Herne. Der DSC Wanne-Eickel und der Lüner SV stehen im Endspiel des Cranger-Kirmes-Cups – für den DSC war es ein teuer erkaufter Sieg über Erkenschwick.

Das Finale um den Cranger-Kirmes-Cup 2022 steht: Am Sonntag (31. Juli) spielen ab 17 Uhr der DSC Wanne-Eickel und der Lüner SV um den Pokal und die 3000-Euro-Siegprämie. Im Spiel um Platz drei treffen ab 15 Uhr die SpVgg Erkenschwick und der SV Sodingen aufeinander. Im Halbfinale setzte sich Titelverteidiger DSC gegen Erkenschwick durch, hat nun aber mit Personalsorgen aus verschiedenen Gründen zu kämpfen. Gastgeber Sodingen, im Vorjahr noch Final-Verlierer gegen den DSC, schied im zweiten Spiel des Abends nach großem Kampf aus.

SpVgg Erkenschwick – DSC Wanne-Eickel 4:6 n. Elfm. (2:2, 0:2)

„Finale, ohh hoh.“ Kraft zum Singen hatten die Kicker des DSC gestern Abend noch ein wenig, nachdem Tzino Kadiu kurz zuvor den entscheidenden Elfmeter im Glücksspiel vom Punkt verwandelte hatte. Der zweite „Held“ der Wanner war Torwart Daniel „Schulle“ Schultz, der einen Elfmeter glänzend parierte, ein zweiter der Erkenschwicker ging übers Tor.

In der regulären Spielzeit sahen die Besucher im gut gefüllten Sodinger Stadion ein emotionales, packendes, intensives und zeitweise bissig geführtes Halbfinale. Wanne ging früh durch Bile Anobian in Führung (10.), was die robuste und abgezockte Stimberg-Elf aber nicht schockte. Auch den 0:2-Rückstand durch David Szudy (27.) steckte sie weg und legte noch eine Portion Aggressivität drauf.

Ruppert und Breilmann sehen Platzverweise

Mit Folgen: Nach einem Gerangel sahen Philipp Breilmann (SpVgg) und Nick Ruppert die Rote Karte – Gelb und eine anschließende Aufforderung an beide Trainer, die Spieler auszuwechseln, hätten es auch getan.

In der 2. Halbzeit schaltete Erkenschwick noch einen Gang höher, weiterhin war richtig Pfeffer im Spiel. Der DSC wurde immer mehr in die Defensive gezwungen, aber erst ein Eckball führte zum Anschlusstreffer (52.). Beim verdienten Ausgleich (60.) leistete sich der ansonsten sehr starke Toni Abazi einen Schnitzer und verlor anschließend noch ein Laufduell. Dabei blieb es – der Rest siehe oben.

DSC-Trainer Sebastian Westerhoff war nicht nur über den Sieg glücklich, sondern auch über die Leistung: „Wir haben das gezeigt, was ich sehen wollte: intensive Laufbereitschaft, Einsatz und schön herausgespielte Tore. Die erste Halbzeit von uns war sehr, sehr gut. Nach dem Wechsel machte Erkenschwick es dann geschickt, zog das Spiel in die Breite und kam völlig verdient zum Ausgleich.“

Zwei Verletzte beim DSC

Den Finaleinzug musste der DSC aber teuer bezahlen: Marco Kampmann (Muskelverletzung) und Bile Anobian (Wade) verließen verletzt das Feld, Nick Ruppert sah die Rote Karte. Sie werden im Endspiel nicht auflaufen. Wer dann? Westerhoff: „Mal sehen. Die Jungs gehen aber alle am Stock.“

  • Tore: 0:1 (10.) Anobian, 0:2 (27.) Szudy, 1:2 (52.) 2:2 (60.); im 11m-Schießen trafen für den DSC Piechottka, Hauswerth, Szudy und Kadiu.
  • DSC: Schultz; Engel (41. Aydin), van der Heusen , Merhi, Kampmann (22. Abazi); Anobian (48. Batmaz), Piechottka, Hauswerth; Szudy, Kadiu, Ruppert.

Lüner SV – SV Sodingen 5:4 n. Elfmeterschießen (1:1, 1:0)

Im Anschluss lieferten sich der SV Sodingen und der Lüner SV ein ähnlich packendes Spiel. Lünen begann besser, die beste Parade zeigte SVS-Torwart Reitemeier aber gegen einen eigenen Mann – Paul Slaby lenkte den Ball nach einer Ecke Richtung Tor, Reitemeier klärte mit einer schönen Flugeinlage. Nach 24 Minuten war er aber machtlos, als der Ball nach einem Angriff über die rechte Sodinger Seite am linken Innenpfosten einschlug – 0:1. Die beste Chance vor der Pause für die Sodinger hatte Joshua Schroven, als er nach einer Flanke von links ganz frei am Elfmeterpunkt zum Kopfball kam, den Ball aber nicht richtig platzierte: Lünens Torwart hielt.

Jan Tegtmeier von SV Sodingen, grün, gegen Unal Kartulus von Lüner SV – der SVS stemmte sich gegen das Aus, aber am Ende half es nichts.
Jan Tegtmeier von SV Sodingen, grün, gegen Unal Kartulus von Lüner SV – der SVS stemmte sich gegen das Aus, aber am Ende half es nichts. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Sodingen begann mit Dauerdruck in Hälfte zwei, Lünen konterte – Reitemeier war in der 39. Minute aber wach und nahm einem durchgebrochenen Angreifer des LSV den Ball vom Fuß. Auf der anderen Seite kam SVS-Mittelstürmer Jan Tegtmeier zum Abschluss: Nach einem doppelten Übersteiger ließ er zwar seinen Gegenspieler stehen, scheiterte aber am Torwart. Bei der folgenden Ecke köpfte Andreas Ogrzall übers Tor.

Wilczynski gleicht in letzter Sekunde aus

Sodingen kämpfte, Trainer Thomas Stillitano hatte aber kaum frische Kräfte auf der Bank. Jan-Lucas Wilcyznski sorgte mit einem frechen Versuch aus mehr als 30 Metern für ein Raunen, aber auch der Ball ging vorbei. Da waren noch 20 Minuten zu spielen und der SVS ließ nicht nach, drückte und drückte, war immer nah dran am Ausgleich – und mit dem Schlusspfiff belohnte sich das Stillitano-Team.

Der letzte Freistoß kam in der Nachspielzeit in den Strafraum, der aufgerückte Torwart Reitemeier schlug über den Ball, noch einmal kam der Ball aber in die gefährliche Zone – Wilczynski lenkte ihn letztlich zum umjubelten Ausgleich ins Tor. Der Schiri pfiff nicht mehr an.

Im Elfmeterschießen parierte Reitemeier zwar den zweiten Schuss, Fanenstich schoss aber seinen Versuch übers Tor – und Post scheiterte am Torwart. Das Aus.

  • Tor: 1:0 (24.) - im Elfmeterschießen trafen für den SVS: D. Schroven, Faiz, Tegtmeier.
  • SVS: Reitemeier – Tollas, Ogrzall, Sachsenweger, Fanenstich – Wilczczynski, Slaby, Stöcker, J. Schroven - D. Schroven - Tegtmeier.