Herne. Westfalia Herne hat erst drei Punkte aus fünf Spielen. Konsequenzen kündigt Trainer Knieps noch wegen einer anderen Zahl an. Was er vorhat.

Fünf Spiele und nur drei Punkte in der Fußball-Westfalenliga – warum es bisher so gelaufen ist für zu dieser Saison fast komplett neu formierten Oberliga-Absteiger Westfalia Herne?

Es gebe ja nie den einen Faktor in solchen Situationen, antwortet Westfalia-Trainer Patrick Knieps, „es kommen immer mehrere zusammen.“ Aber zwei sind es dann, an denen die Mannschaft arbeiten muss, nicht erst seit dem 2:4 vom Sonntag bei YEG Hassel.

Das eine Thema, die Zweikämpfe, drängte sich bei der Westfalia schon nach der zweiten Halbzeit im ersten Spiel der Saison beim SV Sodingen auf. 1:4 hieß es da aus Herner Sicht auch, weil die Gäste den Sodingern zu wenig in den Mann-gegen-Mann-Situationen entgegensetzten.

Westfalia Herne hat bisher die meisten Gegentreffer in der Liga

Das zweite aktuelle Thema, das Patrick Knieps jetzt auf den Plan gerufen hat, lässt sich an der Zahl 17 ablesen, es sind nach fünf Spieltagen die meisten Gegentreffer der Liga.

Patrick Knieps, Trainer des Fußball-Westfalenligisten Westfalia Herne.
Patrick Knieps, Trainer des Fußball-Westfalenligisten Westfalia Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Auch wenn zu den Hernern viele junge Spieler gekommen seien, zum Teil auch aus unteren Ligen: „Wir sind von der ein oder anderen Entwicklung schon enttäuscht“, sagt Patrick Knieps.

Zur „17“ sagt Patrick Knieps: „Wir sind in einer schwierigen Situation. Dafür sind diese vielen Gegentore auch ein Zeichen.“

Durch die Vielzahl an neuen Spielern sei es schwierig, innerhalb weniger Wochen ein „fertiges Konstrukt hinzustellen“, wie es Knieps ausdrückt. Aber dieses Puzzle wollten die Herner zumindest in kleinen Schritten zusammensetzen.

„Es geht jetzt komplett um Intensität“

In einer „guten Truppe“ (Knieps) habe sich noch kein „aggressive Leader“ gezeigt, und es folgen die Schlagworte, die neben der Zahl an Gegentoren ebenfalls für eine schwierige Situation stehen: Auf dem gesamten Platz verteidigen. Die Defensive fängt im Sturm an. Die Spiele müssen zu Null ausgehen. Fußball arbeiten. Für den Verein arbeiten.

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Im Training wird es jetzt erst mal nicht mehr wie bisher um Taktik gehen, sondern Zweikämpfe, Aggressivität stünden jetzt auf dem Plan, sagt Knieps: „Es geht jetzt komplett um Intensität.“

Die fehlte im Spiel bei YEG Hassel, eine Woche nach dem 1:5 im Derby gegen den DSC Wanne-Eickel, in der ersten Halbzeit völlig, 0:3 hieß es nach den ersten 45 Minuten. Und das bei einem Gegner, der vorher dreimal in Folge verloren hatte und in in einigen Personalnöten steckte. Co-Trainer Benjamin Wingerter (39) spielte von Beginn an in der Innenverteidigung, Trainer Ahmet Inal stellte sich selbst außerdem als Auswechselspieler zu Verfügung.

Mit Blick auf die zweite Halbzeit gegen Sodingen und die erste Hälfte des Spiels in Hassel sagt Patrick Knieps: „Da fehlt uns die Galligkeit. Wir müssen aus solchen Situationen lernen.“

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Hat er sich diesen Neuanfang mit neuem Trainerteam und neuer Mannschaft so schwer vorgestellt? „Nee“, antwortet Knieps. „Aber dieser Herausforderung stelle ich mich.“

Gegner im nächsten Heimspiel ist der FC Iserlohn, eine Mannschaft mit bisherigen harmlos erscheinenden fünf Toren – aber bisher drei Siegen und der bisher stärksten Defensive der Liga, fünf Gegentreffer sind die wenigsten unter den 16 Mannschaften in der Westfalenliga 2.

Druck zu punkten für dieses Spiel oder eine bestimmte Zahl an Spielen gebe es nicht, sagt Patrick Knieps: „Druck kriegen die Jungs nur von mir beim Training“, kündigt der Trainer an.

Das gelte auch für die bisher gesetzten Spieler. Sonst schlage die Stunde der „jungen Wilden“, sagt Patrick Knieps.

Erst mal bricht am Schloss Strünkede die Zeit der gröberen Puzzlearbeit an.

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