Herne. Westfalia Herne verliert gegen ein starkes Vestia Disteln nach einem Traumstart den Faden und verzweifelt in Hälfte zwei an Distelns Keeper.

Die Anhänger des SC Westfalia Herne feuerten ihr Team im Topspiel der Landesliga gegen Vestia Disteln zwar mehrfach an, am Schluss waren aber die Gäste lauter. Die Hertener und ihre Fans skandierten im Stadion am Schloss Strünkede „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, während die Spieler des SCW noch konsterniert ihre dritte Saisonniederlage verdauten. Disteln gewann die Partie mit 3:1 (2:1) und zog vorbei auf Platz eins, während Westfalia auf Rang drei abrutschten.

„Wir sind richtig, richtig gut in die Partie gekommen, haben dann aber leicht den Faden verloren“, sagte Trainer Hayrettin Celik nach dem Spiel. „Vestia hat dann für 30 Minuten Oberwasser gehabt. Von den vier dicken Chancen in der zweiten Halbzeit müssen wir zwei machen, aber Vestias Torhüter Philipp Amft hat überragend gehalten“, so „Henry“, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machte.

Westfalia Herne: Ahmed Bakare scheitert mehrfach an Distelns Keeper

Aber der Reihe nach: Der SCW startete wuchtig und bejubelte schon nach drei Minuten das 1:0. Lokman Erdogan schoss aus der Distanz an den Pfosten, Kapitän Christian Silaj schaltete schnell, schnappte sich den Abpraller und ließ Amft keine Chance. Kurz darauf ein Schreckmoment für die Gastgeber: Innenverteidiger Camara Kessery konnte Distelns Fabian Lohmeyer nur mit unfairen Mitteln auf dem weg in den Strafraum stoppen. Schiedsrichter David Kleinstück zeigte Hernes Abwehrspieler zum Unmut der Gäste „nur“ Gelb (8.).

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Disteln kam nun immer mehr in Fahrt: Yannick Goecke setzte den Ball aus spitzem Winkel ans Außennetz (10.), ehe die Vestia drei Möglichkeiten innerhalb weniger Sekunden bekam. Yakup Köses Schussversuch im Sechzehner wurde geblockt, Kevin Kenzlers hatte auch keinen Erfolg, Müller setzte den Ball aus der Drehung übers Tor (20.).

Müller versuchte es kurz danach per Seitfallzieher (24.), auf der anderen Seite verpasste Kimaz Hamza den richtigen Moment für den Querpass auf Erdogan (29.). Kurz darauf fiel der Ausgleich durch Yannick Goecke (33.).

Die Gäste setzten nach: Müller schoss den Ball zunächst noch am langen Pfosten vorbei (41.), aber Lohmeyer machte es besser. Nach einer abgewehrten Ecke schoss Müller aus dem Rückraum an den Pfosten und Lohmeyer staubte ab: 1:2 (45.).

Nach der Pause, in der der SCW unter anderem Ahmed Bakare gebracht hatte, waren die Gastgeber wieder auf Augenhöhe. Und Bakare führte sich gleich gut ein: Zunächst scheiterte er per Kopfball an Amft (47.), der auch den Schuss den Nigerianers eine Minute später wegfischte. Das Privatduell ging noch weiter, aber wenn Bakare das Tor traf, stand immer Amft im Weg (58., 64.). Auch Ali Gülcan zog gegen den Keeper den Kürzeren (74.).

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Als die Herner dann am Ende alles nach vorne warfen, konterte Disteln mustergültig: Torjäger Müller machte mit seinem 3:1 aus Gästesicht alles klar (88.).

Tore: 1:0 Christian Silaj (3.), 1:1 Yannick Goecke (33.), 1:2 Fabian Lohmeyer (45.), 1:3 Philipp Müller (88.)

SCW: Ergin; Kessery (46. Tholley), Hamza, Dilek, Silaj, Erdogan, S. Sezen (46. Bakare), Boachria, Cetin (63. Agita), Ablak (85. Tsuzuki), Gülcan

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