Herne. Die neuen Veranstalter des Silvesterlaufs waren überrascht von der hohen Teilnehmerzahl – und sind zufrieden. Alles zur 44. Ausgabe des Laufs.
Es war schon kurz nach 14 Uhr, da wurde es im Zielbereich des Herner Silvesterlaufs noch einmal etwas trubelig: „Der letzte Läufer! Applaus für Erich, bitte!“, hieß es. Und da kam er: der 83-jährige Erich Weber war der letzte von insgesamt rund tausend Läuferinnen und Läufern, die bei der 44. Ausgabe des Silvesterlauf über die Ziellinie liefen – und wurde am Ende der Zehn-Kilometer-Strecke dafür mit Applaus, natürlich einer Medaille und sogar ein wenig Konfetti empfangen.
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Da hatte sich der Zielbereich allerdings schon etwas geleert, die meisten Gäste waren auf dem Heimweg oder unter dem Pavillon im „Weihnachtsdorf“ – nachdem es vormittags fast über die gesamte Veranstaltungsdauer trocken war, erwischte mittags doch noch ein Schauer den Gysenberg. Auf der Strecke bekamen das die meisten aber schon nicht mehr mit.
Silvesterlauf Herne: Bochumer Lennart Grothe gewinnt die 44. Ausgabe
Schon gar nicht Lennart Grothe – der war nämlich schon etwa 33 Minuten (und damit rund eine Stunde vor Erich Weber) der erste, der die Ziellinie überquerte und so den Hauptlauf über zehn Kilometer gewann. „Die Strecke war an manchen Stellen ein bisschen weich, aber gut zu laufen – man musste seine Pfade finden, was aber auch richtig Spaß gemacht hat“, sagte der Bochumer, der für die LG Karlsruhe startete.
Grothe war schnellster Läufer bei den Herren mit einer Zeit von 35:20 Minuten, gefolgt von Muharrem Yilmaz (37:24), Clement Chauvin (37:31), Jan Waschkau (38:10) und Julian Schmidt (39:10).
Annika Börner schnellste Frau beim 44. Herner Silvesterlauf
Bei den Frauen setzte sich Annika Börner klarer durch. Sie lief die Strecke in 38:57 Minuten, hinter ihr kamen Christl Dörschel (42:52), Lina Franczyk (46:02). Christina Böhmer (48:32) und Nina Koch (49:25) ins Ziel.
Beim Fünf-Kilometer-Lauf legte Max Meckel die beste Zeit des Tages hin (15:48), dann folgten Marvin Steingens (17:05) und Lukes Eggert (17:18). Bei den Frauen kam Verena Vorspohl als Erste ins Ziel (19:56), Zweite wurde Saskia Hettkamp (20:13), Dritte Ellen Winse (20:34).
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Dass die aufgrund der Bauarbeiten im Park geänderte Strecke unter Umständen rutschig sein könne und schon gar nicht für Bestzeiten geeignet ist, hatten die Veranstalter vorher schon angekündigt. Das merkte auch Grothe: „Am Anfang habe ich noch auf die Uhr geguckt, aber als ich dann die Berge gesehen habe und die Kurven und der nächste Anstieg – da war klar, dass es mit der Zeit nichts wird. Aber es hat trotzdem viel Spaß gemacht und ganz unabhängig von Zeiten ist es ein sehr schöner Lauf.“
Silvesterlauf Herne: Bochumer Lennart Grothe gewinnt die 44. Ausgabe
Fast genau so sagten es Muharrem Yilmaz und Annika Börner, beide vom Team Ayyo Essen – Yilmaz war Zweitschnellster, Börner war die erste Frau im Ziel. Das gemeinsame Finisher-Foto der beiden im Ziel schoss Sieger Grothe – so viele andere potenzielle Fotografen waren da ja noch nicht verfügbar.
Beide strahlten nach ihrem erfolgreichen Jahresabschluss. Börner sagte: „Es war super anstrengend, sehr matschig, aber dadurch hat es Bock gemacht. Immer flach ist ja auch langweilig, auch wenn ich zwischendurch ein bisschen geflucht hab.“ Yilmaz präsentierte sogar Schürfwunden an den Händen, er war einmal gestürzt – ließ sich davon aber nicht aufhalten. Schwerere medizinische Zwischenfälle als das gab es zum Glück nicht.
Team Camerone und Tri-Team wollen das Event auch 2023 ausrichten
Nicht nur die Siegerinnen und Sieger zogen deshalb ein zufriedenes Fazit, auch das neue Organisationsteam vom Team Camerone und Tri-Team Herne: „Wir sind hochzufrieden“, sagte Torsten Witte vom Organistationsteam, „und vor allem überrascht über die große Teilnehmerzahl.“ Auch nächstes Jahr wollen die beiden Vereine den Silvesterlauf wieder ausrichten, dann wieder mit einigen Neuerungen: „Wenn der Umbau des Parks dann abgeschlossen ist, werden die Karten neu gemischt.“
Zum Thema Vorsätze und Wünsche 2023 äußerten sich auch die Aktiven: „Erstmal gesund aus dem Winter kommen, gesund bleiben und weiterlaufen, das ist für einen Langstreckenläufer das wichtigste“, meinte Grothe. Annika Börner hat sich den Essener Stadtrekord über fünf Kilometer vorgenommen, Muharrem Yilmaz seinen 80. Marathonlauf.
Und Erich Weber? Der sagte zwar kurz zuvor noch, dass er ein Brennen im Bein spürte und an diesem Tag nicht Tempo machen konnte, wie er wollte. Aber was er sich fürs neue Jahr vornimmt – darauf kam die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Im Februar lauf ich in Bertlich.“ Frohes Neues.
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