Herne/Wanne-Eickel. Die OHG-Sporthalle soll Dienstag öffnen. Die Arbeiten in der Schwimmhalle dort – wie auch in anderen Sporthallen – verzögern sich. Ein Überblick.

„Nicht mehr nachvollziehbar!“ – „Das ist das Papier nicht wert, auf dem die Planungen stehen!“

Das waren noch die eher gemäßigten Anmerkungen von Hernes Stadtsportbund-Chef Hans Peter Karpinski, als im letzten Sportausschuss das Zeitfenster für die Wiedereröffnung der Dauerbaustelle Otto-Hahn-Gymnasium vorgestellt wurde.

Seit Ende 2019 werden am Hölkeskampring für (mindestens) 7,7 Millionen Euro die Schwimm- und Turnhalle saniert, eine Nutzung wurde jetzt eventuell für den 18. Oktober, den zweiten Schultag nach den Herbstferien, anvisiert.

Sporthalle Otto-Hahn-Gymnasium Herne: Abnahmetermin am kommenden Montag

„Zumindest für die Sporthalle“, so Klaus-Jürgen Strahlendorf, Teamleiter beim Gebäudemanagement Herne (GMH). Am Montagmorgen (17.), so die Stadt Herne, findet noch ein Termin mit der Bauordnung und der Feuerwehr statt. „Sollte die Abnahme positiv verlaufen, ist der Sportunterricht dort ab dem 18. Oktober möglich“, heißt es aus dem Presseamt.

Schwimmhalle: „Wäre ein Neubau besser gewesen?“

Und die Schwimmhalle? Hier sollen erst in einem guten halben Jahr wieder Bahnen gezogen werden, was den Vorsitzenden des SSB Herne sichtlich in Rage brachte: „Das kann ich meinen Vereinen, die dort trainieren oder Kurse anbieten, doch nicht mehr erklären!" Um dann eher sarkastisch nachzuschieben: „Vielleicht wäre ein Neubau besser gewesen?“

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Aber auch dieser Termin rund um die Ostertage im kommenden Jahr ist nicht in Stein gemeißelt, denn, so Katharina Weitkämper aus dem Pressebüro der Stadt Herne: „Die Inbetriebnahme für die Schwimmhalle ist aktuell für April 2023 geplant. Bisher sind keine weiteren Verzögerungen bekannt.“

Zur Erinnerung: Die Sanierung der Turn- und Schwimmhalle sollte ursprünglich im Dezember 2020 (!) abgeschlossen sein – lang, lang ist es her…

Restarbeiten in der Mont-Cenis-Halle

Einmal auf 180, schob Karpinski auch noch seinen Ärger über die, wie es in der Ausschussvorlage heißt, „bis auf die Dachsanierung abgeschlossene“ Baumaßnahme in der Mont-Cenis-Sporthalle nach: „Was bedeutet das? Wenn es regnet, müssen die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC dort dann schwimmen?“

Etwas Feuer aus dem Kessel nahm hier SSB-Vertreter Wolfgang Siebert, gleichzeitig Vorsitzender des HTC. Er sprach von „Restarbeiten“, die in der Sodinger Halle, wo „seine“ Damen ihre Heimspiele nach dem einjährigen Umzug nach Wanne-Süd wieder austragen, noch erledigt werden müssen. So seien alle Kabel noch nicht richtig verlegt.

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Für einen Internet-Anschluss, in der Basketball-Bundesliga für die sofortige Dokumentation von Spielen zwingend vorgeschrieben, fehle es schlicht und ergreifend an einer Steckdose und in den Geräteräumen „ist jetzt durch die neuen Lüftungskanäle viel weniger Platz. Da müssen wir uns noch mit der Schule arrangieren“, so Wolfgang Siebert.

Weitere Verzögerungen

Auch in weiteren Sporthallen im Stadtgebiet verzögern oder verschieben sich die Baumaßnahmen und Sanierungsarbeiten und verhindern so regelmäßigen Schul- und Vereinssport. So in der Zweifach-Halle der Erich-Fried-Gesamtschule (bis Ende Januar `23), in der Sporthalle der Hans-Tilkowski-Schule (bis Anfang `23) oder in der Sporthalle der Realschule an der Burg (bis Mitte November).

Die Gründe seien fast immer identisch, so das GMH: Verzögerung durch ausbleibende Angebote der Fachfirmen, krankheitsbedingte Ausfälle und Personalknappheit.