Herne. „Sehr herausfordernd“ nennt David Zajas den Job bei Westfalia Herne. Er spricht über die Tabelle, Wintertransfers und die vielen Platzverweise.
Achtes Spiel, siebte Niederlage: David Zajas sah am Sonntag im Herner Stadiongenau , was auf ihn zukommt: Westfalia Herne steht nach dem 1:2 gegen den FC Gütersloh weiter am Ende der Oberliga-Tabelle. Zajas soll das als Nachfolger von Christian Knappmann und Interimstrainer Danny Voß ändern. Im ersten Interview erklärt er der WAZ, warum er sich für Herne entschieden hat und wie er diese Ausgabe angeht.
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Herr Zajas, wie fanden Sie die Leistung Ihrer neuen Mannschaft am Sonntag?
David ZajasDas Spiel muss nicht verloren gehen, glaube ich. In jedem Fall kann man der Mannschaft was die Einstellung und die Laufbereitschaft angeht, keinen Vorwurf machen. Das ist aber auch die Grundvoraussetzung, um erfolgreich zu sein.
Warum haben Sie sich entschieden, Westfalia Herne zuzusagen?
Vor allem, weil ich sehr gute Gespräche mit Michele Di Bari hatte. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl dabei, Westfalia hat sich sehr um mich bemüht. Ich habe Spaß daran, mit einer jungen Mannschaft zu arbeiten. Die Aufgabe ist natürlich sehr herausfordern, aber ich habe absolut Lust darauf.
Mussten Sie beim Blick auf die Tabelle nicht zweimal überlegen, ob sie das machen?
Ach, was heißt zweimal überlegen. Natürlich gucke ich auf die Tabelle, denn darum geht es am Ende ja. Wichtig war mir, dass überhaupt die Qualität vorhanden ist, diese Regionen möglichst schnell zu verlassen.
Sehen Sie in dem Kader genug Qualität, den Klassenerhalt zu schaffen? Oder war in den Gesprächen mit Michele Di Bari auch schon Thema, ob und wie sie den Kader im Winter verstärken können?
Ja, das war grundsätzlich Thema. Zuerst schauen wir uns aber die nächsten Spiele, deshalb haben wir im Detal noch gar nicht über Spieler geredet. Es geht jetzt zuerst darum, vernünftig zu arbeiten, und die Mannschaft sportlich und persönlich kennenzulernen.
Was machen Sie in den ersten Tagen mit der Mannschaft?
Ich denke, ich werde den Ablauf nicht groß ändern. Wir werden nach dem Spiel gegen Gütersloh nicht direkt technisch oder taktisch etwas machen, sondern erst einmal Gespräche führen – einzeln und in der Gruppe. Mir ist wichtig, dass das alles Fußballspieler sind, aber immer auch Menschen. Dann geht es um die Defensive und Ende der Woche nehmen wir uns Offensivinhalte vor.
Offensivinhalte – das Tore schießen ist gerade die größte Baustelle, oder?
Wenn man sich die Tore bisher anschaut, wie sie fallen, aber auch die Anzahl, dann glaube ich schon, dass wir da ein Augenmerk drauf legen müssen. Wer kein Tor erzielt, kann kein Spiel gewinnen. Das stimmt, auch wenn es eine Phrase ist.
Neue Trainer wechseln gerne mal den Torwart oder suchen einen neuen Kapitän aus, um ein Zeichen zu setzen und einen Neuanfang zu signalisieren. Was haben Sie vor?
Daran habe ich noch nicht gedacht. Wichtig ist, keinen Aktionismus zu betreiben. Alles was wir machen, muss gut überlegt sein, muss Hand und Fuß haben.
In acht Spielen gab es fünf Platzverweise für Westfalia Herne, am Sonntag sah Nico Lübke Gelb-Rot. Halten Sie das für Pech oder ist das ein Problem, was Sie angehen wollen?
Die hohe Zahl an Roten und Gelb-Roten Karten in wenigen Spielen ist sicher auffällig. Man muss sich angucken, wie das zustande kommt. Ich kann nur über die Platzverweise vor einer Woche in Vreden und den am Sonntag sprechen, die anderen habe ich nicht gesehen. Gegen Gütersloh gibt es die zweite Gelbe für ein Handspiel, das ist ja etwas anderes als eine Tätlichkeit. Grundsätzlich schwächt das aber die Mannschaft, deshalb wird das auch ein Thema.
Sie haben nur einen Vertrag bis zum Saisonende. War das Ihr Wunsch oder wollte Westfalia keine langfristige Vereinbarung?
Ehrlich gesagt gibt es noch gar keine schriftliche Vereinbarung. Wir wollen von beiden Seiten schauen, wie sich die Sache entwickelt, ob ich zum Verein passe, ob es mir gefällt. Und dann gucken wir weiter.
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