Herne/Wanne-Eickel. Ein Trio führt die Landesliga 3 an. Das sagen die Trainer von SV Wanne 11, SpVgg Horsthausen und Hombrucher SV über die entscheidenden Wochen.
Spannender als in der Fußball-Landesliga 3 geht es wohl nur in wenigen Ligen zu: Fünf Spieltage vor Schluss führt der SV Wanne 11 die Tabelle an, hat aber nur einen Zähler Vorsprung auf die Verfolger SpVgg Horsthausen sowie den Dritten Hombrucher SV. Das sagen die Trainer vor dem Saison-Endspurt.
SV Wanne 11: „Wir ackern auf dem Platz füreinander“
Erst am vergangenen Sonntag hat sich der SV Wanne 11 an die Spitze der Liga gesetzt. Dabei profitierte die Mannschaft von Trainer Franko Pepe davon, dass der bisherige Tabellenführer Hombrucher SV keine der vergangenen drei Partien gewinnen konnte.
Bei den Elfern hingegen läuft es richtig gut, nicht nur wegen der Tabellenführung. „Wir machen sehr viel richtig“, sagt Pepe. „Wir ackern auf dem Platz füreinander.“ Das hat zu einer beeindruckenden Serie geführt: In den bisher 13 Punktspielen des Jahres 2023 ist Wanne noch ungeschlagen, gewann dabei am 10. April auch beim damaligen Spitzenreiter in Hombruch.
Vom Papier her ist das Restprogramm der Elfer machbar und vielleicht einen Tick einfacher als das der Konkurrenten. Mit Langenbochum und Hohenlimburg rangieren nur zwei der Gegner unter den Top Ten. Pepe sieht das anders: „In dieser Liga ist jedes Spiel schwierig“, sagt er. Selbst das Tabellenschlusslicht Westfalia Wickede sehe er als gute Mannschaft an. „Außerdem wird gegen uns jeder Gegner hochmotiviert sein und uns die erste Niederlage des Jahres beibringen wollen. Wir schauen daher nur von Spiel zu Spiel.“
Neben der Chance auf die Meisterschaft hat der SV Wanne 11 auch noch die Möglichkeit, den Kreispokal zu gewinnen. Am 18. Mai ist Westfalenligist SV Wacker Obercastrop der Gegner im Endspiel.
SpVgg Horsthausen: „Die Liga bestraft dich schnell, wenn du etwas anbietest“
Auch Marc Gerresheim, Trainer des Tabellenzweiten SpVgg Horsthausen, betont, dass die Liga äußerst ausgeglichen sei. „Jeder kann gegen jeden gewinnen oder verlieren“, sagt er. „Die Liga bestraft dich schnell, wenn du etwas anbietest.“
Das hat seine Mannschaft Ende März, Anfang April erfahren müssen. Da verlor die SpVgg zuerst bei Abstiegskandidat SW Wattenscheid und kam danach gegen den SC Berchum/Garenfeld nicht über ein Unentschieden hinaus. Die Niederlage in Wattenscheid ist aber bislang die einzige in diesem Kalenderjahr.
Mit der Partie im Hombruch am 21. Mai hat Horsthausen noch ein absolutes Topspiel vor sich, aber Trainer Marc Gerresheim sagt, er mache sich kaum Gedanken um Gegner oder die Frage, ob der Zweite in einer Relegation noch in die Westfalenliga aufsteigen könne. „Wir schauen auf das, was wir selbst beeinflussen können.“
Ein Plus für Horsthausen im Meisterschaftskampf ist die Tordifferenz: Mit Güngör Kaya stellt die SpVgg nicht nur einen der drei besten Torjäger der Liga (24 Treffer), auch als Mannschaft hat sie mit 86 Toren am besten aller Mannschaften in der Liga getroffen - gleichzeitig hat sie aber mit lediglich 36 Gegentreffern auch die effektivste Abwehr.
Hombrucher SV: „Jetzt sind wir nicht mehr die Gejagten“
Trotz der Tatsache, dass in den vergangenen drei Partien kein Sieg gelang und der Hauptsponsor seinen Rückzug ankündigte, würde sich Hombruchs Trainer Alex Enke nur zu gerne mit dem Westfalenliga-Aufstieg verabschieden. „Ich habe einen kleinen Sohn und mache eine Pause“, sagt der 35-Jährige, dem im Sommer Karim Bouasker nachfolgen wird.
„Jetzt sind wir nicht mehr die Gejagten, sondern die Jäger“, sagt Enke, dessen Mannschaft am vorigen Sonntag durch das Unentschieden gegen SW Wattenscheid die Tabellenführung an Wanne 11 verlor und auch Horsthausen passieren lassen musste. Trotzdem sei noch alles möglich: „Ich glaube nicht, dass eine der drei Mannschaften alle fünf Spiele gewinnt“, so Enke.
Ausschlaggebender Faktor werde am Ende die Konstanz sein. „Da hat Wanne im Moment die Nase vorne. Es wird aber darauf ankommen, wer sich von Negativerlebnissen beeindrucken lässt und wer nicht.“ Enkes Mannschaft hat sie zuletzt gehabt, die Negativerlebnisse. Wenn sie wieder in die Erfolgsspur zurückkehrt, so das Kalkül des Coaches, ist auch der Titel möglich.
Das Restprogramm der Titelkandidaten
SV Wanne 11: Firtinaspor Herne (H, 11., 30. April), Westfalia Wickede (A, 18., 7. Mai), Westfalia Langenbochum (H, 4., 14. Mai), SV Horst-Emscher (H, 15., 21. Mai), SV Hohenlimburg (A, 8., 29. Mai)
SpVgg Horsthausen: SuS Kaiserau (H, 12., 30. April), SpVg. Hagen 1911 (A, 5., 7. Mai), Kirchhörder SC (H, 16., 14. Mai), Hombrucher SV (A, 3., 21. Mai), Königsborner SV (H, 7., 29. Mai)
Hombrucher SV: SC Berchum/Garenfeld (A, 17., 30. April), SV Brackel (H, 13., 5 Mai), SF Wanne (A, 9., 14. Mai), SpVgg Horsthausen (H, 2., 21. Mai), SG Welper (A, 10., 29. Mai)
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