Herne. Die Herne Black Barons sind mit einer Niederlage gestartet. ein herner Runningback sah hinterher aus, „als hätte ihn ein Lkw überfahren“.

Es war eigentlich alles angerichtet für einen perfekten Herner Football-Tag. Die U16 der Black Barons hatte den roten Teppich für die Senioren ausgerollt. In der Spielgemeinschaft mit den Duisburg Vikings fegte der Nachwuchs die SG Amboss/Paladines mit 48:8 vom Feld. Jubel im Horststadion, stolze Gesichter überall und die Brust wurde noch ein Stückchen breiter. Nur ein paar Stunden später blickten die Zuschauer in andere Gesichter. Der Saisonauftakt der Black Barons in der Verbandsliga ging daneben.

Das 6:17 (6:10) gegen die Schiefbahn Riders war wieder eine Partie, wie sie die Anhänger, Coaches und Spieler der Black Barons in den vergangenen Jahren schon oft erlebt hatten. Die Defense funktionierte. Die Offense-Line gab ihr Bestes. Das Laufspiel mindestens gut. Wären da nur nicht die individuellen Fehler.

Nur das Passspiel klappt bei den Black Barons noch nicht wie gewünscht

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Zwei Fumble-Recovery-Touchdowns besiegelten die Herner Niederlage. Dem kurzzeitigen Aufwind, mit einem eigenen Touchdown kurz vor der Pause durch Runningback Maximilian Weitz, wurde schnell die Luft herausgelassen. „Das Spiel verdient wirklich den Titel unglücklich“, meint Headcoach Kai-Uwe Weitz. „Wir waren vor der Halbzeit eigentlich am Drücker, bekommen den Ball und dann passiert so ein ärgerlicher Fehler direkt nach dem Kick-Off.“

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Das Herner Aufbäumen in den letzten Vierteln wurde nicht belohnt. Dafür spielten die Riders die Uhr zu clever herunter. Den Rest erledigte die körperliche Spielweise der Gäste. „Ich habe nachher einen unserer Runningbacks gesehen. Der sah aus, als hätte ihn ein Lkw überfahren“, sagt Weitz.

Die Defense der Herne Black Barons (schwarz) um Ehren Harvey (Nummer 70) machte einen guten Job.
Die Defense der Herne Black Barons (schwarz) um Ehren Harvey (Nummer 70) machte einen guten Job. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die Enttäuschung sei nach dem verpatzten Auftakt natürlich groß, meint Weitz. Allerdings gibt es auch Dinge, die vorsichtig optimistisch stimmen können. Die Mannschaft hat viele neue Gesichter. Das erste Liga-Spiel war zugleich der erste wirkliche Härtetest. Wie fällt da die erste Standortbestimmung aus? „Wir haben gesehen, dass die O-Line gut ist und die Defense wirklich erstklassig spielen kann. Die Runningbacks haben auch ein gutes Spiel gezeigt“, antwortet Weitz. Einzig das Passspiel bleibt weiter eine Baustelle. Auch wenn sich Quarterback Tim Schiffer alle Mühe gab, aber durch die Luft ging bei den Black Barons wenig.

Dass Kicker Florian Rehrmann bei seinem ersten Football-Spiel überhaupt ein Fieldgoal und den Extrapunkt nicht traf, sorgt beim Headcoach nicht für Sorgenfalten: „Der Extrapunkt wird geblockt, das kann passieren. Und beim Fieldgoal müssen wir schauen, ob er dafür überhaupt etwas konnte. Da hat vielleicht noch die Abstimmung gefehlt.“ Viel Zeit für die Fehleranalyse haben Kai-Uwe Weitz und sein Trainerteam nicht. Schon am Sonntag steht das nächste Spiel bei Wesseling Blackvenom an (30. April, 15 Uhr), die ihren Auftakt gegen die Gelsenkirchen Devils mit 20:14 gewinnen konnten.

„Es ist gut, dass es direkt weitergeht“, meint Weitz und erwartet einen ähnlichen Gegner wie am vergangenen Wochenende. Körperbetont und defenselastig dürfte auch das zweite Saisonspiel werden. Neben einer kompletteren Offense-Leistung wünscht sich Weitz für das Spiel in Wesseling vor allem: „Das Quäntchen Glück.“

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