Herne. Der TC Emschertal Herne feiert 50+1 Jahre seines Bestehens. Warum der Verein mit Zuversicht in die Zukunft blickt.
Im Fußball ist sie bekannt, die 50+1-Regel! Jetzt nutzt sie auch der Tennis-Club Emschertal Herne (TCEH), nur in einer anderen Form.
Denn der Club von der Forellstraße in Baukau feiert seinen 50. Geburtstag nach – im 50+1. Jahr. Der 22. Juni 2021 wäre der offizielle Geburtstagstermin gewesen, die Corona-Pandemie schob einer angemessenen Feier allerdings einen dicken Riegel vor.
Nachgeholt wird sie am Samstag, 24. September, ab 17 Uhr im Clubhaus. Eingeladen vom extra gebildeten Festausschuss sind die gesamte Vereinsfamilie, viele ehemalige Weggefährten sowie Vertreter der Stadt und des Stadtsportbundes.
TC Emschertal Herne wurde 1971 aus der Taufe gehoben
Apropos Vertreter der Stadt Herne: Sie waren es auch, die im Mai/Juni 1971 den TC Emschertal aus der Taufe hoben.
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„18 vornehmlich bei der Stadtverwaltung Herne Beschäftigte“, so heißt es in der Vereinschronik, gründeten den Club, die Schirmherrschaft über das jüngste Kind in der Alt-Herner Tennisfamilie übernahm der damalige Stadtbaurat Friedrich Gauert.
Die ersten Filzbälle flogen noch auf der Anlage der TG Westfalia am Westring, die dafür von zwei auf drei Plätze erweitert wurde, ehe den Emschertalern ein Brachgelände an der Forell-/Kaiserstraße angeboten wurde.
Willi Altenfeld, seit 1975 1. Vorsitzender, konzipierte auf der ca. 12.000 Quadratmeter großen Fläche die auch heute so noch bestehende Anlage mit sieben Ascheplätzen, einer Tennishalle mit zwei Feldern sowie dem angrenzenden Clubhaus.
Parallel dazu unterschrieb Willi Altenfeld, 2007 zum Ehrenvorsitzenden ernannt, einen Pachtvertrag mit der Stadt Herne über eine Laufzeit von 40 Jahren.
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1981 wurde die ausschließlich aus Eigenmitteln finanzierte schmucke Anlage eröffnet, passend zum Tennisboom, als Helden noch weiße Schweißbänder trugen und das Traumpaar des deutschen Tennis Steffi und Boris hieß. Über 400 Mitglieder zählte der TCEH in den 1980er und 1990er Jahren, selbst eine Warteliste für aktive Spieler gab es damals.
Routiniers in der Regionalliga
Doppelturniere um den Emschertal-Pokal mit Spielern aus ganz NRW, eine „Herne Open“ um den WAZ-Pokal oder der „Sparkassen-Cup“ für den Tennisnachwuchs, es war immer viel los auf der roten Asche in Baukau. Spieler wie Benjamin Kohlloeffel oder Colin Jost machten den Vereinsnamen auch weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
Ebenso die Routiniers der starken Herren 60 plus, die in der Regionalliga um Spiel, Satz und Sieg kämpften „und Werbung für unseren Verein machten“, so Peter Henning, selbst aktiver Spieler und langjähriger Emschertaler, der sich im Jubiläumsjahr um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert.
Nesthäkchen sind um die 30
Und heute, im Jahr 50+1? Achselzucken bei den „älteren Herren“, die als Stützen des Vereins gelten. Sie sagen: „Von unten kommt wenig nach.“
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121 Mitglieder zählte der Verein Ende Mai, nur noch vier Mannschaften nehmen aktiv am Spielbetrieb teil. Aber es gibt Indizien, die die Emschertaler zuversichtlich stimmen: Eine Clique, alle um die 30 Jahre jung, meldete sich gebündelt im Verein an, spielt bereits in der offiziellen WTV-Liga mit und ist komplett in das Vereinsleben integriert.
„Sie sind unsere Nesthäkchen“, schmunzelt Peter Henning. Oder die auch von Hobbyspielern zu mietende Tennishalle, die mit einem neuen Teppichboden, Schwingflügelfenstern und Lichtbändern auf Vordermann gebracht wurde. Oder das funktionierende Vereinsleben und die verpachtete Gastronomie mit Biergarten für diverse Feierlichkeiten. Oder die Zusammenarbeit mit einer Tennisschule, durch die auch junge Menschen wieder auf die Anlage kommen.
Keine Einigung mit Westfalia
„Und nicht zuletzt“, so Vorstandsmitglied Heinz Saul, „ist die im Bau befindliche Neue Mitte Baukau in unserer unmittelbaren Nachbarschaft eine Chance, neue Mitglieder zu gewinnen“. Zeit und Platz hat der TC Emschertal für Tennisbegeisterte genug, denn der Pachtvertrag mit der Stadt Herne wurde um weitere zehn Jahre bis 2031 verlängert.
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Ein „zurück zu den Wurzeln“ wird es jedenfalls nicht geben. Heinz Saul: „Eine Fusion mit der TG Westfalia war mal angedacht, scheiterte aber. Es gab keine Einigung.“ Ein Grund dürfte die eigene Anlage sein, „auf die wir bis heute sehr, sehr stolz sind“.
Vier Mannschaften im Spielbetrieb
Im Tennisjahr 2022 hat der TC Emschertal Herne vier Mannschaften zum Spielbetrieb angemeldet: Herren 30 in der Kreisklasse 1, Herren 50 in der Bezirksklasse, Herren 70 in der Verbandsliga und Herren 75 in der Bezirksliga.
Eine eigene Damenmannschaft – TCEH-Frauen haben eine Spielgemeinschaft mit dem TC Blau-Weiß Wanne-Eickel gebildet – gibt es aktuell nicht, ist aber für 2023 geplant. Auch Jugendmannschaften hat der Verein in diesem Jahr nicht gemeldet.
Mehr Informationen: www.tc-emschertal.de
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