Herne/Wanne-Eickel. Bei einem E-Junioren-Spiel stoppt ein Trainer einen Mann, der einen Jugendspieler geschlagen hat, gewaltsam. „Viele Kinder haben geweint.“

  • Bei einem E-Jugend-Spiel in Herne stürmt ein Mann aufs Feld und schlägt ein Kind.
  • Dessen Trainer und Vater eilt zur Hilfe und stoppt den aggressiven Angreifer per Faustschlag.
  • Der Übeltäter geht straffrei aus, der Vater aber kassiert eine Geldstrafe und eine Anzeige.

Bei einem E-Junioren-Freundschaftsspiel in Herne ist ein Mann aufs Spielfeld gestürmt und hat ein Kind ins Gesicht geschlagen - ein ungeheuerliches Ereignis. Aus formellen Gründen konnte das Kreissportgericht den Übeltäter nicht bestrafen. Ein Beteiligter wurde allerdings individuell bestraft: Der Trainer und Vater des angegriffenen Kindes war seinem Sohn zur Hilfe geeilt und hat den Angreifer nach eigener Aussage niedergestreckt. Dafür gab es nicht nur eine Geldstrafe vom Sportgericht - sondern obendrauf auch noch eine Anzeige vom Angreifer.

Das Spiel habe keinen Anlass für irgendwelche Ausschreitungen gegeben, sagt der Mann. „Es war hart, aber nicht unsportlich.“ Das wurde es erst, als es einen Zweikampf gab. „Da ist ein Mannschaftsverantwortlicher des VfB Börnig auf den Platz gestürmt und hat meinen Jungen geschlagen. Nicht mit der Faust, aber mit der offenen Hand. Danach hat er ihn noch am Kragen gehabt und geschüttelt.“

„Wer weiß, was der noch gemacht hätte?“

Daraufhin, so sagt der Trainer des SV Sodingen, habe er eingegriffen und den Angreifer umgeschubst. Der habe sich aber wieder aufgerappelt und weiter eine Angriffsstellung eingenommen. „Er war weiterhin sehr aggressiv“, sagt der Mann, dessen Sohn der Angegriffene war. „Da habe ich ihn mit der Faust ins Gesicht geschlagen.“ Er habe sein Kind lediglich schützen wollen. Seinen Schlag bereue er, könne aber auch nicht sagen, dass er sich nicht erneut so verhalten würde. „Wer weiß, was der noch gemacht hätte?“

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Die Spieler seiner eigenen Mannschaft hätten den Vorfall ganz gut verkraftet. „Aber für die Börniger Kinder war es schlimmer - viele haben geweint.“ Hinterher hätten sich viele Eltern der Börniger - die er genau wie viele VfB-Kinder schon lange kenne - bei ihm für die Gewalttat bei ihm entschuldigt.

Er habe im Anschluss auch die Polizei gerufen, sagt der Mann. „Aber die hat gesagt, sie könne keine Anzeige aufnehmen, da keine Schäden zu sehen seien.“ Er habe aber dafür gesorgt, dass die Beamten den Vorfall festhielten. „Was mache ich denn, wenn der andere mich anzeigt?“, habe er gefragt. Wie sich gezeigt hat, zu Recht: Der Angreifer habe eine Anzeige gestellt. „Dazu muss ich mich bei der Polizei jetzt noch äußern“, sagt der Mann.

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