Herne/Wanne-Eickel. Der DSC Wanne-Eickel gewinnt das Derby bei Westfalia Herne 5:1, übernimmt die alleinige Tabellenführung. So läuft das Derby vor 700 Zuschauern.
Es war eine ganz kurze Szene, ein kurzes Gespräch zwischen Orkun Koymali von Westfalia Herne und Xhino Kadiu vom DSC Wanne-Eickel, da war die Derby-Rivalität für den Moment vergessen.
Blau-Weiß und Schwarz-Gelb grinsten kurz, gaben sich gegenseitig einen aufmunternden Klaps – und dann tauchten sie wieder ein in dieses Westfalenliga-Derby.
Sportliche Geschenke wurden aber an diesem Tag nicht gemacht, die Wanner waren kompromisslos und nahmen die drei Punkte mit auf die andere Seite der A43. Mit 5:1 (3:0) gewinnt der DSC Wanne-Eickel vor gut 700 Zuschauern das Derby bei Westfalia Herne.
Westfalia Herne - DSC Wanne-Eickel: „Fünf Tore kannst du nicht planen“
Die Wanner jubelten nach dem Abpfiff nur kurz fürs Erste, während die Herner erst mal das happige Ergebnis verdauen mussten.
In der Pressekonferenz brachte der Eingangsdialog zwischen Moderator Benny Backes und DSC-Trainer Sebastian Westerhoff das vorherige Spiel auf den Punkt. Westerhoff kam mit einem Fläschken Pils an – und auf die Frage, ob es denn nach solch einem Sieg doppelt so gut schmeckt, fiel die Antwort des DSC-Trainers kurz und knapp mit einem umso breiteren Grinsen aus: „Ja!“
5:1, eine hohe Hausnummer – Westerhoff sagte dazu: „Ich weiß, dass wir Qualität in unserer Offensive haben, aber dass du dann tatsächlich fünf Tore machst, kannst du nicht planen. Umso mehr freut es mich, dass es heute funktioniert hat.“
DSC Wanne-Eickel übernimmt alleine die Tabellenführung
Der DSC Wanne ist mit jetzt zehn Punkten alleiniger Tabellenführer, die Herner hingegen bleiben bei den drei Punkten aus dem Spiel gegen Schüren. Klar hätten seine Spieler erst mal die Köpfe hängen lassen, so Westfalia-Trainer Patrick Knieps. „Aber jetzt müssen wir was tun vor dem Spiel bei YEG Hassel. Auch für den Kopf müssen wir Punkte holen. Die Jungs wollen, und das stimmt mich positiv.“
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Das Spiel war erst ein paar Sekunden alt, da flirrte diese Derbystimmung schon über den Kunstrasen des Stadions am Schloss, und ein Favorit war zunächst nicht auszumachen. Westfalia Herne und der DSC Wanne-Eickel lieferten sich eine offene Begegnung, in der Anfangsphase beide mit geöffnetem Visier und Offensivaktionen in beiden Strafräumen.
Herne war durch durch den ins Team zurückgekehrten Kapitän Lokman Erdogan gefährlich – und durch Boran Sezen, der an DSC-Keeper Daniel Schultz scheiterte und mit einem Schuss die Oberkante der Latte traf. Auf der anderen Seite verpasste Marvin Piechottka einmal knapp. Und als Johannes Engel kurz darauf die Herner Abwehr inklusive Torhüter Daniel Kassen schon ausgehebelt hatte, ging Raul Sossong kurz vor der Linie noch dazwischen.
Der DSC zog weiter sein Spiel auf, die Herner aber blieben immer auf dem Sprung nach vorne und forderten in einer Szene vergeblich Elfmeter, als Erdogan im Strafraum im Zweikampf mit David Sdzuy zu Fall kam. Nach einer halben Stunde dann war es für Sdzuy an der Zeit, in der Offensive das feine Besteck rauszukramen.
Westfalia Hernes Simon Struck trifft nach der Pause zum 1:3
Gut 25 Meter, halbrechte Position – Sdzuy schaute nur kurz auf und ließ den Ball flach an den langen Pfosten flattern. Keine Chance für Daniel Kassen, 0:1 (31.). Beide Teams, auch Westfalia nach dem Rückstand, wollten weiter kontrolliert spielen und ohne Hektik.
Fast hätten sich die Herner für ihre Geduld belohnt, aber Olcay Yilmaz rutschte nur knapp an der flachen Hereingabe von Lokman Erdogan vorbei (38.). Aber auch die Wanner blieben ruhig – mit zählbarem Erfolg. Zunächst traf Xhino Kadiu per Foulelfmeter, nachdem Raul Sossong im Westfalia-Strafraum David Sdzuy zu Fall gebracht hatte (45.+1.). Noch vor der Pause köpfte Marvin Piechottka das 3:0 (45.+2) hinterher.
Die zweite Halbzeit hörte erst mal einen Startschuss für Westfalia, und was für einen. Daniel Schultz wehrte einen Schuss von Lokman Erdogan ab, und Simon Struck nahm den Ball direkt, traf zum 1:3 (50.). Die Wanner flogen aber nicht aus der Kurve. Schultz griff noch einen weiteren Schuss von Struck ab, und nach 57 Minuten war wie schon vor der Pause Marvin Piechottka am langen Pfosten zur Stelle, nickte zum 4:1 ein – und der DSC Wanne-Eickel hatte die Kontrolle zurück.
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Herne blieb hartnäckig, die Wanner hatten aber noch nicht genug. Xhino Kadiu, von Sdzuy freigespielt, schoss ein ins lange Eck zum 5:1. Und im Mannschaftskreis feierten die Wanner dann noch, drehten die Regler immer höher bis zum lautstarken „Derbysieger“.
Tore: 0:1 (31) Sdzuy, 0:2 (45.+1/FE Kadiu), 0:3 (45.+2) Piechottka, 1:3 (50.) Struck, 1:4 (58.) Piechottka, 1:5 (80.) Kadiu).
Westfalia: Kassen; Birli, Demler (80. Katzenmeier), Koymali, Sossong (80. Arslan) – Di Mari, Saritas (55. Jakobi) – Erdogan (85. Brüggemann), Struck, Yilmaz (84. Satir) – Sezen.
DSC Wanne: Schultz; Abazi (90. Merhi), Teichmöller, Strohmann, Engel – van der Heusen (61. Hauswerth), Piechottka (85. Isik) – Ruppert, Sdzuy – Kadiu, Petrovic (67. Uspenskij).
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