Herne. Der SV Sodingen lässt die Abstiegszone der Westfalenliga hinter sich. Nach dem 1:0 über Horsthausen kritisiert der Co-Trainer der SpVgg deutlich.
Der SV Sodingen setzt sich im Nachbarschaftsduell mit der Sportvereinigung Horsthausen mit 1:0 (1:0) durch und verlässt damit erstmals seit dem ersten Spieltag wieder die Abstiegsplätze der Westfalenliga. Beide Lokalrivalen haben nunmehr 15 Punkte auf dem Konto, ebenso wie auch der Hombrucher SV, der beim FC Lennestadt mit 0:2 unterlag und so hinter Sodingen auf Platz 14 rutschte.
Das Derby startete lebhaft. Horsthausen mit mehr Ballbesitz suchte den Weg nach vorne, der schnelle Diyar Dilek störte die Sodinger Passwege. Währenddessen arbeitete Sodingen gut gegen den Ball und befreite sich regelmäßig mit sicheren Ballstafetten in die gegnerische Hälfte. In der zwölften Minute war es dann der gut aufgelegte Murat Berberoglu, der Caspar Biebersdorf entwischte und von diesem nur noch von hinten gelegt werden konnte – Strafstoß für den SV Sodingen.
SV Sodingen: Horsthausens Carpentier verhindert höhere Führung
Doch das Führungstor der Hausherren ließ noch etwas auf sich warten, weil Kapitän Hakan Gökdemir den Elfmeter derart schwach ausführte, dass Gästekeeper Benjamin Carpentier überhaupt keine Mühe hatte, die Kugel in Empfang zu nehmen. Doch die zweite Sodinger Torgelegenheit ließ gar nicht lange auf sich warten. Julian Kaminski zog halbrechts an der Strafraumkante ab und traf das Spielgerät genau. Carpentier bekam noch die Fingerspitzen an den harten Schuss, doch der Ball schlug im Winkel ein – 1:0 (25.)
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Strafstoß und Gegentor hatten die Gäste offenbar derart verschreckt, dass ihr Offensivspiel in der Folge kaum noch stattfand. Zweimal musste stattdessen Carpentier gegen Berberoglu (30.) und Cosgun (31.) zur Ecke klären. Sodingen kam nun häufiger in Horsthausens Tornähe.
Eine spektakuläre Szene bot sich jedoch vor der Pause nur noch nahe der Mittellinie. Als nämlich SVS-Coach Michael Wurst zum kurz vor der Trainerbank mit einer Kopfverletzung liegengebliebenen Julian Stöcker eilte, quittierte Schiedsrichter Niklas Erkeling diesen Einsatz mit Gelb. Ungeachtet der Verletzung und notwendigen Behandlung Stöckers erhöhte der Referee dies kurz später sogar auf Gelb-Rot, was Wurst und alle Sodinger mächtig auf die Palme brachte. Dem Sodinger Trainer bot sich so jedoch eine gute Stunde lang eine besondere Perspektive auf das Spiel seiner Mannschaft.
Und Wurst sollte sich im Gras der Zuschauerränge stehend noch kräftig die Haare raufen. Denn Horsthausen probierte sich nun deutlich offensiver und bot Sodingen so viele Räume zum Kontern. Kaminski (48.) und Berberoglu (56./80.) fanden jeweils in Benjamin Carpentier im Eins-gegen-Eins ihren Meister, Cosgun zog aus der Distanz knapp vorbei (68.). Es hätte längst 2:0 stehen können. Horsthausens einziger Schuss aufs SVS-Tor resultierte aus einem Versuch von Rechtsverteidiger Marvin Rathmann in der 83. Minute – für Schlussmann Kerim Kilic jedoch kein Problem. Brayan Sosa und Michel Post vergaben noch eine weitere Doppelchance für Sodingen aus nächster Nähe (87.).
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„Ein hochverdienter Sieg, im Vergleich zum Schüren-Spiel haben wir endlich auch wieder einige Torchancen herausgespielt“, fasste ein zufriedener Michael Wurst zusammen. Horsthausens Co-Trainer Latif Boudhan war hingegen bedient: „Mir hat die Präsenz auf dem Platz absolut nicht gefallen. Von unserem Matchplan hat die Mannschaft in der ersten Halbzeit überhaupt nichts umgesetzt.“
Tor: 1:0 (25.) Kaminski.
Sodingen: Kilic; Candag, Sachsenweger, Felber, Mau. Post – Gökdemir, Stöcker – Mi. Post (90.+3 Martinez), Cosgun (73. Kordt), Kaminski (61. Al. Hodza) – Berberoglu (84. Sosa).
Horsthausen: Carpentier; Meißner, Jalowiecki, Biebersdorf (46. Bouchantiya), Ergüzel, Rathmann (86. Tosun) – Dilek (66. Lier), Kirchmeyer (46. Barry), Aydin, Schroven (79. Griebsch) – Siala.
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rot für Trainer Michael Wurst (Sodingen, 36.)
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