Herne. Die Corona-Zeit hinterlässt Spuren im Basketball-Bundesliga-Nachwuchs. Die Entscheidung fiel gegen einen Rückzug, der Klassenerhalt ist das Ziel.

Der Nachwuchs-Basketball ist zurück im Saisonbetrieb. Und der Herner TC startet erneut mit seiner weiblichen U18-Auswahl in der höchsten deutschen Spielklasse, der Weiblichen Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (WNBL). Die Vorzeichen in diesem Jahr sind jedoch völlig anders als jemals zuvor. Das dokumentieren nicht zuletzt die beiden ersten Resultate, die die Mannschaft eingefahren hat.

56:90 hieß es zum Auftakt in Osnabrück. In Recklinghausen kassierten die Herner Mädchen am vergangenen Sonntag gar ein 41:113. Die so ungewohnt erschreckenden Zahlen sind jedoch für Aktive wie für Verantwortliche des HTC keine Überraschung. Man hat sich im Vorfeld der Saison gemeinsam dazu entschlossen, sich bewusst einer Herkules-Aufgabe zu stellen. Denn Corona hat eine schmerzhafte Lücke hinterlassen.

Altjahrgang in der Corona-Zeit komplett weggebrochen

„Uns ist in den letzten Jahren der Altjahrgang komplett weggebrochen“, erklärt Karina Sola, Team-Managerin der U18. Fehlendes Training und gestörte Routinen haben den Bundesliga-Alltag durcheinander gewirbelt. Sola: „Damit haben wir zu kämpfen.“ Cheftrainer Predrag Stanojcic verfügt aktuell über elf Spielerinnen des Jung-Jahrgangs und jünger, die meisten von ihnen noch ohne Meisterschafts-Erfahrung. Damit lassen sich die ersten Liga-Ergebnisse natürlich erklären.

WNBL-Wettbewerb erscheint durchaus gewagt

Es erscheint entsprechend vielmehr gewagt, sich dennoch dem WNBL-Wettbewerb überhaupt zu stellen und sich mit den Besten der Republik messen zu wollen. „Das wird eine mutige Saison“, stimmt auch Karina Sola zu. „Ich ziehe den Hut vor den Mädchen. Sie hätten eigentlich behutsam aufgebaut werden sollen.“ Die Corona-Begleitumstände jedoch lassen dies nicht zu.

Mit Lara Langermann und Melina Reich hat die Mannschaft immerhin zwei gerade 16 Jahre junge Stützpfeiler, die schon zum Erstliga-Kader von Marek Piotrowski zählen. An ihnen sollen sich die zahlreichen Newcomerinnen im Team orientieren. „Das Training beider Mannschaften findet bereits in engem Austausch statt, teilweise sogar gleichzeitig“, erklärt Karina Sola.

Minimalst-Ziele: „Wir freuen uns über jeden Korb“

So soll schnellstmöglich eine Aufholjagd einsetzen. Eine Leistungs-Aufholjagd wohlgemerkt. Um Punkte dürfte es schließlich vorerst noch nicht gehen. Jedenfalls ist die Erwartungshaltung minimalst. „Wir freuen uns über jeden Korb und rechnen nicht damit, dass wir viele Spiele gewinnen werden“, sagt Karina Sola und berichtet von der Tribüne im Recklinghausen-Spiel: „Wir haben dort gesessen und die Daumen gedrückt, dass die Mädchen vierzig Punkte schaffen. Das haben sie am Ende geschafft.“ Auf derlei Mini-Erfolgen will man aufbauen.

Erstmals könnten für den HTC Play-downs drohen

Auch wenn aller Voraussicht nach 2022 erstmals in der HTC-Geschichte die Play-downs gespielt werden dürften, hofft man im Verein am Ende auf die Rettung. „Ein Team aus dem Norden hat die Mannschaft zurückgezogen, so dass nach den Play-downs nur noch eine Mannschaft absteigt“, berichtet Karina Sola. „Und das macht uns doch sehr viel Hoffnung.“

Am kommenden Sonntag wartet zunächst die nächste Auswärtsaufgabe auf das Stanojcic-Team: Um 13.30 Uhr in der Bochumer Rundsporthalle gegen die BasketGirls Ruhr.

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