Herne. Weil das Dach der Eissporthalle undicht ist, appelliert der Herner EV an die Politik. Benötigt werden 650.000 Euro.
Einen eindringlichen Appell an den Sportausschuss richtete jetzt die kommissarische Geschäftsführung des Herner EV: „Helfen sie uns! Lassen Sie uns nicht im Regen stehen!“ Diese Bitte ist – leider – wörtlich zu verstehen, denn beim Eishockeyverein regnet es ‘rein. Das Dach der in die Jahre gekommenen Eissporthalle im Gysenbergpark wird immer undichter und sorgt bei Regenfällen für große Löcher und kleine Hügel auf der Eisfläche. Dies sorgt nicht nur für Mehrarbeit beim Eismeister, der oft schon morgens um 5 Uhr auf seiner Maschine sitzen muss, sondern erhöht die eh schon immensen Energiekosten.
„Das ist für uns nicht mehr lange tragbar. In spätestens zwei Jahren muss etwas passieren“, bat Nicole Adler die Sportpolitik um Hilfe. Und Eishallen-Geschäftsführer Rolf Meinhardt ergänzte: „Je mehr Wasser durch das Dach tropft, desto größer werden unsere Probleme.“ Dabei geht es dem HEV nicht vordringlich um den Spielbetrieb der Oberliga-Mannschaft, die zurzeit für die Saison 2024/25 zusammengestellt wird, sondern um die Eislaufzeiten für die Öffentlichkeit, für Schulen und für die vereinseigene Laufschule. Nicole Adler: „Wir haben wöchentlich bis zu 500 Kinder und Jugendliche auf der Eisfläche. Ob aus Schulen, bei den öffentlichen Laufzeiten oder bei der Eisdisco. Das ist doch gerade für Jugendliche ein Angebot, für die es in Herne nicht wirklich viele Alternativen gibt.“
Herner EV: Kosten liegen bei rund 650.000 Euro
2020 ließ sich der HEV ein Angebot für die Sanierung des Daches erstellen. Das lag bei einer guten halben Million Euro, aktuell würden Fachfirmen wohl ca. 650.000 Euro aufrufen. Eine Summe, die der 300 Mitglieder starke Verein nicht stemmen kann. Hier kommen Stadt und Sportpolitik ins Spiel. Ein, so Rolf Meinhardt, „positives Gespräch“ mit Oberbürgermeister Frank Dudda gab es bereits, jetzt soll auch der Sportausschuss mit ins Team genommen werden: „Vielleicht finden Sie ja Fördertöpfe für die Finanzierung. Wir könnten uns auch ein Solardach vorstellen. Das wäre dann ein energetisches Vorzeigeprojekt für die ganze Stadt.“
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Die Sportverwaltung will helfen: „Wir nehmen uns der Sache an. Der Verein soll uns eine neue Kostenschätzung für die Dachsanierung vorlegen. Dann planen wir weiter“, so Sportdezernent Andreas Merkendorf. Eines versprach er jetzt bereits: „Wir lassen den Verein nicht im Regen stehen. Der Fortbestand der Halle und damit des Vereins hat für uns oberste Priorität.“ Eine Zusicherung, die der HEV gerne hört. Denn, wie sagte es doch Robert Prillwitz von der Laufschule: „Wir brauchen die Halle. Gibt es sie nicht mehr, gibt es auch unseren Verein nicht mehr. Und das wäre auch tragisch für die Stadt.“
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