Herne/Wanne-Eickel. Die SpVgg Röhlinghausen und der SC Röhlinghausen sollen einen neuen Kunstrasen bekommen. Der lässt auf sich warten – mit schweren Folgen für die Vereine.

Es klang beinahe zu schön, um wahr zu sein. Nach langem Warten sollte im Frühsommer 2024 endlich der Kunstrasen auf dem Sportplatz Am Alten Hof in Röhlinghausen verlegt sein. Die B-Ligisten SpVgg Röhlinghausen und der SC Röhlinghausen fieberten schon lange auf ihre umgebaute Heimstätte hin. Aber auch noch Mitte August müssen sie sich in Geduld üben. Durch Regenfälle Anfang des Jahres und Bauarbeiten am Kanal, die länger als gedacht dauerten, verzögerte sich der Prozess. Der neue Termin für die Eröffnung der Sportanlage ist nun auf Ende September angepeilt.

Knapp anderthalb Monate kommen nicht wie eine Ewigkeit daher, bringen aber dennoch Probleme mit sich. Für den SC Röhlinghausen ist jeder Tag des Wartens einer zu viel. Denn gerade steht der aktuelle Tabellenführer der Kreisliga B2 nicht nur ohne feste Heimstätte da, sondern bald auch noch wohl ohne Trainingsplatz. „Die erste Mannschaft trainiert, wie auch schon in der Vorbereitung, auf der Platzanlage des TV Wanne 1885 an der Plutostraße“, berichtet Markus Metzger, SC-Jugendvorstand. Allerdings gilt diese Absprache nur bis zum Ende des Augusts. „Wo wir danach trainieren, wissen wir nicht.“

SpVgg Röhlinghausen spielt zurzeit bei BW Baukau

Das Training kann die SpVgg derzeit noch besser auffangen. Sie hat eine Zwischen-Heimat bei BW Baukau gefunden. Dort kann zumindest die Senioren-Mannschaft trainieren. Auch die Heimspiele in der Liga und im Kreispokal finden dort statt, bis der eigene Platz eröffnet ist. „Wir sitzen schon auf heißen Kohlen, aber wir sind in Baukau sehr gut aufgenommen worden und fühlen uns dort auch sehr wohl, aber es fühlt sich einfach nicht nach einem Heimspiel an“, sagt Stefan Gerth, Sprecher der SpVgg.

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Von Heimspielen ist der SC Röhlinghausen indes noch ein Stück weiter entfernt. Da die Sportanlage Am Alten Hof wohl als bespielbar gemeldet worden ist, steht diese auch in den Ansetzungen als Heimspielstätte des B-Ligisten, etwa auf dem Portal „fussball.de“ - aber das täuscht.

Das Heimrecht beim Saisonauftakt gegen die SG Stephanus Arminia Holsterhausen wurde infolgedessen getauscht. „Das werden wir wohl erstmal weiter machen müssen, weil wir keinen festen Ausweichplatz haben und derzeit auch keinen festen Hauptplatz“, sagt Metzger.

Die Einnahmen aus den Heimspielen fehlen

Die aktuelle Situation „ist für beide Vereine, die beide so gut in die Saison gestartet sind, einfach schade“, führt der Jugendvorstand des SC weiter aus. Denn nicht nur das Sportliche bleibt bei den Klubs hinten dran, sondern auch das Finanzielle. „Uns fehlen auch die Einnahmen an den Heim-Spieltagen“, erklärt Gerth. „Das ist ein riesiger Punkt. Unsere Zuschauer sind meistens älter, kommen aus Röhlinghausen und bleiben nach den Spielen auch schon mal etwas länger und verzehren. Das ist finanziell derzeit schwierig.“

Markus Metzger vom SC Röhlinghausen sucht nach einer Trainings- und Spielstätte, bis der Platz Am Alten Hof fertig ist.
Markus Metzger vom SC Röhlinghausen sucht nach einer Trainings- und Spielstätte, bis der Platz Am Alten Hof fertig ist. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Unter all die Vorfreude, die noch Anfang des Jahres in beiden Vereinen ob der neuen Platzanlage herrschte, mischt sich immer mehr die Ungeduld. „Die kann ich gar nicht in Worte fassen“, sagt Metzger. Die Umstände, die für die Verzögerung sorgten, kann Gerth nachvollziehen. „Das ist nachvollziehbar und es war immer klar kommuniziert, dass es kein Termin-Versprechen von der Stadt gibt.“

Die derzeitige Situation macht es aber nicht besser, gerade da nun der SC Röhlinghausen bald ohne Trainingsstätte dazustehen droht. Als Trostpflaster kann derzeit nur dienen, dass bei Einhaltung des Termins Ende September, das erste Spiel auf dem neuen Kunstrasen das Platz- und Stadtteil-Derby zwischen SpVgg und SC wäre.

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