Herne/Wanne-Eickel. Spvg und SC Röhlinghausen warten auf den Kunstrasen am Stratmanns Hof – warum der mit Verspätung kommt. Eines von vielen Themen im Sportausschuss.
Ein halbes Jahr später als erhofft beginnt der Umbau des Sportplatzes am Stratmanns Hof in Röhlinghausen. Frühestens im letzten Quartal 2023 kann dort gebuddelt und gebaggert werden. Zudem wird die Modernisierung der gesamten Anlage teurer als erwartet. Zurzeit rechnet die Verwaltung mit Kosten von ca. 1,355 Mio. Euro und einer Fertigstellung im Mai/Juni 2024.
Röhlinghausen: Verzögerung und Mehrkosten
Woran es hakt und hapert, erfuhren jetzt die Mitglieder des Sportausschusses. So müsse der Unterbau, also die Fläche unter der Asche, für den geplanten Kunstrasen komplett ausgetauscht werden, der jetzige sei „nicht tragfähig“. Auch die Stromleitungen für das geplante LED-Flutlicht sowie für den Blitzschutz müssen neu verlegt werden.
Zudem fehle noch die Genehmigung der Emschergenossenschaft, das Abwasser des Sportplatzes gefiltert in den Hüller Bach zu leiten. „Erst wenn wir von dort grünes Licht bekommen und auch der Kämmerer die Mehrkosten von ca. 300.000 Euro genehmigt, können wir das gesamte Projekt ausschreiben“, erklärte Jörg Kämper, Leiter des Fachbereiches Sport in der Stadtverwaltung, den neuen Zeitplan. Ob dann zeitnah Angebote eintrudeln werden, wagte er zu bezweifeln: „Die Auftragsbücher bei den Fachfirmen sind doch voll.“
Neue Heimat für Hockey-Club Herne
Die Zeitverzögerung und auch die Kostensteigerung seien für die Röhlinghauser Vereine, die sehnsüchtig auf den Umbau ihrer Anlage warten, natürlich ein „Schlag in die Magengrube“, so Hendrik Bollmann (SPD). Seinem Wunsch, mit den Betroffenen das neue Zeitfenster so schnell wie möglich zu besprechen, will die Verwaltung entsprechen.
Zu den Platzherren wird auch der Hockey-Club Herne gehören, der zurzeit noch auf dem kleinen Ausweichplatz im Stadion am Schloss Strünkede spielt und trainiert. Dieser baldige Umzug ließ Gaby Przybyl die Haken und Ösen im Zeitplan und bei der Finanzierung auch fast vergessen: „Endlich bekommen unsere Hockeyspieler ein dauerhaftes Zuhause“, freute sich die SPD-Sprecherin. Und für die unumgängliche Nachfinanzierung sollten „alle Töpfe ausgekratzt werden“.
Dass die dafür nötigen Löffel oder Schaber gefunden werden, war sich Stadtrat Andreas Merkendorf sicher: „Wir werden diese Deckungslücke im städtischen Etat schließen“, versprach Hernes neuer Sportdezernent.
Laufbahn weiter mit Asche
Nach Fertigstellung soll die multifunktionale Anlage von Fußballern (Spvg und SC Röhlinghausen), Hockeyspielern, Leichtathleten und für den Schulsport genutzt werden. Der Kunstrasen wird mit Sand gefüllt und mit entsprechenden Linien für Fußball und Hockey markiert.
Die Laufbahn rund um den Kunstrasen erhält eine neue Drainage – auch dies sorgt für Mehrkosten –, bleibt aber eine Aschenbahn.
OHG: „Wasser marsch“ im August
Während in Röhlinghausen noch auf den Baubeginn gewartet wird, sind einige Sanierungsmaßnahmen in den Herner Sport-und Schwimmhallen abgearbeitet. So seien die Sporthallen der Vellwigschule und der Hans-Tilkowski-Schule wieder nutzbar, an der Erich-Fried-Gesamtschule „liegen wir in den letzten Zügen“. Auch beim „Dauerbrenner“, der Schwimmhalle am Otto-Hahn-Gymnasium (OHG), sei Land in Sicht. Ab Anfang August, also zu Beginn des Schuljahres 2023/24, soll dort wieder geschwommen werden.
Positiv verlief auch der Ortstermin in der Sporthalle der Mont-Cenis-Gesamtschule. Dort müssen kleinere Malerarbeiten nachgebessert werden, auch die Lautsprecheranlage nimmt ein „Fachmann noch einmal unter die Lupe“, versprach Andreas Merkendorf. Der Herner TC wird es gerne hören, trägt er dort doch ab dem 25. März seine Heimspiele in der Playoff-Runde um die Deutsche Meisterschaft im Damen-Basketball aus. Und da sollten die Fans die Durch- und Ansagen schon verstehen…
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