Herne. Nach dem Spiel zwischen dem SC Constantin und RWT Herne II wird der Referee von einem Zuschauer attackiert. Schiedsrichter erstattet Anzeige.

Bei der Kreisliga B2-Partie zwischen dem SC Constantin und der zweiten Mannschaft von Rot-Weiß Türkspor ist es zu sehr unschönen Szenen auf dem Sportplatz am Wiescherberg gekommen. Der Schiedsrichter wurde mit Abpfiff von einem Zuschauer, der den Gästen zuzuordnen war, angegangen und geschlagen.

„Es war bis zur 60. Minute ein hektisches und emotionales Spiel mit einigen Foulspielen. Aber es war definitiv nichts Besonderes oder Bemerkenswertes“, sagt Dirk Bosel. Dann jedoch verlor ein Spieler der Gäste auf dem Platz ohne Fremdeinwirkung das Bewusstsein und musste mit dem Rettungswagen abtransportiert werden.

Zu diesem Zeitpunkt führten die Connies mit 1:0, und schon da wurde der Schiedsrichter immer wieder verbal angegangen. Nach der Unterbrechung entschieden sich beide Teams, dass sie weiterspielen wollten, und der Referee pfiff die Partie wieder an.

SC Constantin trifft mit der allerletzten Aktion zum 3:2

„Jedoch sagte er, dass er bei der nächsten verbalen Attacke abbrechen wird“, so der SCC-Geschäftsführer weiter. Die Connies erhöhten auf 2:0, die RWT-Reserve konnte jedoch in der letzten Minute der regulären Spielzeit zum 2:2 ausgleichen. Mit der allerletzten Aktion sicherte Sven Menrath den Gastgebern dann doch noch den Sieg.

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Direkt im Anschluss an das Tor pfiff der Schiedsrichter ab. Zu diesem Zeitpunkt stand er knapp vor der Tribüne, die Trainerbänke der Teams liegen komplett aus der anderen Seite des Sportplatzes.

Von dort aus sprintete ein RWT zuzuordnender Zuschauer los, sprang den Schiedsrichter an und streckte ihn nieder. Die Gastgeber riefen sofort die Polizei, und der Referee zeigte den Täter privat an.

Nachdem sich die Gemüter eigentlich beruhigt hatten, kam es doch noch mal zu Auseinandersetzungen zwischen Zuschauern und Spielern, bei denen einem SCC-Anhänger ins Ohr gebissen wurde, und auch der Platzwart der Connies bekam einen Schlag auf den Hinterkopf. Auslöser hierfür waren Fotos, die ein Zuschauer von RWT-Spielern machte.

RWT: „Nach Klärung werden auch vereinsintern Konsequenzen erfolgen“

Erst mit Anrücken von noch mehr Polizeikräften beruhigte sich die Situation dann schlussendlich.

„Wir waren leider nicht vor Ort und sind aktuell damit befasst, die Vorfälle aufzuhellen und die Beteiligten festzustellen. Wir möchten uns vorab bei allen für die Unannehmlichkeiten entschuldigen und weisen darauf hin, dass nach Klärung selbstverständlich auch vereinsintern die erforderlichen Konsequenzen erfolgen werden“, so der RWT-Vorstand in einer ersten Stellungnahme bei Facebook.

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Da die Partie regelkonform mit dem Abpfiff endete, wird die Wertung bei 3:2 für Constantin bleiben. Für die weiteren Vorfälle hat der Schiedsrichter einen Sonderbericht angefertigt. „Das sind alles Dinge, die niemand braucht und die nirgendwo etwas zu suchen haben“, schüttelte Dirk Bosel nur mit dem Kopf.