Herne. Mit 3:7 verlieren die Herner EV Miners gegen die Hannover Scorpions. Bittere Diagnose und mehrwöchige Pause für HEV-Spieler Justus Meyl.
Bis zur Mitte des Spiels konnte der Herner EV am Freitag mit den Hannover Scorpions mithalten, doch dann machte der amtierende Nordmeister Ernst. Am Ende mussten sich die Miners in der Hannibal-Arena den Niedersachsen mit 3:7 (1:1, 1:4, 1:2) geschlagen geben.
Personell sah es gut aus für die Gastgeber, denn Trainer Dirk Schmitz hatte dank der Kooperationspartner und mit dem auskurierten Marvin Cohut erstmals in dieser Saison vier komplette Blöcke zur Verfügung. Allerdings versuchten die Scorpions vor 908 Zuschauern sofort, den HEV im eigenen Drittel festzunageln, aber zunächst hielt die Herner Abwehr stand.
Zumindest bis zur siebten Minute. Da liefen die Grün-Weiß-Roten in einen Konter, den der Meister perfekt zur Führung abschloss – Finn Becker im Herner Tor war ohne Chance. Aber auch die Miners erarbeiteten sich ihre Möglichkeiten. Kurz vor Drittelende fuhr der HEV einen Drei-auf-zwei-Konter und Erik Keresztury düpierte Gästekeeper Kevin Reich mit einem Schuss durch die Schoner – mit dem 1:1 wurden auch die Seiten gewechselt.
Herner EV trifft in doppelter Überzahl zum 2:1
Die Scorpions leisteten sich auch zu Beginn des zweiten Drittels den einen oder anderen Fehler im Spielaufbau, doch der HEV konnte die daraus resultierenden Möglichkeiten nicht nutzen. Erst bei einer doppelten Überzahl klappte es – Dennis Swinnen traf aus der Drehung zum 2:1.
Kurz darauf hatten die Gastgeber die große Chance zum 3:1, doch gerade wieder komplett zogen die Scorpions auf der Gegenseite das Foul und nutzten die anschließende Überzahl zum Ausgleich.
Justus Meyl muss vom Eis getragen werden
Es folgte eine Machtdemonstration der Scorpions. Während sich beim HEV die individuellen Fehler häuften, zogen die Gäste das Tempo an und kombinierten sich innerhalb weniger Minuten sehenswert zu einem 5:2-Vorsprung. Die Miners waren aus dem Spiel und sie kamen auch nicht mehr zurück.
Auch nicht nach einer Matchstrafe gegen die Gäste nach dem ersten Videobeweis in der Geschichte der Gysenberghalle. Justus Meyl ging nach einem harten Check und anschließender Rauferei zu Boden und musste vom Eis getragen werden. Die bittere Diagnose aus dem Krankenhaus: Mittelfußbruch und damit eine mehrwöchige Pause für den Herner Verteidiger.
„Nach den drei schnellen Gegentoren ging dann auch der Kopf zu. Kämpferisch kann ich der Mannschaft keine Vorwürfe machen,“
HEV-Kapitän Michél Ackers traf noch aus der Distanz, doch das war nicht mehr entscheidend. Auch nicht der zweite Videobeweis des Abends, der zur Aberkennung eines weiteren Herner Tores führte und die Partie nur noch unnötig in die Länge zog.
Hernes Ex-Trainer Tobias Stolikowski: „Wir wussten, dass wir bis zum Ende laufen mussten“
„Wir hatten uns einiges vorgenommen und es auch 30 Minuten ganz vernünftig gemacht“, resümierte Dirk Schmitz anschließend. „Danach wollten wir wieder zu viel und haben viele individuelle Fehler gemacht. Nach den drei schnellen Gegentoren ging dann auch der Kopf zu. Kämpferisch kann ich der Mannschaft keine Vorwürfe machen“, so der HEV-Coach abschließend.
„Wir wussten, dass wir bis zum Ende laufen mussten. Die individuelle Qualität hat es dann entschieden“, meinte sein Gegenüber und Vorgänger am Gysenberg Tobias Stolikowski.
- Tore: 0:1 (6:45), 1:1 (18:25) Keresztury (Ott/Herbold), 2:1 (24:35, 5-3) Swinnen (Eriksson/Lundh Hahnebeck), 2:2 (27:09, 5-4), 2:3 (29:17), 2:4 (32:24), 2:5 (38:04, 5-4), 2:6 (41:01), 3:6 (49:06, 5-4) Ackers (Eriksson/Pfeifer), 3:7 (52:45).
- Strafminuten: Herne 14+5 (Meyl) – Hannover 12+5+Matchstrafe.
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