Herne/Wanne-Eickel. Der Herner Landesligist steht nach seinem 9:0-Sieg über den B-Kreisligisten als erster Halbfinalist des Kreispokal-Wettbewerbs fest.
Einen Großteil der 90 Minuten verbrachte Christian Knappmann auf der Auswechselbank. Ganz entspannt saß der Trainer von Westfalia Herne da und sah sich selten gezwungen, seiner Mannschaft eine neue Stoßrichtung, eine neue Taktik aufzuerlegen. Nur während der ersten Halbzeit gab er seine Kommandos. „Mehr Flanken“, wollte er sehen. Dazu beorderte er Jeron Al-Hazaimeh aus der Innenverteidigung ins Sturmzentrum neben Marvin Schuster. Das war so etwas wie der erste Dosenöffner beim Kreispokal-Viertelfinale beim B-Ligisten DJK Wanne-Eickel 88. Al-Hazaimeh war es dann auch, der den Torreigen beim 9:0 (2:0) der Westfalia eröffnete.
Bis dahin hatten sich die Herner an der dichtgestaffelten DJK-Abwehr das ein oder andere Mal die Zähne ausgebissen. Bis zum Strafraum ließen die Wanne-Eickeler die Gäste kommen. Die Westfalia kam dennoch zu ihren Chancen, allerdings ohne wirklich zwingend zu werden. Viele Ecken von Lokman Erdogan flogen in den Strafraum, viele Abschlüsse kamen aus der zweiten Reihe auf Wannes Torwart Sebastian Kammann zu. Ein Pfostentreffer von Erdogan (7.) rundete die Herner Chancen-Überlegenheit ab. „Das ist das Einzige, was man heute kritisieren muss“, sagte Knappmann. „Wir müssen aus solchen Chancen, die wir zu Beginn haben, direkt einen machen. Denn sonst wird es zäh.“
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Der Doppelschlag von Al-Hazaimeh (35./37.) vor der Pause ließ die Wanne-Eickeler Gegenwehr aber nicht erlahmen. Es war eher die fortschreitende Spieldauer, die der Mannschaft von Mike Rattay den Zahn zog. Während die Herner noch bis in die Schlussminuten munter kombinierten und die Räume, die sich ihnen immer mehr boten, ausnutzten, baute die DJK ab. „Wir haben gut dagegengehalten, das war uns wichtig“, sagte Rattay. „Und als wir noch Kraft hatten, haben wir es ihnen auch schwer gemacht, aber als dann die Kraft geschwunden ist, hat man den Klassenunterschied gemerkt.“
Die „Nadelstiche“, die sich der DJK-Trainer vorher von seinen Spielern gewünscht hatte, setzten sie zwar immer mal wieder, blieben dabei aber ohne Erfolg. Die Herner Abwehr blockte die meisten der Tempogegenstöße ohne Humor ab. „Mir war wichtig, dass wir nicht zweistellig bekommen, uns nicht blamieren“, meinte Rattay. „Ich bin stolz darauf, dass Westfalia uns ernst genommen hat und mit voller Kapelle gespielt hat und auch 90 Minuten durchgezogen hat.“
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Das kam nicht von ungefähr. Für die Herner war es die Pflichtspiel-Generalprobe vor dem Liga-Wiederauftakt bei der DJK TuS Hordel am 9. Februar. Knappmann hatte sich das Spiel des kommenden Gegners am Donnerstag schon mal angeschaut. In der kommenden Woche wartet wieder eine Mannschaft, die auf die Defensive bedacht ist. Dass sie eine solche Aufgabe lösen kann, hat die Westfalia Herne im Kreispokal gezeigt.
Tore: 0:1 Al-Hazaimeh (35.), 0.2 Al-Hazaimeh (37.), 0:3 Erdogan (55.), 0:4 Schuster (59.), 0:5 Tsuzuki (74.), 0:6 Schuster (79.), 0:7 Al-Hazaimeh (88.), 0:8 Al-Hazaimeh (90.), 0:9 Schuster (90.)
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