Herne. 3:4-Niederlage nach Penaltyschießen gegen Rostock. HEV spielt zwei Drittel zum Vergessen.

Schon vor dem direkten Duell am Sonntag dürfte der Herner EV den Anschluss an die Icefighters Leipzig endgültig verloren haben. Während die Miners am Freitag den Rostock Piranhas mit 3:4 (1:2, 0:1, 2:0) nach Penaltyschießen unterlagen, baute der Tabellenachte aus Sachsen mit einem 5:2-Sieg in Tilburg den Vorsprung auf den HEV auf zehn Punkte aus.

Dabei sah es für die Miners personell etwas weniger schlimm aus als befürchtet. Nils Liesegang, Benjamin Hüfner und Tim Lucca Krüger waren ins Aufgebot zurückgekehrt, doch die ersten beiden Drittel waren aus Sicht der 800 Herner Fans zum Vergessen. Fehlpässe prägten den Spielaufbau der Miners, die kaum einmal eine Scheibe gefährlich vor das Rostocker Tor brachten und auch in der eigenen Zone alles andere als sicher standen.

Herner EV: Lapsus eröffnet Rostock Weg zur Führung

Weil sich die Piranhas zunächst noch nicht wirklich aus der Deckung trauten, wurde es ein tempoarmer Anfangsabschnitt ohne besondere Höhepunkte und Tore fielen im ersten Drittel nur durch Fehler des Gegners. So konnte der ehemalige Herner Kevin Kunz zum 0:1 abstauben, weil HEV-Keeper Oto Jeschke die Scheibe zu kurz abwehrte, ehe ein ähnlicher Lapsus auf der anderen Seite Matteo Stöhr zum Ausgleich verhalf. Exakt 90 Sekunden später lagen die Miners jedoch erneut zurück, nachdem ein Rostocker völlig frei vor Jeschke zum Schuss gekommen war.

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Damit ging es in die erste Pause und Herne kam in Überzahl zurück. Allerdings blieben die Gastgeber auch im Powerplay harmlos und anschließend gab der Gegner seine Zurückhaltung auf. Die Piranhas übernahmen die Spielkontrolle, nutzten aber nur eine von mehreren klaren Chancen. Viermal klärte Jeschke, einmal half der Außenpfosten und ein Rostocker Treffer wurde wegen Torraumabseits zurückgenommen – mit dem 1:3 war der HEV nach 40 Minuten gut bedient.

Weil bis dahin offensiv so gut wie gar nichts gelungen war, stellte HEV-Trainer Tobias Stolikowski die Reihen um, doch gefährlicher wurde sein Team erst in der Schlussphase. Rostock hatte bis dahin alles im Griff, musste aber in Unterzahl den Anschlusstreffer durch Erik Keresztury hinnehmen.

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Es war ein Hoffnungsschimmer für die Gastgeber, doch dabei schien es auch zu bleiben. Der HEV geriet zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt in Unterzahl und musste mit vier Feldspielern alles riskieren, während der Gegner die zwei Minuten eigentlich nur von der Uhr hätte spielen müssen.

Die Gäste liefen jedoch leichtsinnig in einen Herner Drei-auf-eins-Konter und HEV-Verteidiger Lion Stange ließ sich die unverhoffte Ausgleichschance nicht entgehen. Der Ärger von Piranha-Coach Lenny Soccio über den verschenkten Punkt war verständlich: „Das müssen wir am Schluss klüger spielen.“

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Weil nach torloser Verlängerung im Penaltyschießen kein Herner, aber ein Rostocker traf, ging am Ende zumindest der zweite Zähler an die bessere Mannschaft und letztlich gaben sich beide Trainer mit diesem Ausgang zufrieden. Auch Tobias Stolikowski: „Wir sind zwei Drittel lang überhaupt nicht ins Spiel gekommen und glücklich mit dem Punkt.“

Tore: 0:1 (12:38, 5-4), 1:1 (16:14) Stöhr (Keresztury/Braun), 1:2 (17:44), 1:3 (34:41), 2:3 (53:26, 5-4) Keresztury (Liesegang/Dalecký), 3:3 (57:44, 4-5) Stange (Young/Stöhr), 3:4 (65:00, Penalty).

Strafminuten: Herne 12 – Rostock 10.

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