Herne. Westfalia Herne liegt gegen Vestia Disteln wie in bisher jedem Spiel zurück. Aber ein Stürmer mit drei Treffern und ein Einwechselspieler mit zwei Tor-Beteiligungen drehen die Partie noch.

Zum fünften Mal im fünften Pflichtspiel geriet Westfalia Herne im Heimspiel gegen den SV Vestia Disteln in Rückstand. Wie bereits im Westfalenpokal beim FC Marl (2:1) sowie in der Meisterschaft beim SV Sodingen (4:1) und gegen Horsthausen (2:2) kam die Knappmann-Elf aber noch einmal zurück und drehte die Partie in Hälfte zwei sogar zu ihren Gunsten: Mit drei Treffern von Jeron Al-Hazaimeh und einem von Maurice Bank gelang beim 4:2 (1:1) der zweite Westfalenliga-Sieg. Damit hält der SCW als Vierter (7 Punkte) den Anschluss an die Tabellenspitze, an der trotz seiner Niederlage beim BSV Schüren der SC Obersprockhövel (9 Punkte) bleibt.

Distelns Trainer Daniel Koseler sprach hinterher davon, seine Mannschaft habe 70 Minuten lang guten Fußball gespielt und der Westfalia Probleme bereitet, sich dann aber im Aufbauspiel Fehler erlaubt, aus der das junge Team lernen müsse. SCW-Coach Christian Knappmann stimmte zu: „Ich sehe Disteln am Ende der Saison ganz oben. Wenn ich sagen würde, dass wir verdient gewonnen haben, würde ich lügen. Wir sind auf eine Truppe getroffen, die hier 70 Minuten brutal guten Fußball gespielt hat.“ Trotzdem war der Erfolg der Westfalia am Ende aufgrund der letzten 20 Minuten nicht unverdient.

Westfalia Herne erwischt starken Start

Die Gastgeber erwischten einen guten Start, Collins Agita tauchte nach drei Minuten frei vor Distelns Keeper Philipp Amft auf, brachte den Ball aber nicht an ihm vorbei. Dafür saß dann der zweite Angriff: Daiki Shigeno spielte von hinten links einen Ball auf Stürmer Jeron Al-Hazaimeh, der die Kugel von links unhaltbar zum 1:0 in den gegenüberliegenden Winkel setzte (7.).

Aber die Gäste schlugen umgehend und nicht weniger ansehnlich zurück: Nach einem gefährlichen Angriff reklamierten die Distelner noch ein vermeintliches Handspiel im Westfalia-Strafraum, als Alexander Zuk den Nachschuss aus dem Rückraum ebenfalls in den Knick zirkelte: 1:1 (9.).

Westfalia-Trainer Christian Knappmann zollte dem Gegner nach dem Spiel großen Respekt.
Westfalia-Trainer Christian Knappmann zollte dem Gegner nach dem Spiel großen Respekt. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Bis zur Pause ging‘s weiter mit Chancen auf beiden Seiten. Die größte hatte wohl Veli Cetin ganz frei am langen Pfosten, brachte den Ball aber nicht im Gäste-Tor unter (18.). Für Disteln setzte sich Angreifer Nils Veverka stark gegen Samir Bouachria durch, aber Moritz Brüggemann bereinigte die Situation (31.). Einem Tor von Marcus Piossek verweigerte Schiedsrichter Marcel Voß wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung (34.).

Zu Beginn der zweiten Hälfte nutzte Alexander Zuk die erste Distelner Gelegenheit von halb rechts zu seinem zweiten Treffer und der Gäste-Führung (49.). Auf der Gegenseite bereitete Riku Tome für Al-Hazaimeh vor, aber der verpasste den Ausgleich zunächst noch (50.). Zwölf Minuten später nutzte der Stürmer aber eine Unachtsamkeit im Distelner Aufbauspiel und setzte den Ball aus spitzem Winkel zum 2:2 in die Maschen (62.).

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Zwar blitzte das spielerische Potenzial der Gäste noch einmal auf, aber Veverka brachte den Ball nach einem starken Angriff kurz vor dem Herner Tor nicht unter Kontrolle (65.). Später scheiterte er mit einem Lupfer an Westfalia-Keeper Daniel Dudek (73.). Der Rest der Partie aber gehörte Westfalia Herne: Zunächst verwertete der eingewechselte Maurice Bank einen Piossek-Freistoß zur 3:2-Führung (81.), vier Minuten später holte er auch noch einen Foulelfmeter heraus und ermöglichte Jeron Al-Hazaimeh mit dem Freistoß seinen dritten Treffer an diesem Tag.

Nach dem Weggang von Stürmer Bernad Gllogjani hat sich also die Maßnahmen, Al-Hazaimeh vorne aufzubieten, direkt bewährt. Aber auch Bank hat nicht zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht. Bereits im Westfalenpokal beim FC Marl war er mit dem entscheidenden Treffer der Matchwinner.

  • Tore: 1:0, 2:2, 4:2 Jeron Al-Hazaimeh (7., 62., 85./FE), 1:1, 1:2 Alexander Zuk (9., 49.), 3:2 Maurice Bank (81.)
  • Westfalia Herne: Dudek; Cetin (62. Berberoglu), Shigeno, Brüggemann (78. Bank), Piossek, Cosgun (53. Tome), Tsuzuki (88. Munevar), S. Bouachria, Al-Hazaimeh, Cisse, Agita (46. Monno)

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