Herne. Bei der 2:3-Niederlage der SpVgg Horsthausen spuckte ein Iserlohner zweimal und kam trotzdem straffrei davon. Vom Platz flogen hingegen beide SpVgg-Co-Trainer.
Die Sportvereinigung Horsthausen hat das Heimspiel gegen den FC Iserlohn mit 2:3 verloren und konnte sich somit nicht in der Spitzengruppe der Westfalenliga festsetzen. 90 Minuten lang war diese Partie ein ganz normales Fußballspiel, in der Nachspielzeit und nach Abpfiff wurde es sehr hektisch und es kam zu Szenen, die auf dem Sportplatz und überhaupt im Leben eigentlich nichts zu suchen haben.
Was war passiert? Nach einem zu lang geratenen Freistoß kam es im Iserlohner Strafraum zu einem Wortgefecht zwischen Keeper Daniel Dreesen und SpVgg-Verteidiger Marvin Rupieper. Dreesen ließ sich in der Folge zu einer unfassbaren Aktion hinreißen und spukte Rupieper zweimal ins Gesicht. „Absolut menschenunwürdig“, so der Kommentar von SpVgg-Co-Trainer Latif Boudhan. Marvin Rupieper ließ sich davon jedoch nicht zu einer Kurzschlussreaktion hinreißen und blieb ruhig.
SpVgg Horsthausen: Schieds- und Linienrichter haben Aktion nicht gesehen
Schiedsrichter Thorsten Milde konnte dies nicht ahnden, sein Linienrichter Mertcan Sahin muss die Aktion aber komplett gesehen haben, gab jedoch nach dem Spiel an, genau in diesem Moment weggesehen zu haben. So kam Dreesen ohne den absolut fälligen Platzverweis davon. Vom Platz verwiesen wurden jedoch die beiden Horsthausen Co-Trainer Latif Boudhan und Ozan Balci. Beide hatten die Aktion ebenfalls gesehen, beschwerten sich lautstark und bekamen die Rote Karte.
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In den restlichen Minuten der Nachspielzeit passierte dann nichts mehr, hoch her ging es dann noch nach dem Spiel. Durch Dreesens Aktion war die Stimmung aufgeheizt und Ordner mussten Zuschauer voneinander trennen und den FCI-Keeper in die Kabine geleiten. Für ihn wird es wahrscheinlich sportlich gesehen kein Nachspiel haben, die beiden SpVgg-Co-Trainer werden sicherlich länger gesperrt werden und haben jeweils einen Eintrag in den Spielbericht kassiert. „Wir fliegen vom Platz, der Keeper von Iserlohn kommt ungeschoren davon. Unfassbar“, war Latif Boudhan nach der Partie außer sich.
Fußball wurde vorher auch gespielt. Horsthausen bekam über 90 Minuten in der Defensive nur wenig Zugriff und leistete sich zu viele Fehler, die Iserlohn im Stile eines Tabellenzweiten konsequent zu Treffern ausnutzte. Der eingewechselte Alhusain Barry brachte die Gastgeber zwar zweimal zurück ins Spiel, die große Möglichkeit auf einem Punktgewinn gab es aber nicht mehr.
So haben sie gespielt:
- Tore: 0:1 Mitrovic (20.), 0:2 Grosonja (48.), 1:2 Barry (63.), 1:3 Weinrich (71.), 2:3 Barry (75.)
- SpVgg Horsthausen: Carpentier; Martins (54. Bouchras), Rupieper, Jalowiecki, Rathmann (54. Wilczynski) – Kilian (71. Griebsch), Schröder – Siala, Kaya, Petrovic (54. Schulz) – Schuster (61. Barry).
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