Herme. Zum ersten Heimspiel nach sechs Wochen empfängt der Herner TC Freiburg, der Gegner könnte auf eine Revanche aus sein. Das sagt Marek Piotrowski.

Satte sechs Wochen ist es her, dass die Basketballerinnen des Herner TC letztmals in heimischer Halle auftraten und ihr Publikum mit einem 56:51-Sieg gegen Alba Berlin beglückten. Es folgten Siege in Marburg und Osnabrück, ein 64:73 beim Spitzenreiter Hannover und zuletzt eine dreiwöchige Pause. Am Sonntag nun hat das lange Warten ein Ende: Zum vorletzten Heimspiel der Hauptrunde empfängt der Tabellenvierte (8:6 Siege) um 16 Uhr in der H2K-Arena die Eisvögel USC Freiburg. Und die sind nichts anderes als der amtierende Deutsche Meister.

Dass die Eisvögel ihren Titel verteidigen können, ist nach den bisherigen Eindrücken dieser Spielzeit höchst zweifelhaft. Zu sehr profitierten sie im Vorjahr von ihrer Unterschiedsspielerin Shiori Yasuma. Deren Abgang konnte Freiburg in dieser Runde nicht kompensieren, obwohl fast alle übrigen Leistungsträgerinnen gehalten werden konnten. Immerhin hat sich der Meister nach verkorkstem Saisonstart auf Playoff-Platz acht (5:9 Siege) vorgearbeitet mit komfortablem Vorsprung auf den Neunten.

Herner TC: „Freiburg wird ohne großen Druck aufspielen“

„Freiburg wird hier ohne großen Druck aufspielen und versuchen, sich für die Hinspielniederlage zu revanchieren“, vermutet Marek Piotrowski. Ob die lange Anreise wie ein Rucksack auf den Eisvögeln lastet oder sie gar beflügelt, ist für Hernes Cheftrainer noch nicht ausgemacht. „Sieben Stunden Autofahrt sind nicht so schön. Andererseits will man dann etwas leisten und sich für den Aufwand auch belohnen“, weiß Piotrowski aus eigener Erfahrung. Man muss also abwarten.

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Das vergangene Spiel vor der Pause haben die Freiburgerinnen derweil verloren. 65:80 ging die Partie in Osnabrück aus. Ab der siebten Minute lagen die Panthers vorne.

Die Hernerinnen müssen jedenfalls von Beginn an hellwach sein, um keine böse Überraschung zu erleben. Die droht insbesondere in Person von Hannah Little, die gleich in drei Kategorien (Punkte, Rebounds, Effektivität) Rang zwei aller Korbjägerinnen der 1. DBBL belegt. Bei der Freiburger 74:82-Niederlage im Hinspiel gegen Herne sammelte Freiburgs Powerforward allein 34 Punkte. „So lange Little alleine scort, ist das halb so wild. Alleine kann auch sie ein Spiel nicht gewinnen“, will Marek Piotrowski seine Taktik nicht komplett auf die US-Amerikanerin abstellen.

Marek Piotrowski und der Herner TC erwarten motivierte Freiburgerinnen.
Marek Piotrowski und der Herner TC erwarten motivierte Freiburgerinnen. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Herner TC: Gegner Freiburg hat viel Qualität im Kader

Zumal sein Kollege Victor Herbosa weitere Qualität im Kader hat. Wie Shooting Guard Christa Reed, die im Schnitt für 13,4 Punkte trifft und eine 45-Prozent-Quote von der Dreierlinie vorweisen kann. Oder Jessica Loera, die als Pointguard 12,5 Punkte beisteuert, viele Bälle stibitzt und als Passgeberin glänzt.

Hinzu kommen die unverwüstliche Mirna Paunovic, mittlerweile 46 Jahre alt, Nationalspielerin Stephanie Wagner sowie etablierte Talente, die ihr Können schon oft unter Beweis gestellt haben, wie Pauline Mayer, Luisa Nufer oder Paula Paradzik. „Freiburg ist schon gut aufgestellt und ein sehr unangenehmer Gegner, den wir nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen“, warnt Piotrowski.

Hier gibt es alle News und Hintergründe zum Herner TC.

Hernes Trainer hofft, dass sein Team nach der langen Wettkampfpause schnell seinen Rhythmus findet. Wie er die freie Zeit mit seinem Team genutzt hat? „Wir haben regeneriert, viel trainiert und einiges aufgearbeitet“, sagt er über die Inhalte der letzten Wochen. Vollzählig trainieren konnte der HTC aber erst an diesem Mittwoch, weil Sarah Polleros und Kristina Topuzovic zuvor mit ihren Nationalteams unterwegs waren und Laura Zolper wegen einer Exkursion fehlte.

Herner TC schaut von Spiel zu Spiel

So gern er Platz vier nach der Hauptrunde nähme, großen Druck will Hernes Coach Piotrowski nicht aufbauen. „Um Vierter zu werden, müssen wir drei der letzten vier Spiele gewinnen. Und das ist bei dem Restprogramm äußerst schwierig“, bleibt er entspannt. „Wir schauen von Spiel zu Spiel und sehen dann, wo wir landen.“

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