Herne. Anil Yilmaz (38) hatte nach einem Achillessehnenriss den Fußball schon fast abgehakt. Wie er bei RWT Herne die Rückkehr als Spieler geschafft hat.
Anil Yilmaz ist wieder zum Jubeln zu Mute. Der 38-jährige Fußballspieler von Bezirksligist Rot-Weiß Türkspor Herne hat in den vergangenen zwölf Monaten eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt: Meister mit RWT als Trainer 2022, Comeback im September als Spielertrainer geplant, dann aber schwer verletzt, operiert, als Trainer ersetzt und nun als Mittelfeldlenker fit zurück auf dem Spielfeld. Eine außergewöhnliche Geschichte.
„Ich hatte eigentlich keine Hoffnung mehr“, erinnert sich Anil Yilmaz an die Tage nach dem 31. August 2022. Dem Tag, an dem zum Ende des Trainings die Achillessehne gerissen war. „Ich hab gedacht, du wirst bald 39, jetzt ist es wohl vorbei.“
Anil Yilmaz: „Mal war ich Grillmeister, mal Bauarbeiter“
Tags darauf folgte die Operation. Und jede Menge Zuspruch. Der Vorstand habe ihm jede Tür aufgehalten, so Yilmaz. Dazu trieben ihn Mitspieler, Zuschauer und seine Familie an. „Das alles hat mich sehr, sehr motiviert. Ich habe nicht aufgegeben.“
Noch mit geflicktem Bein meldete er sich am Spielfeldrand zurück. Anil Yilmaz verpasste praktisch keine Trainingseinheit und unterstützte wo er nur konnte. „Mal war ich Grillmeister, mal Baumitarbeiter“, lacht er. Der Kicker war für seinen Verein da wie dieser für ihn. Nebenbei arbeitete er akribisch an seinem Comeback, fuhr dreimal die Woche zur Physiotherapie und ackerte die restlichen Tage zu Hause.
Nur vier Monate nach seinem Sehnenriss dann stand er wieder auf dem Platz: „Alles Motivationssache. Ich fühle mich wieder topfit.“ Gegen Disteln wurde er erstmals eingewechselt. Im Benefizspiel gegen Westfalenligist SV Sodingen (3:3) führte er sein Team zuletzt 80 Minuten lang an. Anil Yilmaz ist nun bereit, seinem Team im Abstiegskampf zu helfen.
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