Herne. In der Eishockey-Oberliga erlebt der Herner EV einen Rückfall in schlechte Zeiten - und unterliegt 3:6 beim Aufsteiger Herford.


Die Siegesserie des Herner EV endete in Herford. Nach fünf Siegen in Folge unterlagen die Gysenberger am Freitag beim Aufsteiger mit 3:6 (1:1, 2:1, 0:4) und das war auch in der Höhe verdient.

Für die Ostwestfalen war es der höchste ihrer erst fünf Saisonsiege – beim Albrecht-Team ein Rückfall in schlechte Zeiten, vor allem was die Arbeit vor dem eigenen Tor anging.

Herner EV: Frühe Führung hält nur 20 Sekunden

Richie Mueller (ein Interview mit dem Stürmer hier) brachte die Gäste zwar schon mit dem ersten Angriff in Führung, doch die hielt nur 20 Sekunden. Herford erkämpfte sich mit viel Aggressivität bald ein Übergewicht in der Herner Zone und Björn Linda stand wie schon beim auch nicht durchweg überzeugenden 7:4-Heimsieg gegen den gleichen Gegner neun Tage zuvor immer wieder im Brennpunkt.

Dem Herner Keeper war schon im ersten Drittel eindeutig zu viel Betrieb vor seiner Nase und er machte seinem Ärger lautstark Luft. Viel half die Ansprache allerdings nicht. Seine Vorderleute verloren viele Anspiele, hatten immer wieder Probleme, aus der eigenen Zone zu kommen und bekamen vor allem den ersten Block der Ice Dragons kaum in den Griff.

Herner Angreifer scheitern bei Alleingängen

Dabei war eine defensive Grundausrichtung von HEV-Trainer Danny Albrecht durchaus gewollt: „Wir wollten uns auf Konter konzentrieren und Herford das Spiel machen lassen.“ Diese Taktik hatte schon öfter zum Erfolg geführt, aber dafür muss man seine Möglichkeiten effektiver nutzen, die Räume vor dem eigenen Tor besser besetzen und kämpferisch energischer dagegenhalten.

Dieses Mal scheiterten die Herner Angreifer gleich fünfmal mit Alleingängen an Herfords Keeper Kieren Vogel, wobei die zwei vergebenen Breakchancen zu Beginn des letzten Drittels am schwersten wogen.

Das Spiel dreht sich schnell

Zu diesem Zeitpunkt führten die Gäste glücklich mit 3:2, nachdem endlich mal ein Konter konsequent ausgespielt und anschließend eine 5:3-Überzahl genutzt worden war.

Erfolg ist in zweieinhalb Minuten klar

Überzeugender Heimsieg mit Minikader

Björn Linda hält letzten Heimsieg 2020 fest

Nach den zwei vergebenen Topchancen, die Führung auszubauen, drehte sich das Spiel jedoch schnell. Dabei taten die Gastgeber im Schlussabschnitt nicht viel mehr als das, was sie vorher versäumt hatten – sie nutzten ihre Möglichkeiten. Schon nach 40 Minuten lautete das Schussverhältnis 23:15 für den Liganeuling, dem am Ende etwas mehr als fünf effektive Minuten für vier Tore reichten.

"Mit so einer Leistung geht es nicht"

Nach zwei Minuten gegen Kapitän Michél Ackers und einer Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Denis Fominych wegen Stockstichs war für frustrierte Herner in der Schlussphase in Unterzahl dann nichts mehr zu retten.

Gästestürmer Marcus Marsall sprach hinterher Klartext: „Wir gehen mit einer Führung ins letzte Drittel und verlieren das dann 4:0 – das kann nicht sein. Wir haben uns die Niederlage selbst zuzuschreiben. Mit so einer Leistung geht es nicht. Der Herforder Sieg geht völlig in Ordnung.“

Tore: 0:1 (1:30) Mueller (Kehler/Schmitz), 1:1 (1:50), 2:1 (25:58), 2:2 (31:39) Asselin (Schmitz/Kolb), 2:3 (37:41, 5-3) Fominych (Marsall/Linda), 3:3 (44:01), 4:3 (45:50), 5:3 (48:18), 6:3 (49:17).

Strafminuten: Herford 10 – Herne 13 plus Spieldauer (Fominych).

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