Herne. Westfalenligist SV Sodingen legt im letzten Saisonspiel einen furiosen Schlussspurt hin. Der Trainer des Gegners schimpft.

Glockenschläge erklingen nach dem Abpfiff, der SV Sodingen hat soeben mit einem furiosen Endspurt ein 2:2-Remis gegen den FC Iserlohn eingefahren. „Das sind nicht die Abstiegsglocken“, klingt es aus dem Stadionlautsprecher. „Das sind die Glocken, die die Zukunft einläuten.“ Der SVS hatte sich in der Schlussphase der Partie gegen Iserlohn in einen Rausch gespielt. Der Ausgleich, nach 0:2-Rückstand, war der sportlich verdiente Lohn.

Iserlohn begann druckvoll. Sodingen ließ den Gast kommen, um dann nach einer Viertelstunde selbst ins Powerplay umzuschalten. Sosa zielte volley knapp vorbei (15.), Martinez scheiterte aus vier Metern am Keeper, ebenso wie Tollas im Nachschuss (17.). Stöcker schoss aus dem Rückraum drüber (19.).

SV Sodingen verabschiedet vier Abgänge

Das Tor fiel stattdessen auf der anderen Seite. Inzwischen überraschend, doch Maurice Branco ließ sich seine Kopfballgelegenheit aus kürzester Entfernung nicht nehmen und es hieß 0:1 (35.). Schon in der Halbzeitpause folgte die Portion Extra-Motivation per Lautsprecher: „Wir wollen die Nummer eins der Stadt werden“, hieß es mit Blick auf die neue Saison.

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Mit vier Wechseln startete Sodingen in die zweite Hälfte. Mitten im Geschehen: Die Sodinger Abgänge. Die vor der Partie mit Blumen verabschiedeten Tollas und Cosgun gingen vom Feld, währenddessen bekamen die Post-Brüder ihren letzten Auftritt im grünen Dress.

Doch zunächst der Schock. FC-Schlitzohr Justin Mitrovic nahm völlig unvermittelt aus fast 60 Metern Maß. Der Ball flog durch das halbe Stadion und senkte sich hinter Kerim Kilic ins Sodinger Tor – 0:2 (56.).

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Doch so wollte sich der SVS nicht in die Sommerpause verabschieden. Allen voran drückte Michel Post aufs Pedal und schoss aus allen Rohren. Vollzug meldete jedoch kurz vor Ende sein Bruder. Nach Sosas starkem Einsatz im Mittelfeld verwandelte Maurice nervenstark zum Anschluss (87.). Sodingen spielte den Gegner längst regelrecht gegen die Wand. Als ginge es noch um alles. Als Galagoussis, inzwischen in die Sturmspitze beordert, sogar noch der Ausgleich gelang (90.) brannte der Baum endgültig.

„So was Hohles“, schimpfte FC-Trainer Maximilian Borchmann. Beinahe hätte Sosa sogar noch den Sodinger Siegtreffer organisiert. Doch auch das 2:2 hatte die spannende SVS-Saison positiv abgerundet und lässt nun auf Mehr hoffen.

  • Tore: 0:1 (35.) Branco, 0:2 (56.) Mitrovic, 1:2 (87.) Mau. Post, 2:2 (90.) Galagoussis.
  • SV Sodingen: Kilic; Tollas (46. Mi. Post), Candag, Felber, Güzel – Gökdemir (46. Mau. Post), Stöcker – Martinez, Cosgun (46. Friesen), Berberoglu (46. Galagoussis) – Sosa.

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