Herne. In der Fußball-Westfalenliga trifft Westfalia Herne auf den SV Sodingen. Was diese Partie gerade auch zum Jahresabschluss für beide wichtig macht.

In der Fußball-Westfalenliga geht es eng in der Tabelle zu. An diesem Sonntag steht das letzte Stadtderby des Jahres in dieser Spielklasse an, Westfalia Herne als Vorletzter erwartet den SV Sodingen, der um sechs Punkte in der Tabelle besser dasteht.

Hayrettin „Henry“ Celik, der Trainer von Westfalia Herne, lässt keinen Zweifel daran, wie wichtig dieses letzte Punktspiel des Jahres nicht nur für sein Team ist.

Auf der anderen Seite kommt der SV Sodingen als Mannschaft, die zuletzt einiges an Selbstvertrauen gewonnen hat. Nicht allein durch Erfolge wie zuletzt das 3:1 bei der DJK TuS Hordel.

SV Sodingen gewinnt das Hinspiel 4:1 gegen Westfalia Herne

Westfalia Herne - SV Sodingen (So., 15.30 Uhr, Polygonvatroarena). Es ist ja nicht allein das klare Ergebnis vom ersten Spieltag, mit 4:1 hat Sodingen Mitte August Westfalia Herne bezwungen. Henry Celik hat das erste Saisonspiel seinerzeit im Stream verfolgt, und er ist sich sicher: „Das Spiel an diesem Sonntag wird nicht dieses erste aus dem August widerspiegeln.“

Denn für den Vorletzten Westfalia, so Celik, sei diese Begegnung von großer Bedeutung: „Ich will nicht von einem Sechs-Punkte-Spiel reden, auch diesmal sind nur drei zu vergeben. Aber diese drei wären enorm wichtig für alle Beteiligten. Für die Mannschaft, für mich als Trainer, für den Verein.“

Hayrettin „Henry“ Celik (vorn), Trainer von Westfalia Herne.
Hayrettin „Henry“ Celik (vorn), Trainer von Westfalia Herne. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Das will die Westfalia in den vergangenen Heimspielen auch mutig angehen, sagt Celik. Und so wie sein Gegenüber Thomas Stillitano vom SV Sodingen noch vor dem Hinspiel gesagt hatte, es sollten für sein Team drei Punkte werden: „Egal wie, ob schön oder schmutzig“ – so sagt diesmal Henry Celik: „Es wird vielleicht kein Leckerbissen für Fußball-Romantiker werden, wenn beide Vereine nur gefühlte fünf Minuten Fahrweg trennen.“

Celik ist optimistisch, sagt er – vor allem, weil die zuletzt Gelb-gesperrten Yasin Birli, Moritz Brüggemann und als Kapitän Orkun Koymali wieder dabei sind: „Sie kennen die Abläufe, und in dieser Woche konnte auch Philipp Demler wieder mittrainieren.“ Der Innenverteidiger hatte schon im Spiel gegen Brünninghausen durchgespielt.

Im Sturm, so Celik, müsse der SCW noch basteln, zuletzt hatte A-Junior Murat Satir auf der 9 angefangen. Außerdem ist fraglich, inwieweit Torhüter Kassen fit ist. Für ihn steht im Dezember eine Knie-OP an, bereits gegen Brünninghausen hatte er das Tor vorzeitig verlassen.

SV Sodingen: „Die Jungs wissen, was auf sie zukommt“

Sechs Punkte trennen beide Teams, die Westfalia hat 13 als Vorletzter – Sodingen ist Sechster mit seinen 19 Zählern. Heißt in diesem speziellen Westfalenliga-2-Fall: Für die Westfalia ist der erste Nichtabstiegsplatz (YEG Hassel/18) fünf Punkte entfernt, und Sodingen hat nur fünf Zähler Vorsprung auf den Drittletzten BSV Schüren (14).

Thomas Stillitano, Trainer des SV Sodingen.
Thomas Stillitano, Trainer des SV Sodingen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Thomas Stillitano ist wie im Hinspiel auf den Derby-Rahmen eingestellt: „Wir dürfen uns nicht den Schneid abkaufen lassen, es wird ein sehr emotionales Spiel werden.“

Aber was das angeht, ist auch er zuversichtlich: „Wir haben natürlich schon über dieses Spiel gesprochen, aber so richtig Feuer wird noch mal wie immer im Abschlusstraining drin sein. Die Jungs wissen, was auf sie zukommt.“

Er kann allerdings auch melden: Seine Mannschaft sei gut drauf, nicht allein wegen des 3:1 bei der DJK TuS Hordel. Denn seit Freitag voriger Woche können die Sodinger den erneuerten Kunstrasenplatz fürs Training im Dr.-Jovanovic-Glück-Aufstadion nutzen – und endlich, so Stillitano, rollt der Ball richtig im Training der Grün-Weißen.

„Fußballspielen hat auch viel mit Überzeugung zu tun, und da sind wir im Moment guter Dinge.“ Im Derby fehlt Joshua Tollas Gelb-gesperrt. Julian Kaminski kränkelte zuletzt, mindestens fraglich sind die Einsätze von Julian Kaminski und Andreas Ogrzall.

An der Wichtigkeit der drei Punkte lässt auch Stillitano keinen Zweifel: „Das ist klar in einer Liga, in der so viele Mannschaften auf einem Level sind.“

Und das dürfte außerdem klar sein, wenn die Luftlinie zwischen beiden Klubs so kurz ist.