Herne. Nachwuchs-Darter Luca Thomczik aus Gelsenkirchen spielt für die Desperados Herne und den 1. Zweckler Dartverein. Der 14-Jährige ist schon Europameister.
Die Pfeile wurden Luca Thomczik praktisch schon mit in die Wiege gelegt. Noch bevor er in die Schule kam, stand er vor dem heimischen Dart-Automaten und warf und warf und warf. Thomczik klingt schon wie ein alter Hase, dabei ging seine Karriere so richtig erst vor zwei Jahren los.
Im Rahmen des Bundesliga-Finals der E-Darter meldete er sich spontan zu einem Jugendturnier an und belegte den zweiten Platz. „Danach kam der Umbruch“, sagt er. Seitdem ist er so aktiv im Dartsport, wie es nur möglich ist. Und das ganze erst mit 14 Jahren.
„Eines der größten Talente“
In drei Vereinen spielt der gebürtige Gelsenkirchener mittlerweile Dart und ist zudem festes Mitglied der Deutschen Jugend-Nationalmannschaft. Wenn es nicht auf internationale Turniere geht, spielt er für einen Klub in der Herner Dartliga zusammen mit seinem Vater, beim 1. Zweckler Dartverein übt er sich im Steeldart und beim DC Desperados Herne spielt er seit dieser Saison in der Bundesliga. „Ich bin in Herne gleich am ersten Spieltag zum Einsatz gekommen und habe auch gewonnen“, sagt Thomczik.
Er war mit gehörigen Vorschusslorbeeren zu den Desperados gekommen. „Herne verpflichtet eines der größten deutschen E-Dart-Talente! Ich persönlich habe in den letzten 15 Jahren weniger als eine Handvoll Spieler gesehen, die unter 16 dieses Niveau spielen – Luca ist erst 14“, schrieb Robin Hyna von den Desperados. Dieses Lob lässt sich untermauern – und zwar mit Zählbarem. Gut 25 Medaillen und Trophäen sammeln sich im Zimmer des 14-Jährigen. Jüngst verteidigte er bei der Europameisterschaft seinen Titel mit dem Nationalteam, wurde zudem Zweiter im Einzel.
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Während er dort einer von vielen talentierten jungen Spielern war, ist er in seiner Alterskohorte bei Bundesliga-Spieltagen ziemlich allein. „Eigentlich kennt man sich ja untereinander, aber es kommen doch ab und zu noch Fragen nach meinem Alter“, meint Thomczik. Groß aus der Ruhe bringen, lässt er sich davon nicht. Und wenn mal ein dummer Spruch fallen sollte, zahlt er das seinem Gegner vor der Scheibe heim.
Ziele für die Zukunft hat er genug und sie fest im Blick. „Ich will irgendwann mal bei der Weltmeisterschaft in London teilnehmen“, sagt Thomczik. „Außerdem will ich auch mal in einem Bundesliga-Finalturnier stehen und noch bei internationalen Wettbewerben mitmachen.“ Da hilft es sicherlich, dass er sich von seinem Vorbild Raymond van Barneveld nicht nur das Spiel abgeschaut hat. „Er ist ruhig und hat einen geraden Wurfstil“, sagt Thomczik. Genauso scheint er selbst auch durchs Leben zu gehen. Ruhig und gradlinig – ob nun mit 14 Jahren oder 24.
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