Herne. SpVgg Horsthausen führt zur Pause mit 2:0 bei Westfalia Herne und vergibt hervorragende Chancen. Knappmann: „Unentschieden vielleicht verdient.“

Das zweite Stadtderby des zweiten Westfalenliga-Spieltags endete unentschieden: Westfalia Herne kam gegen die SpVgg Horsthausen nach einem 0:2-Puasenrückstand noch einmal zurück und schaffte den Ausgleich. In der Schlussphase hätten beiden Teams vor rund 400 Zuschauern im Stadion am Schloss Strünkede zum Sieg treffen können.

Es war eine Partie mit vielen Wendungen, die vor allem neutrale Zuschauer zufrieden zurückließ. Die Gäste waren allerdings nicht glücklich: „Heute morgen wäre ich mit dem 2:2 total zufrieden gewesen, aber jetzt bin ich enttäuscht“, sagte etwa Horsthausens Sportlicher Leiter Uli Kirchmeyer. Auch Co-Trainer Ozan Balci sah das ähnlich: „Wir sind hier über 90 Minuten klar besser“, sagte er. „Wir sind überhaupt nicht zufrieden.“

Knappmann: „Vielleicht ist das Unentschieden dann verdient“

Westfalia-Coach Christian Knappmann war anderer Meinung: „Ich glaube nicht, dass es heute verdient für uns gewesen wäre, wenn wir gewonnen hätten“, gestand er ein. „Aber ich fand schon, dass wir in der ersten Viertelstunde gut Druck aufgebaut haben, da hatten wir auch eine Riesenchance.“ Auch wenn Horsthausen sehr stark gewesen sei, sei die Westfalia nie ganz weg gewesen, die Partie habe in der zweiten Hälfte auf beide Seiten kippen können. „Vielleicht ist das Unentschieden dann verdient.“

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Knappmann hob zurecht die Überlegenheit seiner Mannschaft zu Beginn hervor. Die Westfalia lief die Gäste hoch an, störte deren Spielaufbau früh. Die beste Gelegenheit hatte Tokiya Monno, als er von der linken Seite in den Strafraum eindrang, sein Schuss aber von SpVgg-Keeper Benjamin Carpentier pariert wurde (11.). Auch Yanni Regäsel kam in aussichtsreicher Position zum Abschluss, zielte aber zu hoch (13.).

Die Horsthauser Führung auf der anderen Seite fiel wie aus dem Nichts. Güngör Kaya kam bei einem Konter rechts in den Strafraum und brachte den Ball scharf herein, Jan Lucas Wilczynski brachte die Kugel in der Mitte über die Linie (25.). Damit aber veränderte sie die Begegnung: Horsthausen fasste Selbstvertrauen, die Gastgeber verloren die Linie. Erst recht, als die SpVgg nur drei Minuten später einen zweiten Treffer nachlegte: Routinier Tim Kilian köpfte eine Freistoß-Flanke von Mahmud Siala in die Maschen (28.).

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Und Horsthausen setzte nach: Zunächst setzte Kaya den Ball aus aussichtsreicher Position noch übers Tor (42.), dann schoss Siala einen Freistoß an die Latte des SCW-Gehäuses, scheiterte Sekunden später mit einem Aufsetzer an Keeper Daniel Dudek (43.). Nach Wiederbeginn musste Horsthausen den Sack eigentlich zumachen: Güngör Kaya war ganz frei unterwegs Richtung Tor, versuchte einen Querpasse, der aber misslang und ins Toraus ging (50.).

So brachte Riku Tome Westfalia Herne noch einmal zurück ins Spiel: Der eingewechselte Japaner verwandelte eine Flanke mit einem herrlichen Seitfallzieher zum Anschlusstreffer (66.). Ging da doch noch etwas? Es ging. Auch weil Siala eine weitere SpVgg-Chance vergab und an einer Glanztat von Dudek scheiterte (68.).

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Nun ging es hin und her, der nächste Glanzpunkt ließ nich lange auf sich warten: Westfalias Stürmer Bernad Gllogjani schnappte sich einen Freistoß 17 Meter zentral vor Horsthausens Tor. Der Ball landete an der Unterkante der Latte, sprang von dort aus an Carpentiers Rücke und dann ins Netz: 2:2 (76.).

Auch das war noch nicht das Ende, in der packenden Schlussphase rette Al-Hazaimeh für die Westfalia auf der Linie (88.), auf der anderen Seite war der aus seinem Tor geeilte Carpentier vor Berberoglu am Ball (89.). Gllogjani kam im Gewühl zum Kopfball, der aus kurzer Distanz aber genau auf Carpentier ging (90.+3).

So haben sie gespielt:

  • Tore: 0:1 Jan Lucas Wilczynski (25.), 0:2 Tim Kilian (28.), 1:2 Riku Tome (66.), 2:2 Benjamin Carpentier (76., ET)
  • Westfalia Herne: Dudek; Shigeno (60. Cisse), Brüggemann, Silaj (65. Berberoglu), Piossek, Monno (83. Crnogorac), Gllogjani, S. Bouachria, Al-Hazaimeh, Agita (46. Tome), Regäsel
  • SpVgg Horsthausen: Carpentier; Schulz, Kilian, Siala (90.+1 Celik), Kaya (76. Schuster), Jalowiecki, M. Bouachria, Schroven (76. Lier), Wilczynski, Schröder, Rathmann

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