Wanne-Eickel. Firtinaspor Herne schlägt Hilbeck mit 2:1 und bleibt in der Landesliga. Wie sich die Mannschaft um Trainer Radke den Freudentaumel verdiente.
Marcel Radke war schon ein paarmal von seinen Spielern in die Luft geworfen worden, die ersten zwei, drei Freudentänzchen inklusive Getränkedusche hatte er auch schon hinter sich. Aber auch im größten Freudentaumel nach dem 2:1-Sieg über den SV Hilbeck erzählte er die Geschichte der vergangenen Wochen zum Klassenerhalt von Firtinaspor Herne in wenigen Sätzen auf den Punkt.
Radke blickte zunächst ein paar Monate zurück, als er und Firtinaspors Sport-Vorstand Serkan Besli sich daran machten, das Team neu aufzubauen.
„Im Winter standen wir noch ohne Landesliga-taugliche Mannschaft da. Alles, was danach kam, haben wir uns selbst erarbeitet“, sagte der Trainer. „Und jetzt sind wir Dritter der Rückrundentabelle. Es wäre unglaublich gewesen, wenn wir dafür nicht belohnt worden wären.“
Firtinaspor Herne holt 30 Punkte in der Rückrunde
30 Punkte haben die Firtinen in 17 Spielen der Rückrunde geholt. So erfolgreich die Aufholjagd von Firtinaspor Herne im Fußballjahr 2022 aber auch gewesen war bisher: Erst in diesem letzten Saisonspiel gegen Hilbeck sollte die Entscheidung zwischen beiden Teams über den Klassenerhalt fallen. Finalstimmung also bei den Gastgebern wie auch dem SVH, den ein Schwung Anhänger begleitet hatte.
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Auch in den letzten 90 Minuten der Saison kämpften die Firtinen um eine schnelle Entscheidung, aber zumindest eine Halbzeit lang war auf den letzten Metern Geduld gefragt. Denn direkt in der zweiten Spielminute nahm Oguz Karagüzel zwar die Flanke von rechts im Hilbecker Strafraum direkt ab und traf zum 1:0. Aber nachlegen konnten die Gastgeber danach noch nicht.
Denn die Hilbecker spielten sich hinein in diese Partie. Einen Schuss von Noel Scholz wehrte Firtina-Keeper Alan Acun ab. Auf der anderen Seite kamen die Firtinen nicht mehr so frei zum Zuge wie bei Karagüzels Führungstreffer – und die zweiten 45 Minuten wurden die Final-Halbzeit um den Klassenerhalt.
Auch hier aber waren die Firtinen der Frühstarter. In der 50. Minute trat Burak Arlat aus 20, 22 Metern zum Freistoß an und lieferte das Kunststück zum 2:0. Den Ball drehte der Firtina-Kapitän über die Hilbecker Mauer neben den Pfosten. Hilbecks Torhüter Silas Wiehoff konnte nur noch hinterherschauen, und er nahm Sekunden später höchstens noch aus dem Augenwinkel wahr, wie die Firtinaspor-Spieler ihren zweiten Treffer und den Torschützen feierten.
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Die Gastgeber waren ein paarmal dran am nächsten Treffer und hätten erhöhen können. Aber bei den Gelegenheiten durch Oguz Karagüzel hielt SV-Torhüter Wiehoff seine Mannschaft im Spiel.
Die Gäste waren selten gefährlich, aber in der Schlussphase sollte das Spiel noch mal enger werden. Ab der 85. Minute spielten die Gastgeber in Unterzahl, nachdem Emircan Demirci die Rote Karte gesehen. Was bei seinem Einsatz gegen Hilbecks Daniel Freitag einfach zu ungestüm aussah, war für Schiedsrichter Cordi ein Platzverweis.
Es sollte eine lange Schlussphase in Unterzahl werden für Firtinaspor, denn fünf Minuten Nachspielzeit folgten, nachdem Daniel Freitag behandelt worden war.
Doch nach einem Kopfball an die Latte folgte für die Gäste nur noch der 1:2-Anschlusstreffer durch Fabian Hellmich, in der allerletzten Minute.
Firtinaspors Trainer fügte bei der Kurz-Party auf dem Kunstrasen (Firtinaspors Dritte spielte im Anschluss) an: „ Unsere Stärke war in dieser ganzen Zeit der mannschaftliche Zusammenhalt. Und wir hatten immer die Rückendeckung vom Verein. Ich bin überglücklich.“
Sagte Marcel Radke und stürzte sich noch mal mitten in den Kreis seiner feiernden Spieler. Ein wenig Zeit blieb für noch ein Siegertänzchen.
Tore: 1:0 (2.) Karagüzel, 2:0 (50.) Arlat, 2:1 (90.+5) Hellmich.
Firtinaspor: Acun; Avci, Aksoy, Bastürk, Dombayci, Agita, Karagüzel, Akcaalan, Balci, Arlat, Sari.
Rote Karte: Demirci (Firtinaspor/85.).