Herne. Im PLayoff-Rückspiel gegen Bamberg mussten die Basketballerinnen des Herner TC II 16 Punkte wettmachen. Davon waren sie gar nicht weit entfernt.
Lejla Bejtic tigerte immer wieder hin und her, gab Anweisungen aufs Feld, verließ gar ab und an ihre Coaching-Zone, um etwas zu korrigieren. Nach der Schlusssirene stand die Trainerin des Herner TC II genau wie ihre Spielerinnen vor den Fans und ließ sich ein letztes Mal in dieser Saison feiern. All der Einsatz, den sie neben und die Spielerinnen auf dem Platz gezeigt hatten, wurde nicht belohnt.
Denn trotz des 75:68 (34:35) gegen DJK Don Bosco Bamberg schied der HTC II in der ersten Playoff-Runde aus. Von Enttäuschung war nichts zu sehen. Die Hernerinnen können sich mit erhobenem Kopf aus der Saison verabschieden.
Herne muss sich erst reinkämpfen
Danach sah es zunächst allerdings gar nicht aus. Die Gäste gingen schnell mit 6:0 in Führung. Der HTC II musste sich erstmal ins Spiel hereinkämpfen. Das gelang mit zunehmender Spieldauer immer besser. Allerdings, wie schon so oft in dieser Saison, fehlte den Hernerinnen oftmals das nötige Quäntchen Glück. „Wir waren am Anfang wirklich nicht so gut“, gab Bejtic zu. Einfache Bälle gingen nicht rein, simple Fehler verhinderten, dass die Gastgeberinnen schon die erste Halbzeit mit einer Führung beenden konnten.
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Zum Ende hin hätte es der HTC II nochmal deutlich spannender machen können. „Wir waren vier oder fünf Minuten vor dem Ende mit 13 Punkten vor. Da war alles offen“, erklärte Bejtic. Eine Verlängerung wäre im Bereich des Möglichen gewesen. Aber die Hernerinnen stellten sich nicht erst am Montagnachmittag ein Bein.
Denn um die Overtime und damit ein eventuelles Weiterkommen zu ermöglichen, hätte der HTC II nach dem 69:84 im Hinspiel am Freitag mit 16 Punkten Vorsprung gewinnen müssen. Nicht unmöglich, aber eine große Hypothek. Und wie schon in Bamberg machte die „längere Bank“ der Gegnerinnen diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. „Sie haben dann zwei einfache Körbe gemacht und wir haben nicht mehr so viel Druck ausüben können“, meinte Bejtic. „Das lag wohl auch daran, dass wir müde waren. Wir hatten ja nur einen Tag Pause und die langen Fahrten am Freitag.“
Acht Spielerinnen hatte Bejtic im Rückspiel auf dem Papier zur Verfügung. Laura Zolper allerdings saß nur pro forma mit dabei. Sie war noch angeschlagen und kaum einsatzbereit. So waren nur Sarah Polleros und Ilse Kuijt aus der ersten Mannschaft auch im Rückspiel für das Zweiliga-Team mit auf dem Parkett. Sinnbildlich für die Entwicklung des HTC 2 über die gesamte Spieldauer war Melanie Reich. „Sie hatte am Anfang ein paar Probleme“, meint Bejtic. „Aber in der zweiten Halbzeit hat sie ein paar gute Sachen gemacht.“
Und so endet die erste Zweitliga-Saison des Herner TC II ziemlich versöhnlich. Das Mindestziel, den Klassenerhalt zu schaffen, war schon mit dem Ende der regulären Saison erreicht - alle andere wäre nur noch die eine oder andere Kirsche auf der Torte gewesen. „Wir gehen mit einem guten Gefühl aus der Saison. Das macht schon Vorfreude auf die nächste“, sagt HTC-Vorsitzender Wolfgang Siebert. „Die Mädels haben das abgerufen, was sie konnten.“ Innerhalb der Woche werden die ersten Weichen für die neue Spielzeit gestellt.
Ein ähnliches Fazit wie Siebert zog auch Lejla Bejtic: „Es ist ein versöhnliches Ende.“ Auch in der kommenden Spielzeit, so ist der aktuelle Stand, soll sie Trainerin der Zweitliga-Basketballerinnen.
Und wie versöhnlich es wirklich war, zeigte eine Geste nach dem Spiel: Ein HTC-Fan spendierte den Spielerinnen eine Runde Pizza, die sicherlich dankbar annahmen. Die richtige Belohnung nach einem anstrengenden Osterwochenende und einer nicht weniger anstrengenden und nervenaufreibenden ersten Saison in der DBBL2.
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