Herne. Der SV Sodingen schlägt Westfalia Herne deutlich mit 4:1. Wie die Grün-Weißen vor allem in der zweiten Halbzeit zum klaren Sieg kommen.
Thomas Stillitano, der Trainer des SV Sodingen, musste erst mal tief Luft holen, als sich seine Spieler noch untereinander lachend gratulierten und gegenseitig die Schultern weichklopften. 4:1 (1:1) gewinnt der SVS vor 500 Zuschauern das erste Stadtderby dieser Westfalenliga-Saison gegen Westfalia Herne.
SV Sodingen - Westfalia Herne 4:1 (1:1). Thomas Stillitano hatte sich natürlich etwas ausgerechnet, hatte auf die offensiven Qualitäten seines Teams gesetzt. Aber einen so klaren Sieg, sagte er auf Nachfrage, hatte er zuvor nicht auf dem Schirm gehabt.
Dass es in der zweiten Halbzeit eine so klare Angelegenheit war, kommentierte er mit einem Grinsen: „Dann habe ich hinten raus nicht mehr einen so hohen Puls.“
Aber sein Fazit des Tages lautete: „Einfach super. Erster Spieltag, ein klarer Sieg, und das im Derby – was will man mehr?“
SV Sodingen - Westfalia Herne:von Anfang an „Feuer auf dem Platz“
Diese Frage dürfte Westfalia-Trainer Patrick Knieps nach diesem Spiel für sich umfassender beantworten. In Kürze: „In der zweiten Halbzeit haben wir keine Zweikämpfe mehr geführt, waren überhaupt nicht wach.“
Früh war es erst einmal ein ausgeglichenes Bild in diesem ersten Stadtderby der neuen Westfalenliga-Saison. In den Motivationskreisen vor dem Anpfiff, in denen sich beide Mannschaften jeweils Schulter an Schulter auf die Partie einschworen, konnten sich die Herner mit ihrer Lautstärke den ersten Teilerfolg des Nachmittags erbrüllen.
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„Von Anfang an Feuer auf dem Platz“, forderte SCW-Kapitän Philipp Demler noch vorsichtshalber hinterher.
Wer in die Gesichter der Sodinger blickte, wusste aber: Das brachten auch die Grün-Weißen mit. Die Gastgeber spielten sich schnell zur Führung, als David Schroven mit seinem Pass die Herner Deckung aushebelte und Jan Tegtmeier den Ball an Daniel Kassen im SCW-Tor vorbei in den Winkel zirkelte.
Die Herner ließen dieses 0:1 (9.) gar nicht erst zum Wirkungstreffer werden. Nur Minuten später stand Philipp Demler nach der Ecke von Olcay Yilmaz richtig und köpfte ein zum Ausgleich (1:1/11).
Danach bekämpften sich die Teams gegenseitig, und gemeinsam stellten sie sich den Unwägbarkeiten des Naturrasens im Sodinger Dr.-Jovanovic-Glück-Auf-Stadion.
Von den Offensivaktionen auf beiden Seiten war der Kopfball von David Schroven über das Westfalia-Tor die gefährlichste Szene.
SV Sodingen startet auchin die zweite Halbzeit schneller
In die zweite Halbzeit starteten wieder die Sodinger schneller. Beim Abschluss von Julian Kaminski aus allerkürzester Distanz reagierte SCW-Torhüter Daniel Kassen mit schnellen Füßen, auch den Außenrist-Versuch von Daniel Friesen griff er sich. In der 60. Minute aber war er überwunden.
Nach Sodinger Einwurf verlängerte Tegtmeier, Daniel Friesen zog ab, der Ball kam zu Julian Kaminski, und der SVS-Offensivmann schloss gedankenschnell ab zum 2:1 der Gastgeber. Die Grün-Weißen blieben auf dem Gaspedal.
Als der Ball in kürzester Distanz zum indirekten Freistoß vor der Torlinie der Westfalia lag, nahm David Schroven den angetippten Ball auf und schoss ihn über die Köpfe der versammelten Westfalia-Reihe auf der Torlinie zum 3:1 knapp hinter die Latte. Und Sodingen legte noch einen drauf.
Den Abpraller nach Schuss von Tegtmeier drückte Brightney Igbinadolor über die Torlinie: 4:1, und sogar SVS-Torhüter Louis Reitemeier kam mit nach vorne zum Torjubel – das erste Mal an diesem Tag, dass sich die Sodinger als „Derbysieger“ feierten.
Dazu hatten sie nach dem Schlusspfiff richtig Gelegenheit. Die Herner hatten sich in der Schlussphase noch einmal aufgemacht Richtung SVS-Tor, aber nur der Schuss von Boran Sezen übers Tor strahlte noch einmal Gefahr aus.
Tore: 1:0 (9.) Tegtmeier, 1:1 (11.) Demler, 2:1 (60.) Kaminski, 3:1 (69.) D. Schroven, 4:1 (79.) Igbinadolor.
Sodingen: Reitemeier; J. Schroven, Sachsenweger, Fanenstich, Tollas – Gökdemir, Stöcker (58. Mau. Post) – Friesen (74. Igbinadolor), D. Schroven (88. Koymatoglu), Kaminski (67. Brewko) – Tegtmeier (82. Backhaus).
Westfalia: Kassen; Saritas (72. Kanapin), Kulpmann (80. Benkovic), Demler, Sossong – Jakobi, Brüggemann (68. Di Mari) – Birli (58. Sezen), Struck, Yilmaz – Maron (72. Arslan).