Herne. 0:2 liegt Westfalia Herne zurück, gewinnt aber noch das hitzige Spiel gegen den Holzwickeder SC mit 3:2 – mit zwei Roten Karten als Schlusspunkt.

Irgendwann in der zweiten Halbzeit, es ging gerade hitzig, „intensiv“, her zwischen Westfalia Herne und dem Holzwickeder SC, da sagte der Schiedsrichter-Assistent zwei, drei Takte über das Geschehen auf dem Kunstrasen zu Henry Celik, dem Herner Trainer.

Der glättete schnell die Wochen zumindest an der Seitenlinie, sagte zum Mann mit der Assistenten-Fahne: „Immer was los in Herne.“ Das konnte er nach der Partie, nach dem 3:2 (0:0)-Erfolg seiner Westfalia noch mal unterstreichen.

Denn 0:2 hatte seine Mannschaft schon zurückgelegen.

Westfalia Herne: Zwei Gegentreffer innerhalb von 2.53 Minuten

Damit hatte sie ihren Trainer durch zwei Gegentreffer in (von Celik handgestoppten) 2.53 Minuten erst in den kalten Teil des Wechselbades gestoßen. Dann aber hat sie sich doch noch die drei Punkte erkämpft, und Celik sagte nach dem Spiel: „Was die Mannschaft nach dem 0:2 gezeigt hat, das war Gänsehaut, großes Kino, das war mit Bock am Fußball, das hat mir auch Spaß an der Linie gemacht.“

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Ein Siegertyp war bei Westfalia schon mal auf der Bank dabei. Jörg Tottmann,der A-Jugendtrainer, hatte mit seiner U19 zuvor den Tabellenführer der Westfalenliga, TuS Haltern am See, mit 2:1 besiegt.

In dieser Partie gegen Holzwickede unterstützte er Henry Celik, den Ex-Interims- und neuen Cheftrainer der Westfalia.

Ins Tor ging von Beginn an wieder Daniel Kassen – der zunächst mal einen ganz anderen Arbeitstag erlebte als in den zweiten 45 Minuten gegen den Tabellenführer Türkspor Dortmund (2:5). Denn die Holzwickeder tun sich in der Offensive schwer, weil auch ihnen – wie den Hernern – viele Spieler verletzt fehlen. Und so waren es nach Torchancen die Gastgeber, die in der ersten Hälfte die Akzente setzen.

Zeit für Gänsehaut und großes Kino

Aker-Ali Arslan versuchte es mit zwei Schüssen – einer vorbei, der andere gehalten von HSC-Torhüter Torben Simon. Auch der Schussversuch von Olcay Yilmaz zuvor war nicht erfolgreich gewesen.

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Die schnell und steil heraus gespielte Chance durch Enrique Kanapin kurz vor der Pause wehrte wieder Simon ab. Kanapins Schuss aus spitzem Winkel lenkte er mit der Fußspitze zur Ecke.

Nach der Pause aber nahmen die Holzwickeder richtig Fahrt auf. Der zweite Freistoß hintereinander an der Strafraumgenze der Herner brachte den ruhenden Ball für Serhat Uzun – er versenkte den Ball in den Winkel zum 0:1. Nur zwei Minuten später hielt Kassen gegen Andreas Spais, aber die Szene zeitgleich im Strafraum der Westfalia pfiff der Schiri als elfmeterreif. Spais verwandelte zum 0:2 (54.). Aber Westfalia griff nun selbst den Faden auf. Wieder schnell und flach nach vorne gespielt – Aker-Ali Arslan traf via Innenpfosten zum 1:2 (56.).

Zeit für Gänsehaut und großes Kino. Foul im Holzwickeder Strafraum an Max Maron, Kapitän Orkun Koymali greift sich den Ball – 2:2 (69.).

Daniel Kassen hält, Fabian Kulpmann klärt auf der Linie

Holzwickede will es auch wissen. Daniel Kassen hält stark gegen Moritz Müller, Innenverteidiger Fabian Kulpmann klärt beim Schuss von Philipp Gödde auf der Linie. Westfalia stürmt weiter, diesmal wird Olcay Yilmaz im Strafraum gefoult, wieder Strafstoß: Orkun Koymali verwandelt zum 3:2, großes „Herne, Herne“-Kino auf der Tribüne und im Spielerpulk davor.

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Der SCW verteidigt den Vorsprung, nach dem Schlusspfiff kommt es noch zur Kurz-Rudelbildung von Spielern beider Teams. Vor allem aneinandergeraten waren Olcay Yilmaz (Herne) und Holzwickedes Serhat Uzun, beide sehen die Rote Karte. Schlusspunkt einer hitzigen Partie.

Tore: 0:1 (52.) Uzun, 0:2 (54./FE) Spais, 1:2 (56.) Arslan, 2:2 (69./FE) Koymali, 2:3 (81./FE) Koymali.
Westfalia: Kassen; Birli, Brüggemann, Kulpmann, Ölcek – Koymali – Hatim (77. Saritas), Yilmaz, Arslan (57. Ucar) – Maron (90.+4 Sengün), Kanapin (90. Mirzoyan).
Bes. Vork.: Rote Karten gegen Yilmaz (Herne) und Uzun (Holzwickede) nach Spielschluss.