Herne/Wanne-Eickel. „Eigentlich sollte man damit kein Fußball spielen“, sagt Steffen Beughold. Er macht es trotzdem - in einem aus seiner Sicht ganz besonderen Herner Verein.
- Steffen Beughold erzielte neun Tore für ASC Leone III beim 14:1-Sieg in der Kreisliga C1 gegen den SC Pantringshof, obwohl er seit zwei Jahren nicht mehr trainiert und mit einem künstlichen Hüftgelenk spielt.
- Trotz Hüftoperation blieb er dem Fußball treu, spielte früher in der Westfalen- und Landesliga und war auch in der Beachsoccer-Bundesliga aktiv.
- Beughold betont die Bedeutung des Teamgeistes, sieht sich als Teamplayer und genießt vor allem die Freundschaften, die er beim Fußball pflegt.
Nicht so viele Amateurfußballer haben in ihrer einmal neun Tore in einem Spiel erzielt. Steffen Beughold ist das am Sonntag für den ASC Leone III beim 14:1-Erfolg in der Kreisliga C1 über den SC Pantringshof gelungen. Dabei trainiert er seit zwei Jahren nicht mehr und spielt mit einem künstlichen Hüftgelenk.
Andererseits verwundert es dann doch wieder nicht, denn früher hatte der im Münsterland aufgewachsene 29-Jährige andere Ambitionen, spielte für Grün-Weiß Nottuln in der Westfalen- und der Landesliga. „Aber dann hatte ich einen Knorpelschaden im linken Knie“, erzählt Beughold. Vor vier Jahren brauchte er ein künstliches Hüftgelenk dazu. „Damit soll man eigentlich nicht Fußball spielen, weil es herausspringen kann“, sagt Beughold, der es aber trotzdem macht.
Steffen Beughold hat eine Bundesliga-Station in seinem Lebenslauf
Trotzdem blieb Beughold immer am Ball. Er spielte für Fortuna Schapdetten (Fußballkreis Münster) oder Arminia Appelhülsen (Ahaus), aber auch für den TuS Holsterhausen oder die SG Kupferdreh-Byfang im Ruhrgebiet. Das habe mit seinem Beruf zu tun, sagt Beughold, der als Projektbetreuer für den Umbau von Geschäften häufiger umziehen musste. Für den Job sei er unter der Woche meist deutschlandweit unterwegs und nur am Wochenende da. Daher habe er auch seit zwei Jahren nicht mehr trainiert.
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Auch eine Bundesliga-Station steht in Steffen Beugholds Lebenslauf: in der Beachsoccer-Bundesliga bei Real Münster. „Aber das war eher so nebenbei.“ Zum ASC Leone kam er durch seinen Freund Luca Fenu vor einigen Jahren. „Und das hat sofort gepasst“, sagt Beughold. „Das ist der herzlichste und familiärste Verein, den man sich vorstellen kann“, sagt er.
Für den Steffen Beughold nun also seine Tore erzielt. Zum Einsatz kommt er in der dritten, aber auch der zweiten Mannschaft. „Meistens spiele ich sonntags für beide“, erzählt er. „In dieser Saison war das noch nicht so möglich, weil wir zum Beispiel zeitgleich gespielt haben.“ Bei der zweiten Mannschaft hat Steffen Beughold seine neun Treffer gegen Pantringshof sogar schon einmal überboten: „In der letzten Saison habe ich einmal zehn Tore in einem Spiel gemacht“, sagt er mit einem Lachen.
Fußballverrückt: Steffen Beughold ist was anderes wichtiger, als Tore zu schießen
Steffen Beughold sieht sich trotz seiner Torjägerqualitäten aber ganz eindeutig als Teamplayer. „Viel wichtiger als selbst viele Tore zu machen, ist mir, dass die, die jede Woche trainieren und das Ganze am Laufen halten, treffen“, sagt er. „Für mich ist das wichtigste, dass ich beim Fußball Freunde treffe. Wenn der sportliche Erfolg auch noch dazukommt, ist es umso schöner.“
Beughold ist im positiven Wortsinn fußballverrückt - weiß aber, dass ein künstliches Hüftgelenk vor allem bei einem Kicker nicht ewig hält. „Ich habe mich schon nach alternativen Sportarten umgeschaut“, sagt er. „Aber bis jetzt habe ich noch nichts gefunden.“ Bis das so weit ist, wird er also noch weiter für die verschiedenen Mannschaften des ASC Leone auflaufen und treffen - manchmal auch neun- oder zehnfach.
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