Gelsenkirchen/Herne/Wanne-Eickel. Celina Jürgens stürmte einst für den SV Wanne 11, jetzt für den FC Schalke 04. Im Kreispokal geht es für sie neben einem Titelgewinn auch um ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Klub.
Es kommt nicht ganz wie aus der Kanone geschossen, aber lange überlegen muss Celina Jürgens auch nicht. „Der letzte Titel, den ich geholt habe?“, denkt die 21-Jährige einen kurzen Moment laut nach. „Das war der Aufstieg mit der B-Jugend des VfL Bochum in die Bundesliga.“ Sieben Jahre ist das nun her.
Der Trophäenschrank der Stürmerin bietet noch genügend Platz. Neben der Bezirksliga-Torjägerkanone der vergangenen Saison könnten sich aber bald noch einige Pokale ansammeln. Mit dem FC Schalke 04 steht sie in der Landesliga auf dem ersten Landesliga-Tabellenplatz. Der Aufstieg, sagt sie, sei das Ziel in dieser Saison. Das Double ist ebenfalls noch drin. Davor steht aber erstmal das Kreispokal-Halbfinale bei der SpVgg Horsthausen an (27. März, 19 Uhr, Arena zum Urbanus).
Celina Jürgens über Schalke 04: „Mein Herzensverein“
Seit Anfang der Saison geht Celina Jürgens für Schalke auf Torejagd. „Es fühlt sich an wie nach Hause kommen“, sagt sie. „Es ist mein Herzensverein.“ Angesteckt durch ihren Vater, ist sie zum Schalke-Fan und mittlerweile zur Schalke-Spielerin geworden. „Ich war deshalb früher auch ein wenig traurig, dass es damals noch keine Mannschaft für Frauen gab.“ Den Wechsel vom Bezirksligisten SV Wanne 11 nach Schalke hat sie nie bereut.
Obwohl sich um sie herum vieles geändert hat, ihre Aufgabe ist immer noch die gleiche: Tore schießen. Und das macht sie in der Landesliga, wie sie es im vergangenen Jahr noch in der Bezirksliga getan hat. 22 Treffer in 18 Ligaspielen sind ihr in der aktuellen Saison schon gelungen. Für Jürgens als Stürmerin sind diese Tore wichtig, aber nicht das, woran sie Erfolg misst. Ja, Torschützenkönigin zu werden, sei schön. Aber zu jedem Erfolg gehört auch das Team. Allein Tore zu erzielen ist noch niemandem gelungen. „Wir wollen alle den gleichen Erfolg“, sagt sie.
Trotzdem verfolgt sie auch persönliche Ziele. In die Verbandsliga aufzusteigen und vielleicht perspektivisch in die Regionalliga. „Da hätte ich schon Bock drauf.“ Aber nicht nur Jürgens: „Alle haben Bock drauf, aufzusteigen.“
So viel Horsthausen steckt in Schalke 04
Den Titel im Kreispokal zu verteidigen, gehört sicherlich auch in diese „Bock“-Kategorie. Die SpVgg Horsthausen kennt Jürgens als Gegnerin noch aus den vergangenen Jahren. Ein paar ihrer aktuellen Mitspielerinnen sicherlich noch besser. Mit Michelle Röseler, Laura Hallmann, Giuliana Busatta und Annika Gil stehen vier ehemalige Akteurinnen aus Horsthausen im Schalker Kader. Zudem mit Marcel Freienstein, mittlerweile S04-Co-Trainer, der Ex-Trainer des Herner Landesligisten.
Ob dieses Insider-Wissen nicht vor dem Aufeinandertreffen weiterhelfen kann? Eher nicht. „Horsthausen hat sich neu aufgestellt“, meint Jürgens. „Es sind aus dem alten Team nicht mehr so viele da.“ Einen besonderen Ansporn hätten sie dennoch. „Es ist immer schön, gegen einen Ex-Verein zu gewinnen.“
Dagegen hat Horsthausen-Trainer Pascal Schumacher etwas einzuwenden, auch wenn er um die Rollenverteilung vor dem Halbfinale weiß: „Schalke ist schon der Favorit. Da muss man nur auf die Tabellen schauen. Wir freuen uns, die Ehemaligen wiederzusehen, aber vielleicht können wir sie ja auch etwas ärgern und etwas an der Pokalsensation schrauben.“
Und apropos Ex-Vereine. Auf Celina Jürgens und den FC Schalke 04 könnte im Finale der SV Wanne 11 warten, der im zweiten Halbfinale bei Teutonia Schalke antritt (1. April, 14 Uhr). Es könnte für sie ein Traumfinale werden. „Wenn wir da gewinnen könnten, wäre das schon ein Highlight“, sagt sie mit einem Lachen. Dazu noch der erste Titel nach sieben Jahren. Es gibt schlechtere Zeiten, um Celina Jürgens zu sein.
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