Herne. Der SV Sodingen trifft auf Westfalia Herne. Was die Trainer Stillitano und Knieps nicht nur an Erwartungen vor diesem Spiel gemeinsam haben.

SV Sodingen - Westfalia Herne, da werden viele Erinnerungen wach, auf beiden Seiten, unter anderem an das 2:2 vor rund 2000 Zuschauern im Jahr 2004, damals zum Beginn der Verbandsliga-Saison.

Im Hier und Jetzt aber fängt die Spielzeit 2022/23 an, und beide Vereine sind bereit, ihr jeweils nächstes Kapitel aufzuschlagen. Sonntag (15 Uhr, Dr.-Jovanovic-Glück-Auf-Stadion) bestreiten die beiden Teams das erste Westfalenliga-Derby der neuen Saison gleich am ersten Spieltag. Mit mancher Parallele.

Denn beiden Trainern zum Beispiel schwant schon, was für eine Partie das werden könnte. „Es wird ein absolutes Kampfspiel, und darüber hinaus wird man auch sehen, inwieweit Spielglück dazukommt“, sagt etwa Westfalia-Trainer Patrick Knieps.

Beide Mannschaften sind reichlich umformiert, beide treten mit Knieps (Westfalia) und Thomas Stillitano (Sodingen) mit neuen Trainern an, die beide zuletzt Jugendmannschaften in Sprockhövel (Knieps) bzw. Hordel (Stillitano) trainiert haben.

SV Sodingen und Westfalia Herne sind bereit für die neue Spielzeit

Insgesamt, sagt Knieps, sei die Westfalia mit der Vorbereitung zufrieden: „Ab der ersten Halbzeit beim Test in Sinsen hat die Mannschaft Schritt für Schritt nach vorne gemacht.“ Das hatte er auch zuletzt gesehen im Test beim TuS Ennepetal, als sich seine Mannschaft mit ihrer Leistung aus seiner Sicht mehr verdient hatte. 1:2 hieß es für die Herner beim klassenhöheren Team.

Gründlich umformiert wie auch der SV Sodingen: Oberliga-Absteiger Westfalia Herne.
Gründlich umformiert wie auch der SV Sodingen: Oberliga-Absteiger Westfalia Herne. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

An der Zielsetzung hat sich nach dieser von den Ergebnissen her teilweise holprigen Vorbereitung nichts geändert. Das obere Drittel soll es werden nach dem Abstieg aus der Oberliga Westfalen: „Und dann werden wir sehen, was noch möglich ist“, sagt Patrick Knieps.

Schwierige Entscheidungen, sagt der SCW-Trainer, habe er vor diesem Spieltag nicht zu treffen gehabt. Einige Spieler sind verletzt, so wie Lokman Erdogan, Rohbar Derwish und Bimbash Mirzayan oder angeschlagen wie Danny Tottmann. Orkun Koymali und Ivan Benkovic sind im Urlaub. Aus dem kommt Stürmer Boran Sezen am Samstag zurück, wird Sonntag auch zum Kader gehören.

Auch interessant

Die 16, 17 Spieler, die zuletzt trainiert haben, hätten sich auch allesamt für den Spieltagskader empfohlen, so Knieps: „Sie haben sich alle zu hundert Prozent reingehängt.“ Dass am Sonntag ein Derby ansteht in Sodingen, ist also nicht nur für Patrick Knieps eine „schöne Sache.“ Dass jeder Gegner gerne die Herausforderung gegen den Oberliga-Absteiger annimmt, versteht sich für den SCW-Trainer von selbst.

Der SV Sodingen ist auch deshalb ebenfalls bereit für die neue Spielzeit und das Derby gegen die Westfalia. Es geht los, der erste Saisonspieltag steht vor der Tür: „Endlich“, betont SVS-Trainer Thomas Stillitano. Und rechtzeitig zum Saisonstart-Knaller im eigenen Stadion gegen Lokalrivale SC Westfalia geht in Sodingen auch das Stimmungsbarometer nach oben. „Es sieht auf jeden Fall besser aus“, sagt der Trainer nach anhaltenden Personalsorgen. „Es gibt noch eine Reihe Fragezeichen, aber insgesamt ist die Situation besser als jemals in der Vorbereitung.“

Insofern zeigt man sich gewappnet für das Derby gegen den Oberliga-Absteiger. Auch das Dr.-Jovanovic-Glück-Auf-Stadion zeigt sich von seiner bestmöglichen Seite.

Am Freitag wurde der vom Kirmes-Cup doch arg gebeutelte Untergrund noch einmal frisch gemäht, die Spuren damit etwas kaschiert. „Der Platz wird sicher kein unwesentlicher Faktor“, schätzt Stillitano und erwartet von beiden Mannschaften einen „eher kampfbetonten Einsatz“.

Auch interessant

Auch wenn sich einige Spieler in dieser Woche im Training zurückmelden konnten, wird die Startelf möglicherweise noch ein sehr ähnliches Bild abgeben wie im letzten Test bei Firtinaspor Herne (3:2). Die Verletzung von Julian Kaminski vom vergangenen Sonntag stellte sich glücklicherweise als nicht schwerwiegend heraus. Ob der Torjäger gleich in die Startelf rückt, ließ Thomas Stillitano am Freitag aber noch offen.

Das Ziel fürs erste Spiel ist für den Trainer hingegen „relativ einfach.“ Das wolle man natürlich immer gewinnen. „Ich erwarte eine enge Kiste. Und ein bisschen Glück gehört ja auch immer dazu“, so Stillitano. Am Ende sollen es aber eben drei Punkte werden. „Egal wie, ob schön oder schmutzig.“

Die Sodinger hoffen natürlich auf eine gute Kulisse zu diesem Derby am ersten Spieltag. Der Rasen jedenfalls sei in einem „akzeptablen Zustand“, sagt der Sportliche Leiter des SVS, Stefan Gosing. Nach den Spielen beim Cranger-Kirmes-Cup dürfte in einem wie erwartet kampfbetonten Derby der nächste Härtetest für die Spielfläche bevorstehen.