Herne. Zum Liga-Abschluss ‘22 erwartet Westfalia Herne den SV Sodingen. Bei Herne ist auch Philipp Demler wieder dabei. Wie beide Teams ins Derby gehen.

Hayrettin „Henry“ Celik, Trainer von Westfalia Herne, hatte es im Vorfeld des Spiels gegen Tabellenführer FC Brünninghausen (0:3) gesagt: In der Fußball-Westfalenliga gehe es „verrückt“ zu, weil in der Tabelle viele Mannschaften so dicht beieinander stehen und Überraschungen jederzeit möglich sind. An diesem Sonntag (15.30 Uhr, Polygonvatroarena) endet das Westfalenliga-Jahr 2022 im Stadtgebiet mit dem Derby der Westfalia gegen den SV Sodingen. Während die Herner am Sonntag dem Tabellenführer unterlagen, haben die Sodinger mit 3:1 beim Schlusslicht DJK TuS Hordel gewonnen. Ein Ausblick auf den letzten Liga-Spieltag des Jahres, der auch der Rückrundenauftakt ist.

SV Sodingen

Verrückte Liga? Thomas Stillitano, der Trainer des SV Sodingen, sieht das genauso: „So eine Tabelle habe ich noch nie gesehen. Eine Vierer-Gruppe geht vorne weg, der Rest der Mannschaften steckt im Abstiegskampf.“

Für den SVS-Coach kommen für das Tabellenbild als Faktoren unter anderem wechselnde Tagesformen und Spielglück in Frage – und wie wechselhaft auch die einzelnen Spiele laufen können, hat der SVS erst am Sonntag beim 3:1-Sieg in Hordel erlebt.

Im Spiel bei seinem früheren Klub sah Stillitano eine starke erste Halbzeit mit 2:0-Führung. „Das war das erste mal, dass ich sagen konnte: ,geil’. Da hat alles gestimmt, das Pressing, das Spiel nach vorne“, so Stillitano.

In Halbzeit zwei änderte sich das Bild. Aber, auch das mag zu dieser Liga passen. „Hordel ist ja auch kein normaler Tabellenletzter“, so Stillitano.

Weil in dieser Liga alles so eng beieinander ist, haben die Sodinger den Sprung auf Tabellenplatz fünf geschafft, was aber für Stillitano fürs Spiel am Sonntag nichts aussagt. „Von der Platzierung her könnte man vielleicht denken, dass wir im Vorteil sind. Aber das hilft uns nicht, wenn wir nicht voll da sind und unser ganzes Potenzial abrufen. Ich hoffe jedenfalls, dass die Jungs noch mal Bock auf dieses Spiel haben. Als Derby mit vielen Zuschauern wird das noch mal ein Highlight.“

Drein Punkte hat der SV Sodingen mit 3:1 bei der DJK TuS Hordel eingefahren. Hier eine Szene mit Hordels Philipp Severich (li.) und Jan Lucas Wilczynski vom SV Sodingen.
Drein Punkte hat der SV Sodingen mit 3:1 bei der DJK TuS Hordel eingefahren. Hier eine Szene mit Hordels Philipp Severich (li.) und Jan Lucas Wilczynski vom SV Sodingen. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Westfalia Herne

Am Ende konnte der SCW dem Tabellenführer dann noch nur in den ersten 45 Minuten gleichauf begegnen. Nach dem 0:0 zur Pause kam Brünninghausen im Anschluss an einen Freistoß und nach zwei Eckbällen zu seinem 3:0-Sieg.

Hernes Trainer Henry Celik war zum Ligastart gar nicht auf der Westfalia-Trainerbank gewesen, aber direkt nach der Niederlage kündigte er an: Die beim 1:4 in Sodingen verlorenen Punkte will sich die Westfalia an diesem Sonntag zurückholen.

Die Westfalia hat die Chance, gegenüber den Grün-Weißen mächtig aufzuholen. Gerade einmal sechs Zähler Vorsprung hat der Tabellenfünfte Sodingen auf den Vorletzten Herne – verrückte Liga.

Die gegen Brünninghausen Gelb-gesperrten Orkun Koymali, Yasin Birli und Moritz Brüggemann sind wieder dabei. Schon am Sonntag begrüßten die Herner einen Rückkehrer auf dem Platz: Philipp Demler, der im Oktober vor dem Spiel bei der DJK TuS Hordel mit Herz-Kreislauf-Beschwerden ins Krankenhaus gebracht worden war, stand 90 Minuten mit der Kapitänsbinde auf dem Platz.

Durchgecheckt meldete sich der Innenverteidiger zurück. „Ich bin jetzt fit, habe zweimal mittrainiert und steige auch wieder ins Mannschaftstraining ein“, so Demler nach dem Spiel gegen Brünninghausen. Auch für ihn wie später für Trainer Celik ein Knackpunkt an diesem Tag: dass die Gäste durch Standards zu ihren Toren gekommen waren.

Demlers Rückkehr freut Henry Celik, auch sportlich: „Philipp ist wichtig, weil er ein Spieler, ist der viel kommuniziert“, erklärte Hernes Trainer nach der Pressekonferenz. Celiks Stimme selbst allerdings war nach den vorherigen 90 Minuten weg. Wie auch die Punkte an diesem Tag.