Herne. Sollte die Tribüne im Stadion am Schloss Strünkede dauerhaft fehlen, drohen Westfalia Herne Verluste bis zu 50.000 Euro. Im schlimmsten Fall könnte der Klub die Stadt verlassen.

  • Die Tribüne im Stadion am Schloss Strünkede wird Ende Juni gesperrt und soll 2025 abgerissen werden.
  • Die Stadt will eine provisorische Tribüne beschaffen, aber Zeitplan und Finanzierung sind noch offen.
  • Sollte es dauerhaft keine überdachten Sitzplätze im Stadion geben, erwägt Westfalia Herne sogar den Wegzug in eine andere Stadt.

Das Tribünen-Thema treibt Westfalia Herne weiter um: Der Bereich unter der bisherigen Überdachung wird ab Ende Juni für Besucher des Stadions am Schloss Strünkede gesperrt, im Sommer 2025 soll die marode Tribüne abgerissen werden. Die Stadtverwaltung will als Übergangslösung auf der Gegengeraden die Installation einer provisorischen Tribüne prüfen lassen.

Das ist im Moment noch nur eine Idee und recht vage: Es ist noch nicht klar, ob die Statik das Provisorium tragen würde, und dann geht es auch ums liebe Geld - kaufen oder leasen? Über die möglichen Kosten oder auch die anvisierte Zuschauerzahl, die unter dem provisorischen Dach Platz hätte, ist noch kein Wort gefallen. Dazu kommt auch Zeitdruck, zumindest für den Verein, denn die neue Saison steht schon in den Startlöchern. Nur kurz nach der Sperrung der alten Tribüne startet das Sportgeschehen wieder.

Westfalia Herne: 1.200 Zuschauer beim Nacktfußball

Relativ klar ist hingegen, was es für den Traditionsverein bedeuten würde, wenn die Idee der Übergangslösung platzen sollte. Das hätte für den SCW dramatische wirtschaftliche Folgen. „Das würde für uns Einnahmeverluste in Höhe von 40.000 bis 50.000 Euro bedeuten“, sagt Westfalia Hernes Vorsitzender Ingo Brüggemann.

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Nicht nur, dass weniger Besucher kämen, weil der Schutz vor Sonne und Regen fehlt. Auch Einnahmen aus Sonderveranstaltungen wie etwa Nacktfußball-Spielen fielen dann weg. Erst vor wenigen Wochen wollten 1.200 Zuschauer das Spiel der Pottoriginale gegen die Nacktionalmannschaft sehen.

Ingo Brüggemann, Vorsitzender von Westfalia Herne, macht sich Gedanken um überdachte Sitzplätze im Stadion.
Ingo Brüggemann, Vorsitzender von Westfalia Herne, macht sich Gedanken um überdachte Sitzplätze im Stadion. © FUNKE Foto Services | Kim Kanert

Ein Stadion ohne Tribüne ist also ein Szenario, das sich wirklich niemand wünschen kann. Weder die Stadt noch Westfalia Herne. Und was würde passieren, wenn das Stadion dauerhaft ohne überdachte Sitzplätze bliebe? Dann müsse der Verein überlegen, ob er seine Spiele woanders austrage, sagt Ingo Brüggemann. Zur Not auch in einer anderen Stadt. „Auch wenn das nicht der Sinn und Zweck sein kann.“

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