Herne/Wanne-Eickel. Investitionszuschüsse für Vereine sind für die ersten drei Projekte durch den Sportausschuss bewilligt. Tribüne im Stadion am Schloss bleibt ein Thema.

Tribüne hin – Tribüne her! Im altehrwürdigen Stadion am Schloss Strünkede stehen weitere Bauten, an denen der Zahn der Zeit nagt. Zum Beispiel das Vereinsgebäude, an dem ein undichtes Flachdach in der Vergangenheit für erhebliche (Flur-)Schäden gesorgt hatte. Dieses Gebäude will der Hausherr SC Westfalia jetzt sanieren, „um dort unser Vereinsleben wieder zu ermöglichen“, heißt es in dem Antrag an die Stadt Herne.

125.574 Euro sollen in Steine, Fliesen, Fenster und Türen investiert werden, um die von Schimmel befallenen und teilweise stark beschädigten Räume wieder „wohnbar“ zu machen. Die Hälfte der Summe, also ca. 62.287 Euro, schießt die Stadt aus dem Topf „Investitionszuschüsse für Vereine“ zu. Den Weg für die Förderung ebnete der Sportausschuss, der dem Antrag des SCW einstimmig folgte.

Eindringlicher Hinweis im Herner Sportausschuss: „Wir machen das für Herne, nicht für den SCW!“

Unabhängig davon kam auch das Thema „Rückbau Tribüne“ im Stadion am Schloss auf den Tisch. Sportdezernent Andreas Merkendorf erneuerte die „Zweifel, die wir als Stadt haben, ob eine dauerhafte Sperrung und ein Abriss unumgänglich“ sei: „Eventuell ist mit moderaten Mitteln die Tribüne zu retten.“

Ein Abriss würde die Stadt ca. 400.000 Euro kosten, was den Sportausschuss-Vorsitzenden Martin Kortmann (SPD) zu einem eindringlichen Hinweis herausforderte: „Denken Sie bitte alle dran, dass die Tribüne der Stadt gehört und nicht dem Verein. Wir machen das alles nicht für die Westfalia, sondern für Herne!“ 

Nachhaltigkeit im Schützenzentrum in Herne-Holthausen

Zwei weitere Anträge für Zuschüsse an Herner Vereine gemäß der Sportförderrichtlinien passierten den Ausschuss ebenfalls ohne Gegenstimme. So will der Bürger-Schützen-Verein (BSV) Holthausen 1857 seine Clubanlage an der Holthauser Straße nachhaltig sanieren.

Dazu gehören der Aufbau einer Photovoltaikanlage sowie einer Luft-Luft-Wärmepumpe, um langfristig Strom- und Heizkosten einzusparen. Der Verein legt dafür einen Kostenvoranschlag von 53.600 Euro vor, die Hälfte davon kommt aus der Stadtkasse.

Martin Kortmann, Vorsitzender des Sportausschusses in Herne

„Wir machen das alles nicht für die Westfalia, sondern für Herne!“

Martin Kortmann, Vorsitzender des Sportausschuss für Herne/Wanne-Eickel, zur Tribüne im Stadion am Schloss

Neues Spielfeld hinter der Padel-Anlage des TC Blau-Weiß Wanne-Eickel

Etwas mehr als 5.270 Euro erhält der Tennis-Club Blau-Weiß Wanne-Eickel. Der Verein will seine bereits barrierefreie Anlage an der Emscherstraße in Wanne-Nord mit dem Bau eines Multifunktionsplatzes noch nachhaltiger gestalten. Dafür wird kein Tennisfeld der Sechs-Platz-Anlage genutzt, sondern der Bereich hinter den beiden Padel-Plätzen. Dort stehen Bänke, die kaum genutzt werden. „Diese Fläche bietet ausreichend Platz für Kleinfeld-Tennis, Basketball, Fußball oder einen Geschicklichkeitsparcours. Das Spielfeld können Menschen mit Handicap, aber auch unsere Vereinsfamilie nutzen“, erklärt der BW-Vorsitzende Norbert Zielonka das Konzept.

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Erhält der Verein grünes Licht vom Bauordnungsamt, will er sofort mit den Umbauarbeiten beginnen und den Multifunktionsplatz noch in diesem Jahr bespielen. Die Gesamtkosten von ca. 10.540 Euro sind für den Verein kostenneutral, neben der städtischen Förderung gibt es einen Zuschuss von der bundesweiten „Aktion Mensch“.

Diese drei Projekte nahmen die erste Hürde im Sportausschuss und gehören damit im Haushalt für das Jahr 2025 zur Liste der investiven Förderung. In dieser stehen weitere Baumaßnahmen, mit denen zum Großteil bereits begonnen wurde, zum Beispiel bei den Wanner Sportfreunden (Ausbau Vereinsheim) oder bei den Black Barons (Containeranlage mit Überdachung im Horst-Stadion). Insgesamt sind im Haushalt pro Jahr 127.500 Euro für den Posten „Vereinsfinanzierung“ eingeplant – eine Summe, die wahrlich schnell ausgegeben ist …

Al-Hazaimeh fällt lange aus

ZUm nächsten Heimspiel empfängt Westfalia Herne an diesem Sonntag, 29. September (15.30 Uhr, Edeka-Koch-Arena), den SV Wacker Obercastrop. Nach der Niederlage beim Tabellenführer TSG Sprockhövel (1:2) sind die Herner Tabellenachter (10 Punkte) mit fünf Zählern Rückstand auf die TSG. Obercastrop unterlag in seinem Heimspiel gegen den SC Obersprockhövel mit 0:1 und ist zurzeit Zwölfter (7).

Unter der Woche gab Westfalia-Trainer Christian Knappmann via Facebook bekannt, dass Jeron Al-Hazaimeh mindestens bis zur Rückrunde fehlen wird. Er war während des Spiels gegen den Lüner SV (1:0) wegen einer Knieverletzung ausgewechselt worden.

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