Herne. Konstanz, Kondition, Konzentration: Im Kampf um den Klassenerhalt braucht der HTC auch Überraschungssiege. Am besten schon gegen den Tabellendritten mit Sarah Polleros.
Die Lage ist prekär. Vor den letzten fünf Spielen der 1. Damenbasketball-Bundesliga klebt der Herner TC mit 5:12 Siegen auf einem Abstiegsplatz. Nur die punktgleichen Göttingerinnen und Marburg (6:12) sind noch in Reichweite. Göttingen hat von den gefährdeten Teams das leichteste Restprogramm, beendet die Saison zum Beispiel mit einem Heimspiel gegen Schlusslicht Leverkusen. Der Herner Fokus darf deshalb nicht allein auf dem Nachholspiel in Göttingen am 28. Februar (Mittwoch) liegen, auch wenn das für den HTC schicksalhafte Bedeutung hat. Um das Klassenziel noch zu erreichen, wäre auch der eine oder andere Überraschungssieg hilfreich. Am besten schon diesen Samstag gegen die TK Hannover Luchse (18 Uhr, H2K-Arena).
Der Tabellendritte aus Niedersachsen bringt gleich zwei frühere HTC-Spielerinnen mit. Für Laura Stockton, Tochter des legendären NBA-Stars John Stockton, war Herne die erste Station in Europa. Sie blieb aber nur eine halbe Saison und wechselte dann von der Emscher an die Leine. Sarah Polleros hingegen ist beim HTC groß geworden und hat es hier bis zur Nationalspielerin gebracht, ehe sie sich zu dieser Saison Richtung Hannover verabschiedete.
Beide Ex-Hernerinnen haben einen festen Platz in der Rotation von TKH-Trainerin Sidney Parsons und stehen meist in der Starting Five. Während Stockton auf den Positionen 2 oder 3 im Schnitt auf 27 Minuten und 9 Punkte kommt, hat sich Powerforward Polleros kontinuierlich gesteigert und in fünf der letzten sechs Spiele zweistellig gescort. Nicht nur ihre 28 Punkte gegen Nördlingen, auch ihr Schnitt von 8,7 Punkten in gut 22 Minuten belegen, dass die Luchse mit Sarah Polleros einen guten Fang gemacht haben.
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Mit der 33-jährigen Amerikanerin Dara Taylor (11,8 Punkte) und der Kanadierin Taya Hanson sind auch die Guard-Positionen der Gäste glänzend besetzt. Unter den Körben ist die durchsetzungsstarke Brianna Rollerson (13,9/8,1 Rebounds) eine Klasse für sich. Weitere etablierte Bundesliga-Spielerinnen wie Finja Schaake, Rowena Jongeling, Mikaela Gustafsson oder Hannah Hank sorgen dafür, dass Trainerin Parsons zu jeder Zeit ohne großen Qualitätsverlust nachlegen kann.
Mannschaften dieser Güteklasse zeigte sich der HTC in dieser Spielzeit über die volle Distanz noch nie gewachsen. Gegen die Topteams hagelte es regelmäßig deftige Niederlagen, so auch beim 64:86 im Hinspiel. Phasenweise aber konnte Herne fast immer mithalten, brach oft erst gegen Ende ein. Das sollte den Hernerinnen tunlichst nicht mehr passieren.
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Während der Länderspielpause, die dem deutschen Damenbasketball dank der gelungenen Olympiaqualifikation endlich mal größere Aufmerksamkeit bescherte, hatten Cheftrainer Marek Piotrowski und Assistant Coach Predrag Stanojcic reichlich Zeit, an diesem Problem zu arbeiten. Konstanz, Kondition, Konzentration: diese drei Ks muss der HTC am Samstag aufs Parkett bringen, will er dem Turn-Klubb Paroli bieten. Auch die Integration der nachverpflichteten Paige Robinson und Aldona Morawiec sollte jetzt fortgeschritten sein, und da Giovanna Smorto nach ihrer Nasen-OP wieder zum Kader stößt, bieten sich den Trainern auch wieder personelle Alternativen.
So hoch die Hürde Hannover auch ist, fast zwingend muss der HTC sie überspringen. Gelingt das nicht, wird es langsam zappenduster. Denn dann folgen binnen einer Woche die weiten Fahrten nach Nördlingen (25.2.), Göttingen (28.2.) und Halle (3.3.), ehe mit dem Heimspiel gegen Saarlouis für den Herner TC der Vorhang fällt.
Hoffentlich geht dann nicht das Licht aus für Hernes Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga.
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