Herne. Nach einem personellen Umbruch nimmt der FC Marokko das Titelrennen von ganz vorne auf. Das Team ist nach dem 7:2-Startsieg erster Spitzenreiter.
Eine dreijährige Durststrecke liegt hinter dem FC Marokko Herne, bedingt durch personelle Umbrüche und Corona. Jetzt aber meldete sich die Mokhtari-Elf mit einem Paukenschlag zurück. 7:2 gewann der FC bei Aufsteiger DJK Falkenhorst und setzte sich am ersten Spieltag nach langer Zeit wieder einmal an die Spitze der Fußball-Kreisliga A. Verbunden mit dem eigenen Anspruch, diese Position bis zum Ende zu verteidigen.
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Im Jahr 2018 wurde Marokko Vizemeister, im Jahr drauf Dritter, danach gingen Leistungsträger von Bord. In der letzten Saison folgte der Tiefpunkt. „Ein grausiges Jahr“, erinnert sich FC-Chef Mustafa Mokhtari. „Jetzt machen wir aber einen großen Umbruch“, sagt er und ist sich sicher „wir werden wieder was auf die Beine stellen.“
Verein profitiert von Fluchtbewegung nach Herne
Elf Neue und zwei Rückkehrer sind bislang einsatzbereit. Für weitere Spieler sind noch Modalitäten zu erledigen. Vor allem die Fluchtbewegung aus der Ukraine spielt dem Herner Verein in die Karten. Denn gleich sieben Kicker haben den Weg aus dem Kriegsgebiet nach Herne gefunden und sich dem Kreisligisten angeschlossen.
„Sie haben in der Ukraine alle höher gespielt und haben auf jeden Fall Bezirksliga- oder Landesliganiveau“, ordnet Mokhtari ein. Mohammed Sabrou könne sogar sechs Erstliga-Einsätze in Marokko vorweisen.
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„Wir wollen auf jeden Fall vorne mitmischen“, sieht man beim FCM ein neues Feuer entfacht. Das Dahindümpeln, welches in der Vorsaison zeitweise schon die Kreisliga B am Horizont erblicken ließ, soll vorbei sein.
Boykott-Gedanken stacheln zusätzlich an
Auch von außen sieht man sich angestachelt und motiviert. Zu gut sind etwa die Erinnerungen an das März-Spiel bei SG SF Victoria Habinghorst/Dingen. Damals ging es heiß her, Marokko siegte 3:1 und Habighorst kassierte 10 (!) Mal Gelb und einmal Gelb-Rot (FCM: 3 Gelb, 1 Gelb/Rot). Anschließend titelte eine Lokalzeitung „Kreisliga-Trainer denkt über Boykott von Spielen gegen Marokko Herne nach“.
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„So was motiviert uns natürlich nur noch mehr“, sieht Mustafa Mokhtari dem Duell, das am fünften Spieltag ansteht, gespannt entgegen. Der Spielplan kommt den Hernern überhaupt von Beginn an entgegen, denn nach durchwachsener Vorbereitung hält dieser zu Beginn noch kein Topteam der Liga bereit. Den zwei 7:2-Erfolgen gegen Falkenhorst und am Donnerstag im Pokal bei Stephanus folgen nun Spiele gegen einen stark verjüngten SuS Merklinde und den DSC Wanne-Eickel II.
Saisonstart eignet sich zum Einspielen des jungen Teams
„Darüber können wir echt froh sein. Das sind Spiele, in denen wir uns einspielen können“, meint Mokhtari. „Wir haben eine junge Mannschaft. Viele bauen sich etwas auf, studieren, machen einen Deutschkurs. Es gibt viel zu regeln.“ Auf dem Fußballplatz soll zusätzliche Lebensfreude entstehen. „Die Mannschaft ist schon sehr, sehr gut.“ Mit dem FC Marokko Herne ist 22/23 wohl wieder zu rechnen.
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Alle Neuzugänge des FC Marokko Herne:
Yassine Aguenda (Merklinde), Mehdi Khalfane (Dortmund), Zakaria Benhannoun, Mohammed Rahmouni, Moncef Chouit, Mohammed Mohib, Omar El Hlou, Youssef Asghar, Mohammed Sabrou (alle Ukraine), Mohcine Tanto (VfR Kirchlinde), Maruan El Machichi (Erle 19 Jugend), Sif-Eddine Benlarch (Münster), Imad Pimmelal (Essen).