein paar Mal in dieser Saison passiert ist. Der Schiedsrichter hat es leider nicht gesehen.“

Firtinaspor Herne ging nach zuletzt zwei Siegen hintereinander wieder einmal leer aus. Oguzhan Türkoglu konnte zwar für die ersatzgeschwächten Wanner den Führungstreffer (56.) gegen den Erler SV erzielen, die Gelsenkirchener aber nutzten Firtina-Schwächen bei der Verteidigung von Standards aus und drehten den Spieß noch um (62./78.).

So haben sie gespielt:

  • FC 96 Recklinghausern – FC Marokko 4:2 (4:2)
  • Tore: 0:1 (6.) Fenni, 1:1 (13.), 2:1 (26.), 3:1 (29.), 4:1 (32.), 4:2 (45.) Fenni.
  • FC Marokko: Benhannoun; Jilal (43. Fannan), Tanto, Moustafa, Aguenda, Abdessamie (46. Ed Demirhi), Fenni, Jouny (17. Ait-Talab), Benlabhar, Hammouch (80. Haissouf), Dembele.
  • SC Hassel – BV Herne-Süd 0:0
  • BV Herne-Süd: Ratsch; Rahmouni, Tegtmeier, Schroven, Mosemann (56. Lux), Wronowski, Geduttis (46. Backes), Cagir (67. Drews), Rupieper, Hanemann, Orkas (75. Luzha).
  • Firtinaspor Herne – Erler SV 1:2 (0:0)
  • Tore: 1:0 (56.) Türkoglu, 1:1 (62.), 1:2 (78.).
  • Firtinaspor: Gerstberger, Benhaddaj, Demir, Akdas, Furuncu, Cayirli, Viefhaus, Ulupinar, Atay (63. Guscott), Demirci, Türkoglu.

Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Herne & Wanne-Eickel!